raviertes Hlrschgeweih. 363, aus der Sammlung earst etatl mit Wappen der Fami- 2 Lang von Wellenburg etail mit Wappen der Fami- 2 von Kuenburg etail mit Ftgurine Wabanon (Brabant) etail mit dem tiKaskunigerr 51'111 (Kaiserlich kuniglicher ehnrlch) etail mit Flgllrlne iiapania. der törichten Jungfrauen Stichen von Virgil Solis(1514 bis 156212) entnommen sind. Dabei entsprechen die Figuren auf den Geweihen den Vorlagen fast vollständig, sind je- doch bald gleichseitig und bald im Gegensinn verwendet; die architektonischen Hintergründe sind stets abgeän- dert. Zu erwähnen ist noch, daß an der (heraldisch) linken Stange des Lang-von-Wellenburgschen Geweihs oben ei- ne große Figur eines Fahnrichs in Harnisch und Sturm- haube mit geschulterter Fahne oilenbar nach eigener In- vention des Thomas Boos graviert ist; die verballhornte Inschrift KASKUNIGER FEN bedeutet: Ka(i)s(erlich) Ku- nig(lich)er Fe(h)n(rich). Wer damit gemeint und abgebildet ist, muß noch offenbleiben. Was die ornamentalen Kom- positionen beiriff, die bei der Gliederung eine große Ftolle spielen, so könnten wahrscheinlich für Vorlagen zum Floll- und Beschlagwerk auch Werke anderer Stecher nachgewiesen werden. Aber das Kopieren von graphi- schen Vorlagen war für das 15. und 1G. Jahrhundert im ge- samten Bereich des Kunsthandwerks allzuoft geübter Brauch, um hier einzelne Vor-Bilder festlegen zu müssen. Zuletzt wäre noch nach der Ursache des offenbar nicht vereinzelt vorkommenden und durch manche Burginven- tarel3 nachgewiesenen Brauchs zu tragen, Jagdtrophäen prächtig lassen und in der "Guten Stube-r aufhängen zu lassen. Hirschgeweihe wurden schon im Altertum als Weihegeschenk für die Jagdgottheit aufgehängtü, meist aber hatten sie apotropäische Bedeutung. So trug man in den österreichischen Ländern oft ein Stück eines Hirsch- geweihs als Amulett gegen den Blitz mit sichl5. Im Volks- glauben des 16. Jahrhunderts aber galt der Hirsch ganz allgemein als Symbol der Fruchtbarkeit und als glück- bringendes Tier16. Anmerkungen 1 - 16 ' Kunslversteigerungshaus Weinmuller, 1965. Vgl. Trapp, wie Anm. B. 2 Firmensland Ceslaw Bednarczyk. Kunst und Antiquitäten, Ge- , schättsadresse: Doroiheergasse 12, 101D Wien. r Franz Martin. Die Wappen der Salzburger Erzbischöle, Salz- Durg 1949. l Dazu: Judas Thaddäus Zaurier, Chronik von Salzburg, 5. Teil, Salzburg 1803, S. 219 und 221. 5 Kasper Schwarz, Tiroler Schlosser, Innsbruck 1907, S. 69i70. öJoset Hirn, Erzherzog Ferdinand von Tirol, 2 Bde, Innsbruck 7188587, l., S. 196 Anm. Erich e. Kuenburg, Familie Kuenburg (bei Franz Martin, 100 Salz- burger Familien), in: Mitteilungen der Gesellschaft für Sallbllr- ger Landeskunde, 90, 1950, S 115 - 141, hier 5.119. ß Oswald Trapp, Das gravierte Hlrsohgewelh aus Caetel Eeseno, in. Verdllentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinan- deurri, 4B, 19GB, S. 149 -17B. ß Trapp. wie Anm. s. i" Ebenda, S 163. 1' Diese Mitteilungen in einem 1922 verlaßten Brief von F. Robert HeiSCh, dem damaligen Starriser Sttttsbiblinthekar, im ArChIV der Churburg; Trapp, wie Anm. a. s. 16a. 12 FrltZ Schulz, Artikel Virgil SOIiS d.A.. in: Thiemeßecker. 31. 1937. S. 248 - 253. Ü Etwa das Inventar von Castel Beseno iPiseirtJ; Trapp. wie Anm. s, s. 151. 't E. Hoffmann ted.), Handwörterbuch des deutschen Aberglau- beris, 4, Berlin 1931132, S. 101 7102. ß LSODOIG Hüter in: Zeitschrift ltJr österreichische Volkskunde. 33. 192a, s. 21. mAndreae Tentzel, Medicinlschrphllosophische und sympatheti- sche Schriften, Leipzig 1725, s. 235. gesehen auf der Salzburger Kunst- und Antiquitäten- messe 1980, Karabinierisaal, Stand K 9 KUNST UN D ANTIQUITÄTEN C. BEDNAFtCZYK WIEN 1, Dorotheergasse 12 - Telefon 02221524445 43