lolf Kultzen Eine Anmerkung zur Kunst- ätigkeit Jacopo Amigonis in 3ayern Jacopo Amigoni, Predigt Johannes des Täulers, Öll Leinwand, 401x253 cm, Bayerische Staatsgemälde Sammlungen tmerkung 1 R PalluCCVliVli, L3 Pltlura Veneziana de! SGHSCGHIO. VenedtglRom 1960. s 22 n ; Katalog der Ausstellung man mm er Tlapolow. Ve- nedlg (Palazzo Ducale) 1969, s 87H 1 Obwohl Neapolitaner von Geburt und in seiner künstlerischen Entwicklung nur streckenweise ausschließlich durch die Kunsttätigkeit an der La- gune bestimmt, hat Jacopo Amigoni zusammen mit Sebastiano Ricci und Gianantonio Pellegrini innerhalb der venezianischen Spatbarockmalerei stets eine Schlüsselstellung zu behaupten ver- mocht. Darauf dürften schon diejenigen Arbeiten Amigonis verwiesen haben, welche vor seiner im Jahre 1711 erfolgten Aufnahme in die Fraglia der venezianischen Maler entstanden Sind, worüber wir indessen bislang nur wenig gesicherte Vorstel- lungen besitzen. Anstelle der damals für Amigoni offenbar noch überwiegend maßgeblichen Einwir- kungen von seiten der ihm durch seine Herkunft vertrauten Kunst Luca Giordanos und Francesco Solimenas, gewinnt nunmehr jedenfalls das Vor- bild des aus Verona stammenden Antonio Bale- slra zunehmend an Bedeutung. Auf diese Weise gelingt es Amigoni schon bald, in die Fieihe der für seine Zeit repräsentativen Maler Venedigs vorzu- rücken, und als ein solcher empfängt er auch im Jahre 1719 seine Berufung an den Hof des Kurfür- sten Max Emanuel in München. Erst hier beginnt sich seine bis dahin von akademisch trockenen Ztlgen keineswegs gänzlich freie Manier in eine ebenso locker bewegte wie atmosphärisch durch- lichtete Vortragsweise zu verwandeln. Vor allem seine bis 1728 währende Tätigkeit als Freskant in Nymphenburg, Schleißheim und für die Abtei von Ottobeuren macht das genügend deutlichi. Dagegen bewahren die ausjener Zeit er- halten gebliebenen Altargemälde Amigonis für bayerische Kirchen mindestens zunächst eine ver- gleichsweise konservative Haltung. Zu diesen ge- hört als offenbar frühestes Beispiel das für den Blasiusaltar in der Münchner Frauenkirche ausge- führte Gemälde mit einer Darstellung der Madon- 19