Anmerkungen 20-25 1' Vermutlich war Guidobald nicht einmal unfrch über des Anliegen des Abtes. weil das Uniemehmen wegen eines Baufehlers mittlerweile ruhte. Das begonnene Gebäude hatte eine Hohe von 10-12 Fuß. wal- che dann von den Mönchen auf S Fuß abgetragen wurde. ndamit vvlr nach unseren Vorstellungen weitermachen konnten. Mehr ist uns nicht geschenkt worden. und alles andere ist auf unsera Kosten ge- baut und vollendet worden-r (Rationale Gap. V. Nota 36; 1 Salmurger Fuß : 29,56 cm). Vgl. auch zur Baugeschichte ÖKT Bd. 12, S. LXXIV ff.. die Rechnungen für das Holzrnodell S. LXXIX. " Aus dem Wortlaut des in Abschrift dem Rationale beigelegten Vertra- ges. der die Begründungen des Abtes vor der Nachwelt enthalt. wie sie auch das Rationale und das Diarium darlegen. " S. dazu auch Franz Martin. Saimurgs Fürsten in der Barockzelt. Salz- burg "B66. S. 112. Anfang Juni 1659. als während des Umbaus in't- mer noch Ungelegenheiten von erzbischbflicher Seite her drohen. seufzt Pachler (auf lateinisch) in seinem Diarium: 1.. . denn der Nach- bar ist starker .. . dcch ich lege den Finger auf den Mund. damit ich vorn Nachbarn nicht gehört werden Eine bitter rasignierende Eintra- gung von 1660 (S. 179) resumiert dann gar auf deutsch: nwann man halt dise sachen bey dem ilcht wiii beseohen. so erkhent man. daß St. Peter überall zuruckh mueß stehen. ich auch noch khein Jahr nit reglrt hab. in derne nit ein prluiieglum vom Closter ware weggenom- men worden. Will man sich aber widarsezen. hat alner nichts anderß aiß die ungnadt zu vertieften; " Eine Ansicht um 1682 zur l tüü-Jehr-Feier (J. F. Pereih und G. A WDif- gang) zeigt die Aufteilung des Gartens in Blumenrabatten mit Zier- hecken und einem Lusthrunnen (: Abtgarten der nördlichen Haitte); auf der südlichen Halfte einen Baumgarten mit Zwlebeltürmchenbau. darin WDiii ein Sommersaietti für die Kegeibahn (Abb. 4 bei Hahni - Anm. B). Fl.lr später vgl. Klebeband 305 (29 im Stlitsarchiv St. Peter: Sltuatlonspian des Konventsgartens. 49.7 x 34.8 cm. in der Art des Wolfgang Hagenauer. Ende 1B. Jh. Dieser zeigt in der kirchenseitigen Südhälfte des Gartens eine klaine Kagelstaii und einen russischen Kegelgalgen sowie die gleiche Anordnung in größerer Ausiilhrungain zweites Mal. Dlaser Anordnung entspricht auch der Gebaudegrundriß Hs A 320152 das Klosters von 1797. signiert: Wolfgang Hagenauer. 4792 war im Konventsgarien ein neues Sommerhaus aus Holz xsami Wandkogelstadt-i von W. Hegenauer errichtet worden (vgl. Adolf Hahni. Studien zu Wolfgang Hagehauer. Diss. Salzburg 1969. S. 129 i.. 216. 289). Damals unter Abi Dorninicus errichtet. wurde das Ganze zwischen den beiden Weltkriegen demoliert. in der OKT Bd. 12. S. 2. Flg. 11. ist ein Sommerhaus mit Kegelbehn noch abgebil- det und ebenso auf dem Situetionsplan Flg. tü verzeichnet. I Vgl. die Handschrift Im Stiftsarchtv B XIV. 55 von Arnand Jung. in der die Klosterregein des Stifte St. Feier gesammelt sind. Monumenta Hi- storlca Disclplinam Reguiarem . . . Bd. 3 (1641-1818). in der Tagesord- nung von 1787 ist von einem rSnatziertrunkr die Rede. der vom Oster- dienstag an gegeben wird. rso lange die Spaziergänge dauern .. . . Er besteht In einem MBBl Wein oder Kendi Biere. Er vvlrd gewöhnlich irrt Fteiaktcrlum genommen. und es ist nicht erlaubt. ihn in den Zeilen zu trinken. doch nwan ihn die H. Patres im Garten oder beim Kageiechei- hen trinken wollen. so kan er ihnen dorthin getragen werdenc. In den Erklärungen zur Regel wird für das Jahr 1692 vermerkt. daß man, wenn es die Witterung zulaßt. nach dem Mittagessen außerhalb zu den Feldern gehen könne. " Sowohl im Diarium als auch im Rationale betont Pachler, daß die Übereinkunft mit dem Fürsten In Josephi. dem 19. März i557, ge- schah. Deswegen legt ar auch auf dieses Datum drai Jahre später die Weihe des neuen Kloetertraktes lest. dessen Kapelle und Patrozinium dem hi. Joseph geweiht ist. Denn es sei vverdienst und Hllte des hi. Joseph gewesen. ein solches Werk innerhalb von zwei Jahren und acht Monaten fartlgzusteiion- (Diariurn s. 1631.). Pachler verfügte auch eine tägliche Litanei zu Ehren des hi. Joseph. Die vlotzte Zelle. die er sich baute: (so die Grebsohrirt. die ihm sein Nachfolger Ed- niund Slnnhuber vridmate). wollte Arrraridus am Altar des hi. Joseph haben. Abt Pachiar ist somit einer der Protagonisten für die Josephs- verehrung. die dann im 1B. Jh. weitere Verbreitung fand. O11 Klosters verwendet werde." Die Übereinkunft zwi- schen Abt und Landesherr zählt die triftigen Gründe dafür auf: Es sind immer noch die selben, wie sie zur Zeit Wolf Dietrichs das Kloster dahlnsiechen ließen. Vor allem sind die Zeilen derart naß und in ungesun- der Luft. daß der größte Teil der Mönche nnoch in der Blüte ihrer Jahre aus diesem Leben gingx." Aus wEr- barmen und Frömmigkeit-r überließ der Erzbischof das Gebäude dem Kloster; allerdings mit der Auflage. daß es. mit Kostenanteil des Erzbischofs, zum Dompiatz hin dem Flügel der Residenz zu gleichen habe. Wäh- rend bereits Johannes Haseneri nach Angaben des Abtes ein Holzmodeil baut, sorgt Guidobaid dafür. daß man aus der äußeren Gleichartigkeit des Kiosterfiü- geis mit dem Residenztrakt keine falschen Schlüsse auf die Ranghohe zieht. in unmittelbarer Verknüpfung des Baus mit dem alten strittigen Vortrittszeremonieli zwischen den Mönchen von St. Peter und dem Dom- kapitel wird die Präzedenz zu Gunsten des letzteren geregelt. Waren die Umstände recht bezeichnende Stiifragen der äußerlichen Ausrichtung und Subordi- nation." so waren wenigstens die inneren Folgen für St. Peter minder gramvoil und öffneten den Kloster- komplex der Sonne und guten Luft. Der alles entscheidende Punkt ist der Abbruch des ai- ten Dormitoriums. eines von Norden nach Süden ge- henden Trakts, der das innere des Klosters in zwei kleine Hofe teilte. Der Neubau wurde auf dem Grund des einstigen engen Gartenzwickels errichtet, von dem fast ein Drittel wegen Sonnenmangeis unkulti- vierbar war. Die beiden Binnenhbfe (nur als vareau be- zeichnet) verschwanden. im westlichen Hof. wohin auch die Abtgemächer blickten. und der den Fratres als Kegelpiatz diente. blieb der Schnee aus Mangel an Sonne und Wind bis lange nach Ostern liegen. Der östliche Hof diente den Patres als Kegelplatz. Schon 1657 überlegt Pachler in seinem Diarlum. daß sich aus beiden ein ngenügend schönes und geräumiges Areal für einen Gonventsgartenr ergäbe. Der also ver- größerte Garten hat dann seine Austeilung. wie sie die Pianskizze des nRationaiex überliefert. bis ins 20. Jahrhundert beibehalten?! Die nördliche Hälfte i diente als Abtgarten, die südliche (durch ein Spalier abgeteilt) bot den Patres und Fratres an verschiede- nen Platzen Gelegenheit, sich beim Kegelspiel zu be- wegen." Die innere Haltung Pachlers. in der organi- saiorische Beharrlichkeit und Vorsicht in Weitdingen geradewegs einmündet in die Überzeugung vom deut- lichen Erweis himmlisch waitender Vorsehung. wird an zwei Punkten besonders deutlich: zum einen ist es sein Pochen auf das Wirken des Nährvaters Joseph zugunsten der Klosterfamilie." zum anderen aber die fast demonstrativ-ironische Umgestaltung ienes Tur- mes, mit dessen Aushub am Kiostergarten das Übel schlechthin in Form einer Latrine fundamentiert wer- den soilte. wHeute steht genau über diesen Funda- menten und unter dem Gewölbe unseres Umgangs das Eremitorium Sti. Benedicti, die Queilgrotte im Creuzgang. Und so ist das absurde Gebäude einer La- trine. das allergrößte Belästigungen in unseren nächstgelegenen Zeilen verursacht hätte. durch die wunderbare Vorsehung Gottes verhindert (Pachier spielt hier auch auf die Baufehier an) und zu unse- rem ehrenvoileren Gebrauch eingerichtet wordenxr" (Abb. 2) Wie dieses Grotteneremitorium im einzelnen ausgesehen hat, ist dem nRationaier nicht zu entneh- men, doch geht aus den Rechnungen hervor, daß 1661 nfür die grotta in creizgangu ein Gießer entlohnt wurde und Giasscherben zu ihrer Dekoration verwendet wor- den waren." in mancher Hinsicht mag diese Benedik- tusgrotte (deren inneres an das kuriose Scheinportal des Baues am Domplatz stieß) auch einen demonstra- tiven Hinweis auf die Abkehr von den Handeln der Welt, hin zu dem alierwursprüngllchstenr vormonasii- schen ideal des Klostervaters Benedikt in der Einsam- keit von Subiaco darstellen. wodurch auch die Felsen- tradition des petrischen Klosters in neuer Variation betont wurde." Darüber hinaus stellt sie aber zweifel- los eine Interpretation des Gartens als Ort Kontempla- tiver Versenkung im Sinne des nstyie rustlquet dar. wenn man den wwildenx Prospekt von dieser Steile aus miteinbezleht und zu den steilen Höhen des Mönche- und Festungsberges emporbiickt. Einer Kontemplati- ven Intention entspricht die Tagebuchnotiz Pachlers