im: auaäx. niilim? I . B Kreuztragung Christi. Ausschnitt aus dem Antepen- dium von Königsfelden. Leinen, Stickerei in Seide. Gold-und Sllbertäden, teilweise Applikationen. Ge- samtgröße 90x318 cm, Wien um 1340l50. Histori- sches Museum Bern. Das Antependium mit 7 Szenen aus der Passion und Verklärung Chrlstl ist eine Stif- tung Herzog Albrechts li. für das Hauskloster Königs- felden. Das Stück, dessen Stil sich eindeutig von der Wiener Malerei der Zeit herleitet (vgl. Abb. 14), ist zwei- fellos in Wlen entstanden. Der kunsthistorische Teil der Ausstellung führt den Besucher kontinuierlich durch die Stilentwick- lung eines Jahrhunderts. Diese Entwicklung be ginnt mit dem späten wZackenstil-r im letzten Vier- tel des 13. Jahrhunderts, der bisher oft zu Unrecht noch der romanischen Epoche zugerechnet wurde (Abb. 3 und 4). Um die Jahrhundertwende erfolgt der Übergang zum eigentlich gotischen Linienstil. Ein Buchmaler-Atelier, dessen Arbeiten fast lückenlos gezeigt werden können, markiert diesen Übergang am deutlichsten. lhr berühmtestes Werk ist die Weltchronik des Rudolf von Ems in der Münchener Staatsbibliothek. Aus derselben Werkstätte stammt die Prachthandschrift der Hi- storia Scholastica des Petrus Comestor aus der Sammlung Ludwig in Aachen. Im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts erfolgt die entscheidende Begegnung zwischen dem Oberrhein und Öster- reich. Bezeichnenderweise ist in dieser Epoche 4 noch gar nicht der herzogliche Hof die führende Kunstmacht. In Klosterwerkstätten des Donaulan- des - vor allem in St. Florian und Klosterneuburg - werden zuerst die westlichen Anregungen künstlerisch verarbeitet (Abb. 10 und 11). Im zwei- ten Viertel des Jahrhunderts kommen neben den westlichen auch italienische Einflüsse zur Gel- tung: das Genie Giottos schlagt auch die österrei- chischen Künstler In seinen Bann (Abb. 14 und 15). Es ist zugleich die Zeit, in der Mystik die Künstler zu packenden und ergreifenden Werken inspiriert. Das schdnste Beispiel dafür mag das Friesacher Mystikerkreuz bieten. Auch Werke von geringerem Rang geben Zeugnis dafür, wie stark die Kunst von der Mystik beeinflußt war. In der Literatur fin- den sich ja in Österreich bedeutend weniger Bele- ge dafür als im Westen - waren in unseren Lan- den wirklich nur die Künstler sensibel genug, um diese neue Geistlgkelt zu verstehen und zu ver- breiten? Die monumentalsten und kostbarsten Werke dieses Abschnittes sind die vier Tafelbilder von der Rückseite des Verduner Altars in Kloster- neuburg, die gleichermaßen westliche und italie nische Einflüsse verarbeiten und stark von der My- stik geprägt sind. Die Glasmalereien aus Kloster- neuburg und Königsfelden beweisen, wie sehr um 1330 bereits österreichische Einflüsse im Westen wirksam sind. Eines der kostbarsten Stücke dieser Ausstellung stellt das berühmte Antependium aus dem Kloster Künigsfelden dar (heute im Bernischen Histori- schen Museum), das zum ersten Mal in Österreich gezeigt wird. Es entstand um 1340150 in einer Wie- ner Klosterwerkstätte (Abb. 8). Andere textile Wer- ke dieser Zeit sind wohl literarisch überliefert, aber nicht im Original erhalten. Den gleichen ver- feinerten, preziösen Stil zeigt die Kaufmannsche Kreuzigung aus Berlin, die entgegen der herr-