korationen in der Kremsmünsterer Bibliothek und im Grazer Mausoleum beweist, daß Fischerv. Erlach die räumlich-rhythmische Grundstruktur Alfieris in bereicherter Form zum Ausgangspunkt der monu- mentalen großräumigen Steigerung des Girlan- denmotivs in seiner Grazer Kuppelstukkatur macht. Das Spannungsverhältnis der auf eng begrenztem Raum konzentrierten pflanzlichen und rhythmi- schen Ornamentmotive zu den großräumig dispo- nierten Formen bei Fischer v. Erlach ermöglicht im Vergleich zu Alfieris Dekoration die stilistische Ein- ordnung des oben behandelten Emblemstiches. Der Gegensatz zwischen den an den C-Voluten aufge- hängten Girlanden und dem freieren Rhythmus der von Putten gehaltenen Girlande. welche die Um- rahmung bekrönt, entspricht motivisch im wesentli- 12 Schloß Ludwigsburg, D. F. CarlonePuttopaar mit Konsole in der Spiegelgalerie R9 chen der Stukkatur Alfieris, doch wird das rhyth- misch leichtere Motiv der Girlande mit Putten nach oben verlegt. Durch diese Gewichtsverlagerung entspricht die kompositionelle Anordnung des Sti- ches völlig iener in der Sockelzone der Grazer Kup- pelstukkatur. Die weitgehende motivische Überein- stimmung der Girlande und der Putten mit den ent- sprechenden Dekorationspartien der Grazer Kup- pelstukkatur beweist eindeutig die enge Anlehnung des Zeichners der Stichvorlage an dieses Werk Fi- schers v. Erlach. Bei Alfieris Stukkatur bleiben diese am stärksten verräumlichten und rhythmisierten Dekorationsteile dem Gesims verbunden und unter- liegen dahereiner wenn auch nur um Nuancen stär- keren architektonischen Bindung. Bei der Grazer Stukkatur und beim Stich dienen die architektoni- 12 11 Schlot! Ludwigsburg. D. F. Carlone und Luca Antonio Colom- ba. Engelgruppen im Spielpavillon schen Motive als rhythmische Spannungselemente. welche die Freiräumlichkeit der Girlanden und Put- ten betonen. Die Spiegelbildlichkeit als Grundlage des kontrastierenden rhythmischen Arrangements führt zu einer Überspielung der architektonischen Formen, sodaß die pflanzlichen Formen primär die rhythmische Anlage der Ornamentumrahmung be- stimmen. Die Stufung von Bindung und Lösung der pflanzlichen Ornamente verbindet sich mit einer vielschichtigen Differenzierung der Plastizität, die feinfühlig auf das jeweilige rhythmische Verhältnis zu den architektonischen Formen abgestimmt ist. Besonders charakteristisch hierfür sind die Stellen. an denen die Girlanden die Voluten überschneiden und sich in diesem Spannungsverhältnis mit gleich- artigen Ornamentmotiven von unterschiedlicher Anmerkungen 28, 29 " W. Fleischhauar. a. a. 0., S. 29. " H. Sedlmeyr. e. a. 0.. Abb. in.