24 Lavanttaw- UFIO 035 HEIIGT uer Ueneulkurllauircrr Trias im Typus einer Philoxenie in St. Godehard zu Hildesheimlä am südlichen Seitenaltar: Benedikt mit Maurus und Placidus mit Pluviale über Kukulle und Birett als Kopfbedeckung. Dieses Relief steht in der Benedikt-lkonographie derart isoliert und einzigartig da, daß zur Deutung keinerlei Paralle- len weiterhelfen. Auch die Viten von Maurus und Placidus versagen hier als Stütze. Dem Humani- stentypus gelingt eine derartige Verfremdung, daß die Benedikt-Statue aus der Predella des Frankfurter Altares in der Deutschordenskirche zu FriesachlKärnten (Nr. 3) als Cosmas oder Damian oder auch als Vitus identifiziert wurdelß. ln die- sem Kontext kommt dem Holzschnitt des Passio- nals des Jacobus de Voragine (Winterteil), ge- druckt bei Johann Baemler, 1480, zu Augsburg, fol. 3852 Schlüsselstellung zu (Nr. 146). Ein weiterer Patriarchentypus weist ernsten, strengen Blick und schütteren Bart auf, das Haupt ist von der weiten Kukullenkapuze umflossen, in der Linken hält er das Regelbuch. Das weißliche Barthaar und das bleiche lnkarnat kontrastieren stark zum Schwarz des Habits". So ist Benedikt im Prioratsgang des 2. Stockes von St. Peter zu Salzburg auf der neuentdeckten Tafel einer Türfül- lung anzutreffen, vermutlich vom St. Peterer Kon- ventualen P. Michael Böckhn um 1720. Dieser ge- strenge Magistertyp und Flegelmahner ist nahezu in jedem Benediktinerkonvent anzutreffen und trägt oftmals die Aufschrift nVera Effigiesn. Die- ses wahre Abbild Benedikts ist ikonographisches Produkt gesteigerten archäologischen Interesses und in Herleitung und Entwicklung noch vor Mitte des 17. Jahrhunderts abgeschlossen, was mit den Gründungsdaten der Salzburger Benediktineruni- versität in Zusammenhang stehen dürftelß. Laut Bildinsohrift erfolgt die Herleitung dieses Abbilds aus der Bibliotheca Vatioana, sicher aus dem dor- tigen cassinensischen Codex Vat. lat. 1202 der 2. Hälfte des 11. Jh.s (1058-87) mit seinen 65 Vi- tenminiaturen unter Abt Desideriusß. Genannter Typus hat bis ins ausgehende 1B. Jh. herein z.B. bei Franz Nikolaus Streicher (1738-1811) im Be- nedlkt-Porträt zu Michaelbeuern (Nr. 67) und auch