6 Johann Michael Rottmayr, "Die Verherrlichung des Namen Jesu durch die vier Erdteilen Feder über Blei- griffel, aquarellieri, 305x325 bzw. 378 x 323 mm. Vor- bereiiender Entwurf auf zwei Blättern iür das 1704 bis 1706 ausgeführte Deckenfresko der Jesuitenkirche in Breslau. Der dazugehörige Modello im Barookmuseum der Osierreichischen Galerie in Wien, Unteres Belve- dere. Lombardischer Privaibesitz "l 7 Johann Michael Rollmayr, "Triumph des Lichtes über die Finsternisii. Feder über Blelgrllfel auf Papier, aquareiiiert, 411x287 mm. Entwurf für ein Decken- fresko? - Lombardischer Privatbesitz den nKlelnen Saalti des Schlosses Schönbrunn, die Deckenfresken der Jesuitenkirche St. Matthias in Breslau, die Seitenaltarbilder der Salzburger Jo- hannesspitalskirche, die Arbeiten für das Garten- palais Liechtenstein in der Floßau, für die Kirche der Theatiner in Prag, für den Wiener Stephans- dom, für die Salzburger Kajetanerkirche, für die Prunkräume der Salzburger Residenz, für die Wie- ner Peterskirche, für das Kcllegiatsstift Mattsee, für die Deutschordenskirche in Lalbach, für die Seitenaltäre der Salzburger Kollegienkirche, für das Alte Rathaus in Wien, für die Melker Stiftskir- che. Für alle diese Blätter gilt, was Erich Hubala schon 1954 über die damals erst bekannten Handzeich- nungen geschrieben hat: "Die Schönheit der Handzeichnungen Rottmayrs liegt in der physio- gnomischen Wucht der Form, in der rhythmischen Sicherheit ihrer Anlage, im kontrapunktischen Zu- sammenwirken von Lavierung und Linie. Rottmayr massiert die technischen Möglichkeiten und wer- tet sie nur im Hinblick auf sein künstlerisches Ziel: das farbige ,Konzertieren' mit ,Solo' (: mit allen Mitteln akzentuierte Einzelfigur bzw. Gruppe) und ,Ftipieno' (-_- zentrifugale oder zentripetale ,Fassung' des Solos, oft bildfüilend und stets oh- ne tektonische und bildraumliche Motivierung). Damit aber nähert sich die Handzeichnung schon in ihrer technischen Fraktur weitgehend der Farbskizze, so daß beide vom gleichen Geist ge- prägt, diese von jener aber nicht mehr prinzipiell, sondern nur graduell verschieden ist... Damit wird nicht nur deutlich, daß Rottmayr in diesen seinen so urmalerisch behandelten Zeichnungen - von denen man also wohl von Aquarellen sprechen kann, auch wenn es keine "echten", d.h. solche ohne jede Vorzeichnung sind - ebenbürtige Ge- genstücke zu den für den im damals üblichen Ver- handlungsstil mit den Auftraggebern notwendi- gen Ölskizzen sah. Damit erweist sich schließlich auch Masers lombardischer Fund in seiner Ge- samtheit wie in jedem einzelnen Blatt als einer der besonders großartigen Höhepunkte des österrei- chischen Barock, mit dem zu beschäftigen die Salzburger Ausstellung des Sommer 1980 reich- lich Gelegenheit geben wird. 5