7 Enkolpron (Brustkreuz mit eingeschlossenen Rehquren). Gold, Rubine, Smaragde, Penen, Halbedersteine. H 14,5 cm, B 13 cm. Au! der Rückserte gravierles Wappen der Abler St. Perer. Sarzburg, rrühes 15. Jahrhundert Florenz, Sarnm- lungen des Palazzo Pini an den Festen der Märtyrer nicht von Diakonen aufei- nem Sessel in die Kirche tragen lassen sollen, ltso als wären sie selbst Reliquienschreinell, Eines der sankt- petrischen Enkolpien. das einzige noch erhaltene und im Inventar von 1509 beschrieben. ist (möglicherwei- se im Zusammenhang mit der Gründung der Universi- tat) als Geschenk in den Besitz von Erzbischof Paris Graf Lodron gekommen und wird heute in der Silber- kammer der Sammlungen des Palazzo Pitti in Florenz verwahrt. Mit der Verleihung der Pontitikalien ist auch das Recht verbunden, vutatur sella sive cathedrarl, den (tragba- ren) Faltstuhl und die (steinerne oder hölzerne) Cathe- dra zu verwenden bzw. anfertigen zu lassen. Leider hat sich in St. Peter kein Beispiel dieser wichtigen In- signie erhalten, das Prunkstück im Benediktinerinnen- kloster am Nonnberg ist aber weitum bekannt. Zu be- achten ist, daß die "Majestasll des Thronenden in ihrer streng symbolischen Ausbildung zum einzig gültigen Herrschaftsbild für das mittelalterliche deutsch- römische Imperium geworden war, während etwa in Byzanz noch auf Jahrhunderte hinaus formale Rudi- mente der Antike bewahrt wurden und infolgedessen dort das Stehen wie auch das Fteiten für den Basileus üblich blieb. Als Symbol der Regierungsgewalt und der Autorität behauptete sich der Faltstuhl bei den offiziel- len Funktionen der Könige. ihrer Beamten, der Bischö- fe, der Äbte und als Sitz des Lehrers im höheren Un- terricht. vDas Sitzen auf einem Sessel von bestimmter Form und Aufstellung galt als das äußere Zeichen ei- ner bestimmten Würde und Gewaltß (Theodor Klau- ser.) Daß diese Form des Ehrensitzes geistlichen wie weltlichen Würdenträgern während des ganzen Mittel- alters gemeinsam war. beweisen unter anderem die französischen Thronsiegel, die von Philipp l. (1060 bis 1108) bis Karl V. (1337-1380) den französischen König stets auf dem Faldistorium zeigen. An den Falts selbst besteht dabei kein Unterschied, ja oft mag es vorgekommen sein, daß ein zu Besuch e fender weltlicher Herrscher auf dem Faldistori nes Bischofs oder Abtes Platz genommen hatte. merken ist noch. daß das Faldistorium in der N: ge der ttsella curulisll, des Amtssitzes hoher röm Beamter, dem Amtsinhaber nachgetragen vl konnte; immer aber war es, wie auch auf Throne der Salzburger Erzbischofe zu sehen ist, erhöht rlem vsuggestusrr, auf einem tltribunaltl (einem P also, einer vTribüneu) aufgestellt, was die Verwe des Faltstuhles auch im richterlichen Bereich erklären vermag. Es ist selbstverständlich, daß bei solcher Wich der mittellalterlichen lnsignien und Ehrenzeichl ren Gestaltung und Ausführung bis in das kleins tail ganz besondere Beachtung geschenkt word Gewiß ist nicht alles, was Goldschmiedekunst. v fenbeinarbeit und Email ist. im 12. und 13. Jal dert immer als bedeutende Schöpfung zu werter denke nur an die vielen in Sizilien und in dem vc Normannenkönigen beherrschten Unteritaliel schaflenen Elfenbeinarbeiten oder an die mit geschmückten Metallgerate aus Limoges in l reich. Aber gerade aus solchem Vergleich e sich die hohe und höchste künstlerische Qualitä ger Kunstwerke, die für die Schatzkammer von t ter in Salzburg im Auftrag ihrer Äbte geschaffel den sind, D81 aus redaktionellen Grurtden kurzfristig eingeschobene BSItV einen teilweisen Vurabdruck BIAS Texten des Verfassers im Katl Sällbllfgel Landesausstellung 1982 dar. (Dort auch eile Llteratu se.)