l Aktuelles KunstgeschehenlÖsterreich Eli iseum des 20. Jahrhunderts - Der Art Club in terreich se vom Kunstverein Wien veranstaltete Dokumentation war besonders wichtiges Zeitdokumentjener Kralle in unserem rde. die nach der Unterdrückung im totalitären Staat Hitlers iWeg zur lreien Kunstausübung suchten und in vielen Fällen :h landen, wobei sie neben von außen kommenden Einflüs- r viel Eigenes einzusetzen hatten. Wir begegneten sehr vie- lrühen Werken von heute weit über Österreich hinaus be- rnten Malern und Biidhauern. Wir sahen die Bilderund Plasti- r, die in den späten 40er und 50er Jahren Proteste und Unver- ndnis bei Presse und Publikum ausiösten und die heute ron in den konservativsten Kreisen goutiert werden. Es war tzustellen. mit welcher Entschlossenheit der frühe Bertoni sentiiche Akzente setzte, wie früh und entscheidend Maria zsnig informell arbeitete, Fritz Riedlseinen Formenkanon ge- den hat. Man konnte auch beobachten, wie sehr sich andere rvandelthaben. Fruhmann. Hofiehner. Stenvert etwa! Wirsa- l viele frühe Bilder der Maler. die später als die wPhantasti- ien Realisten-i bezeichnet wurden und in den Ausstellungen erJahre dieGemütererregten. Wichtig auch die Dokumenta- 1 jener. die heute nicht mehr unter uns sind: Peppino Wieter- .der noch dieAnregung zu dieser Schau gegeben hat und der ner zu wenig beachtet wurde. A. Wickenburg, G. Swoboda, Steinhart, S. Soucek. J. Schilda, C. Lipka, H. Leinlellner 1A. P. Gütersloh. Schon die wenigen genannten Namen zei- 1 uns die verschiedenen Stilrichtungen und Ansätze. Wer. ßer der Eingeweihte. weiß heute von der Aktivität des Gu- iV K. Becidwererinnertsich andieClub-GalerieinderSinger- aße? All das, natürlich neben den bekannten Mitgliedern von ndertwasser bis C. Unger, begegnete man hier in Werken er Dokumentationen wieder. Viele ihrer Werke zeigen. daß terreich, kaum daß es wieder frei war. auf dem Gebiet der bil- nden Kunst einen Auftrieb erlebte. wie es ihn in der Zwischen- egszeit nicht kannte. Und ein zweites ist auch deutlich er- htlich.daßvieie Künstler. die spätersaturiertwurden,gerade rerien Jahren ihre besten Werke schufen. Ein ausgezeichne- Kataiog bzw. ein Buch. herausgegeben von Otto Breicha, mit merkungen von Beteiligten und Zeitgenossen mit vielen Ab- düngen und Daten, wird für jeden, der sich für zeitgenössi- he österreichische Kuiturgeschichte interessiert. unersetz- h sein.(16. 11 1981- 24. 1. 1982) - (Abb. 1) iener Künstlerhaus - Max Klinger irch eine Zusammenarbeit mit dem Museum der bildenden inste zu Leipzig (DDR) und dem Bundesministerium für Wis- nschaft und Forschung kam diese umfassende, 180 Expona- 1 bietende Schau zustande. Die berühmten Hauptwerke des alers und ein so guter Überblick seines Schaffens waren in ien bisjetzt noch nicht zu sehen. Sein Oeuvre reichtvom Natu- lismus bis zum Jugendstil. Freilich empfinden wir viele seiner idinhalte und noch mehr deren Gestaltung heute als süßlich. raiiemabertheatralisch.besondersvieleGraphiken erinnern is an dieGartenlaube, graphische Umrahmungenwiebei sGe- irt von Trojas Unheiiii sind geradezu grotesk. Trotzdem war eseAussteiiung eine beachtliche und sehenswerte. Dawaren 1mai die Graphiken. die frei von Themen oder unvollendete izzenhafte Entwürfezeigten, dievom großen Können Klingers ugten. Besonders sei hier irStraße in Aiicantea genannt. Auch e Landschaftsbiider, Öl und Aquareiiesprechen uns auch heu- noch an. Von besonderer Gütewaren abereinige Porträts, vor em des große Bild seiner ersten Frau Eisa Asenijeff im Abend- sid. Hier ist mehr, viel mehr als nurAbbiid geworden, ein Frau- ibiidnis, wie es heute nur selten gelingt. Sehr locker sind die rrschiedenen schmalen Pannele gestaltet und. wenn manvom iema absieht, mitgroßer Freizügigkeitgemait. Sehrerfreulich Ar auch die Begegnung mit dem Bildhauer Klinger. Natürlich ich hier in seiner Zeit verhaftet sind die Beispiele von Ge- auchsgegenständen. wie Tafelaufsatzen. in beiden Arbeits- ibieten konnte man lmmerwieder dasder Zeit inhärente Merk- al der Verwendung von edlen Materialien bewundern. Ein gut rbiiderter Katalog mit einer sehr informativen Abhandlung llax Klinger - sein Werk und seine Wirklichkeit: von Dieter eiselberg aus Leipzig und einem kurzen Essay über Klinger in ien von Ulrike Pianner-Steiner aus Wien ergänzte die Ausstel- ng.(3.12.1QB1 - 31. 3. 1982) - (Abb. 2) iasken aus Mexiko ie Sammlung von 2500 Masken wurde von dem Maler Rafael aronel zusammengetragen und durch den Olivetti-Konzern äsentiert. Schon von der Fülle her einmalig. ist auch die Viel- zstaitigkeit. die Farbenpracht und Damonie der gezeigten Ob- kte überwältigend. 33 Exponate stammen aus der präkoium- anischen Zeit. Hier handelt es sich meist um anthrupomorphe ebilde aus Westmexiko. 300 - 600 n. Chr., ziemlich klein. 14 s 25 cm hoch. fast durchwegs aus Ton und sehr zurückhaltend amalt. ihr Ausdruck ist durchwegs starr. Ganz zum unter- zhied von den anderen Masken, die aus dem 15., meist aber is dem 19. und 20 Jh. stammen. Hier finden wir starke und olt grellen Farben bemalte Objekte. Auch die verwendeten Male- alien zeigen eine außerordentliche Fülle. Neben Holz werden erhäute. Leder, Haare, Hornerund Stuckverwendet, auch Fe- einfinden wir aufgeklebt. Trotz des viel reicheren Dekors. der eifarbigkeit, kann man lmmerwieder präkolumbianische Vor- iderbzw. Überlieferungen erkennen. Besonders aberwird uns n die Verbundenheit mit derGaistesweit der Zeit vorder Koloniali- sierung in diesen Figuren bewußt. Manchesmal mischt sich dann Christliches mit den Vorstellungen von der allen Götter- welt. Auch, und das scheint uns besonders überraschend. wer- den die Maskenbilder mit dem spanischen Kampf gegen die Mauren in Verbindung gebracht. Wer über diesen Ursprung nicht durch die Lektüre des umfangreichen. ausgezeichnet far- big bebilderten und mit vielen Situationsfotos von der prakti- schen Venuendung der Masken bei den Tänzen und Feiern so- wieeinem ausführlichen Text versehenen Katalog informiert ist, wird gerade diesen mit Titeln, wie r-Königii, rMaure-i, xMarquisii oder wKonlg der Maurenii, versehenen Objekten kein Verständ- nis entgegenbringen. Das Gros der Masken ist aber freilich den Naturkräften und ihrer Beherrschung gewidmet (ähnlich unsa- ren PerchtemundgehtdaheraulUrsprüngiicheres zurück. Eine besonders große Phantasie wird Immer wieder bei der Gestal- tung der Teufeismaske aufgewandt. Der Besuch des Künstler- hauses wird nicht nurfLlr den Kunstinteressierten, auch fürden Völkerkundler. den Psychologen und Arzt ein großer Gewinn ge- wesen sein. Brüssel. Köln und Moskau sind die nächsten Statio- nen der Schau. (18. 12. 1981 - 21 . 2. 1982) - (Abb. 2a) Canadian Landscapes Es handeitsich hier um einenTeil der Sammlung der Kulturabtei- lung des kanadischen Außenministeriums. 43 Exponate, Zeich- nungen, Gouachen. Aquarelle. Lithographien, Holzschnitte. Collagen und verschiedene Mischtechnlken gaben uns einen Einblick. wie sich die Künstler dieses Landes dem Thema Land- schalt nähern. Die Auffassungen sind sehr unterschiedlich, bei manchen ist der Bezug offensichtlich und in traditionellem Sinn gegeben. wie bei Levine, Spencerund Harvey, bei manchen nur im übertragenen Sinn, wie bei Pratt. der etwa einen durch die Landschaft fahrenden Schneepflug wiedergibt, andere lösen Landschaft in Muster auf.wie Esier undSanders. Bei Abstraktid nen. wiejene von Jorgensen, könnte man sich auch einen ande- ren Titel vorstellen. (12. 1. - 14. 2. 1982) Wiener Secession - Malerei 81 Graphik aus der Deut- schen Demokratischen Republik Diese im Rahmen des Kulturaustausohes mit der DDR erstmals einen Übiick bietende Exposition brachte fast 150 Objekte von 31 zeltgenüssischen Künstlern und war insofern interessant, daß wir auf diese Weise von der offiziellen Kunstauffassung die- ses Landes unterrichtet wurden. im Katalog wird von einer wdeutlich größerenVielfalt derThemen undSujetsii gesprochen. Vorherrschendwarfreillch das Bild des arbeitenden Menschen. das politisch engagierte Bild. oft auch dort, wo der Titel anders iauteteunddamitwirdein andererPassus desVorwortesbesta- tigt: i-Der Betrachter in dieser Ausstellung (wird) schnell mer- ken. daß die Kunst der DDR eine nationale Eigenständigkeit aut- weistm Sicher sind W. Sittes Fleisch- und Muskelprotze ebenso wie sein großes Triptychon malerisch wie thematisch beein- druckend und in seiner weit stilieren. aber sehr gekonnten Wei- se H. Metzkers Selbstbildnis, doch sonst ist nicht mehr viel, das beeindruckt. Da war ein wenig phantastischer Realismu ein wenig Neosachlichkeit und manches von großer Primit wie H. Sandbergs r-Die Gageii. zu sehen! Die besten Arb konnte man bei den kleineren Graphiken finden, selbst beijenen Künstlern. die uns mit ihren großen lSChinkEfiK künstlerisch und inhaltlich enttäuschten. (1. l2. 1981 -6. 1. 1982)-(Abb. 3) Walter Angerer in der Galerie zeigte der 1940 geborene Weiser unter dem Titel rlDas Quadrat und der Würfel. Eine phänomenoiogische Analy- seii 36 Exponate, davon besonders beachtenswert drei Gruppie- rungen von 20 cm hohen Granitwürfeln. Hier ist alles sehr klar, die Linie, die Fläche. derWürfei und auch die Gruppierungen der mit leichten Facettierungen versehenen Körper. Meditation ist ein oft wiederkehrender Titel. und auch bei Angerers Bildern, dem klassischen Quadrat, verschiedentlich geteilt. werden wir zum Nachdenken herausgefordert. (1 . 12. 1981 - 6.1.1982)? (Abb. 4) Künstler im Weinviertel in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der NÖ.-Kunst- vereine kam im Rahmen des Bundesländerprogramms der Stadt Wien diese sehr gemischte Schau zustande. Sie war et- was kieiner bereits zur Eröffnung des Kulturzentrums l-Aktion Museum M-i irn Barockschlößl Mistelbach zu sehen. A. Frohner. J. Schagerl waren zu Recht mit vielen und großen Arbeiten ver- treten, dem kurz vorher verstorbenen F. Stransky hätte freilich der Ehrenplatz beim Entree gebührt. 0. Matulla und F. Kaindl wären ein zugutes Gegenübergewesen, doch auch so wurde die Abhängigkeit des letzteren im Ölbild von dem älteren sehr deutlich. Gut dokumentiert war H. Nitsch und erfreulich R. Künz mit seinen exakt gearbeiteten Botschaften. Unver- ständlich, warum so wichtige und bekannte Maler wie K. Korab und H. Tahedi nur mit so wenigen Werken vertreten sind, wäh- rend andere. etwa die Annemarie Bardon-Rataitz mit ihren 6 Hinterglas-Katzenbildem - was haben sie überhaupt in einer solchen Ausstellung zu suchen? -, überbewertet werden. Ein- drucksvoliwarendiegroßformatigen Fotosvon PeterKenyeres. dem Initiator des Kulturzentrums in Misteibach und Herausge- ber der Schriftenreihe wDas Weinviertelrr. Sie zeigten typische Motive aus dern Welnvlertei. Eine Diareihe ergänzte diese schwarzweißen Bilder. Die 132 Seiten starke Broschüre der Schriftenreihe. in der die ausstellenden Künstler vorgestellt werden, lag auf. (20. 1. - 14. 2. 1982) 7 (Abb. 5) Marianne Maderna in der Galerie sollten Skulpturen und Zeichnungen dies von Ausstellung zu Ausstellung wandelnden Künstierir hen sein. Die Plastiken,denn um solche undnichtum Sku handelteessich,machteneinensehrarchaischen Eindrt soziationen mit Knochen, dann wieder mit frühen Beg statten, mit Mumrenbündeln oder ägyptischen Gottheite ten sich ein. ließen die Titel vollkommen beiseite. Die Zeichnungen, als Übungsblätter bezeichnet, haben ol Reize. Wenn man sich jedoch an die letzte Aussteliungi dernainWienerinnert.beidersiesehrgroßeArbeiten.ur wirkliche Skulpturen zeigte, sehr glatt, sehr gefällig, s gendslilnahe, dann fragt man jetzt, was ist wirklich ihr che?(19. 1. - 14. 2. 1982) -(Abb. 6) Galerie auf der Stubenbastei - Otto Jungwirth Wirhaben es mitdiesern 1933 geborenen Wienermiteine gen und ständig an sich und seinen Ausdrucksmögiichke beitenden Künstler zu tun, der sich von keiner Mode Oi nemZeittrendbeeinfiussenläßLWaserlnseinen29 hier ten Objekten, Öi- und Temperebilder sowie Graphiken Bleistiltzeichnungen, gestaltet, ist die Wiedergabe t Weil. einer Weit des Alltags, einer urbanen Weit. Bert fällt einem bei Jungwirths Bildern ein. Sie sind nüchtr streng wie die Texte des Dichters. Der Farbauftrag ist und beherrscht. Manches Thema erinnert an Eisler, wir ehrlicher, lern jeder Theatralik. (29. 10. - 21. 11. 15 (Abb. 7) Universitäisbibiiothek - Herwig Zens Neben den bekannten Graphlkzyklen des Künstlers wari Einzeiradierungen und Buchiliustrationen zu sehen. We gerade an diesem Ort. besonders aus didaktischen G wichtig war: es wurde auch über die verschiedenen Tei dergraphischen Arbeit, insbesondere derRadierung, eir mative Übersicht gegeben. (13. 11.- 19.12. 1981)-i Galerie der Wiener Staatsoper - Rafael Coroni Der mexikanische Maler, Sammler der Masken (s. K haus), wurde 1932 geboren und stellt seit 1956 in allerW Ergiitals Neorealisi und zeigte hiergroße Öibilder. die ei brandteske Atmosphäre haben. Durch den neutralen grund. die Haltung der Personen, das Licht und die gedä Farben bekommen diese Figuren etwas Schwebende auch Theatralisch-Unbehclfenes, das offenbar auch i nelsAbsichtist.dennerzeigtunsimmerwiederAußense Gesellschaft. Erstarrt sind sie von ihm in einer bestimm tungfeslgebannt.TrotzseinerBindungandengroßen Hr ist das spanische Herkommen des Malers überall s (1B.12.1981- 6.1.19B2)-(Abb 9) Galerie am Graben - Möbel von Joseph Olbrich I SBf Niedermoser Es war sicher eine glückliche Fügung, daß der Architekt Oibrich und der Tischler Josef Niedermoser sich in der Jahren des vorigen Jahrhunderts, in jenen. die so entsci fürdas Jungewienwaren, trafen. Hierwurde eine Symbi EntwurfundAusführung gefunden.wie sievorbiidlich ist brich hatte.wie erberichtete. oft denTischier in Einzelhe schalten lassen und vorzügliche Resultate erzielt. Diesz neSchau zeigte unswieder. daß in einer geglückten Zus: arbeit des Architekten mit einem von seiner Arbeit befrii sein Tun als schöpferischen Auftrag sehenden Handwe maiig formvoilendete Objekte entstehen. (1. - 20. 2. 1 (Abb. 10) Österreichhaus - Willy Buchner Der Fotograf. von dem erst vor einiger Zeit zwei schon g te Büchererschienen sind. zeigte hier eine Reihe von Fr diesen Veröffentlichungen und andere. Worum es ih sagt der Untertitel NPHIIOSOPNB des Schauensii. Das ze nesteiis die Biidanschnitte, also die Auswahl jenes Tei die Kamera erfaßt und damit schon eine Aussage. form auch inhaltlich gibt. andererseits aberauch die Sujets. d ner immer wieder bringt. Etwa die alten Menschen, die derMachtetc. Es sind starke Biider.(1 7. 12. 1981 -24. Salzburg Alu Galerie Welz - Herbert Stejskai im März 1978 hatte der Saizburger Maler auch in der Welz ausgestellt. im Vergleich zu damals zeigte sich r Stejskai seinen Weg wie bisher ohne Rücksicht auf irg che Strömungen des Tages konsequent weitergegan strenge, harmonisch ausgewogene Farbfiachen behe seine asketischen Acrylbiider. Abhängigkeiten von irg chen Lehrern. die ihm früher vielleicht geistig viel gege aber doch nie wesentlich im Formaten beeinfiußt hab völlig aus Stejskaie überzeugenden Werken verschwu Yoshi Takahashi im Gaierieraum des ersten Stockes wurden gleichzei Farbradierungen Takahashls gezeigt. Es sind feine Ws tuos im Technischen. die den Zauber der Phantasie b oderdie, in den Stilleben, die Gegenstände desAlltags d Seele eines Menschen spiegeln, der sich zwar für sich lich manche Vorlieben aus seinerjapanischen Heimatl hat. deraberseine Kunst in dereinen nLandschaflii der serer Tage angesiedelt hat. (25. 2. - 21. 3. 1982)