Gerhard P. Woeckel Eine unbekannte Tabernakel- bekrönungsgruppe Johann Baptist Straubs Trotz einiger bereits vorliegender Veröffentlichun- gen ist eine Gesamtkenntnis der Werke des Mün- chener Hofbildhauers Johann Baptist Straub (1704-1784) vergleichsweise immer noch nicht ganz zufriedenstellend. Wie der nachfolgende Beitrag zeigt, tauchen trotz einer wirklich erstaunlich gro- ßen Zahl von längst veröffentlichten Arbeiten gele- 1 Johann Baptist Straub. Tabemakelbekrönungsgruppe. 49 x 94 x 36 crn. Württembergisches Landesmuseum. Neuenuerbung (lnv. Nr. 1977-34) Anmerkungen 1 -8 ' Außer uneeren eigenen an dieser Stelle in lruneren Jenren veral- ferttlichten Beiträgen S9! htervorallem genannt. c Giedion-Welk- ker. J. a Straub. Muncnen 1922. FernerN. Lieb. An in Tnexxxit (1938). s 152 n. A P Steiner, Johann Baptist Slraub (Münchner Kunsthlstcrische Abhandlungen Vl). München und Zürcih 1974. ' c. Giedion-Welcker. a. a. 0.. Abb. 19 und 20 (Entwurt)- P. Steiner. a. a. 0 . Abb. 47 (Putten) u. 57. 3 P. Steiner. a. a. 0.. Abb 89. ' P. Steiner. a. e. 0.. Abb. 104 und BB-Vgl. A. Schulz. Kreuzkirche in 46 gentlich noch immer bisher übersehene Werke von seiner ku nstfertigen Hand aut' . Zu ihnen gehört eine bislang völlig unbekannte Tabernakelbekrönungs- gruppe. Ursprünglich dürfte sie auf einem kleineren Hochal- targestanden haben. Es ist zu vermuten. daß der Al- tar entweder schon in der Säkularisation oder erst im Zeitalter der ausgesprochenen Barockphobie von seinem einstigen Aufstellungsort entfernt wur- de. Jede Straub-Forschung muß bekanntlich von dem vielzitierten Artikel ausgehen, den der eLandes- regierungsrath und geheime Archivariuse von Lip- pert über Leben und Wirken des Bildhauers im Augsburgischen monatlichen Kunstbiatt (1772) ver- öflentlichte. Nach dieser zeitgenössischen Quelle ist interessanterweise von zwei Tabernakeln die Rede. die heute nicht mehr nachweisbar sind. Es handelt sich zunächst um ein themengleiches Werk. dassich einstin derKirche "zum Alten Hofgenannt-t beland sowie ein anderer r-Tabernakel auf dem Hochaltar-r mit eallerley Verzierungen-r. Laut Lippen wurde dieses Werk nachmals in Silber ausgeführt. Bis zur Säkularisation befand sich die heute ver- schollene Gruppe in dem sogenannten Pütrichklo- ster. das seit 1627 dem Franziskanerinnenorden ge- hörte. Es stand an der damaligen Schwabinger 5 Johann Baptist Straub. EngelputtoiDetail vom Hoch- altartabernakel. 1755lf. Schäitlarn. Benediktinerabtei- kirche. Munchen (Schnell und Steine: Kircttenfuhrer Nr. s. 179). Mun- cnen l936. Abb. s. 2.4 und 9 (Geschenk der Hulschmladezuntt) ' F stetner. a a. 0.. Ahb. 105 u. es ' Eine Pulle von verienten von Tahernakelkompositionen mit und enne Darstellung desllegertden Lammes bzw mit und enne stren- lenkranz linde! sich bei den gezeichneten entwunen des Bildhau- ars. R. Klessmann, Unbekannte Altarentwurle von Johann Baptist Slraub. tn. Zeitschrift lur Kunstgeschichte, x. 195a. s 73-96. 7 Lexikon für Theologie und Kirche". E. Sp. 7661757 (wLamm-r und -Lamm GDHQSA). In" Ausfuhrliche Anmerkungen zur Heiligen Schrift. Regensburg GNSW York 1855, S 653.