mee und "Präparatet- abgetan. G. Weiss hat sie
uppen zu unterteilen versucht: erstens in eine
a der enegativ-pessimistischenu Köpfe, in
rakterporträtsu und in eine Serie der "Lachen-
5. Ernst Kris ist einen ganz anderen Weg ge-
en. Fürihn waren zumTeil seelisch-psychische
"IGBTUHQSH des Künstlers maßgebend. daß
erschmidts Kunst einen ganz spezifischen Ver-
genommen hat. Kris' Analysen gehen so weit,
Aesserschmidt schließlich zum Geisteskranken
rt wird. Dieses Resultat läßt sich nicht nur auf
einseitige Methode der Betrachtung zurück-
en. sondern hat ihre Ursache auch in der teil-
a falschen Beurteilung des Quellenmaterials.
wird bei Messerschmidt zu einer formal ge-
ren Analyse kommen müssen. Wittkowers Mei-
1 wiederum war etwas differenzierter und gün-
F. Messerschmidt wurde hier in eine stattliche
e von Künstlern gestellt, deren Geist sich zwi-
n Genie und Wahnsinn bewegt und deren Ge-
im Zeichen des Saturn steht. Und Wittkower
nwhich makes it almost impossible in a case
llesserschmidfs to draw the line between -sanet
tpsychotic- production." Soweit einige Sätze
kunsthistorischen Auseinandersetzung mit
lerschmidt.
erste wichtige Frage, die sich zum gesamten
ire des Künstlers stellt. ist folgende: Gibt es im
ien Oeuvre formale Ansatzpunkte, die eine logi-
Entwicklung und Chronologie der Grimassen-
e aus den Porträtwerken heraus erkennen las-
Befassen wir uns gleich mit der Porträtbüste
iofarztes Gerard van Swieten (Abb. 1). die in ih-
Jrmalen Gestaltung und Auffassung noch ein
ckes Repräsentationsbildnis darstellt. Formal
er eine Betonung des Gesichtsfeldes und des
iognomischen Zustands erkennbar. Der Blick
nporgerichtet, aberwirkt doch düsterdurch das
mmenziehen der Augenbrauen. Aus diesem
lruck kann man wenigerZuversichtliches, dafür
Franz Xaver Messerschmidt, --Gerard Van Swietenk.
1769. Bleibüste, vergoldet, H 82 cm. Wien. Österreichi-
sche Galerie.
Franz Xaver Messerschmidt. -Gerhardus L.B. Van Swie-
ten--. 1772. Wien. Kunsthistorisches Museum.
Franz Xaver Messerschmidt, "Des Künstlers ernste Bil-
dungll, Marmor, H 39 cm. Wien, Österreichische Galerie.
Franz Xaver Messerschmidt, "Ein Gelehrter. Dichter-t
(en face). Abguß. Wien, Österreichische Galerie.
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mehr Unheilvolles herauslesen. Messerschmidt hat
versucht. die Physiognomie der Person in all ihren
Details. häßlichen und schönen Zügen zu erfassen.
Es ist Messerschmidt sicher um die Ästhetik der
Ausdrucksgestaltung gegangen. Nichts sollte be-
schönigt werden. sondern es sind im Gegenteil un-
schöne Details bewußt hervorgehoben. Hiererkennt
man schon die Abkehr vom idealisierenden Porträt
der Barockzeit; Wahrheit und Wirklichkeit der Dar-
stellung stehen im Vordergrund. Damit hat sich
Messerschmidt bereits etwas von den offiziellen
Bildnissen (der Kaiserin und Franz von Lothringens)
distanziert. ln einer zweiten Büste van Swietens
(1772 entstanden!) ist der Ausdrucksgestaltung
noch mehr Bedeutung beigemessen (Abb. 2). Das
Haßliche ersetzt das Schöne. Der Künstler versuch-
te, mehr als jemals zuvor auf das Private und Intime
einer dargestellten Person einzugehen. Diese ge-
nannten Darstellungen vermögen nämlich sehr
schöne Zustandsbilder der Seele zu geben. Ähnli-
che physiognomische Bildnisse kennen wir bei dem
1741 geborenen französischen Bildhauer Jean-An-
toine HoudonT Seine Porträtstudien zu Voltaire
bringen das neue Porträtbewußtsein und das neue
Menschenbild zutage. Die Erfassung der menschli-
chen Physiognomie, des Privat-lntimen, von Cha-
raktereigenschaften, von Temperament und Ge-
fühlsregungen trat in den Vordergrund künstleri-
scher Betrachtung. Messerschmidt wie Houdon ist
es nicht allein um die Fixierung einer menschlichen
Person gegangen, sondern weit mehr um das Fest-
halten komplexer seelisch-psychischer Vorgänge
des Menschen. Die Parallelität äußerer und innerer
Prozesse und der Dualismus von Körper und Seele
sind interessante Erscheinungen der Kunst des spä-
teren 18. Jahrhunderts. Es könnten zur Verdeutli-
chung der neuen Situation in der Porträtgestaltung
sowohl weitere Werke Messerschmidts als auch die
anderer Kunstler herangezogen werden".
Die beiden Porträtköpfe van Swietens wurden be-