37 "l x", Jomud,kleinerTeppich,134x110cm, 19. Jh., Sammlung Berlin. TurkmenischeTeppiche werden seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr erzeugt. Alte Er- zeugnissefurkmenischerKnüpfkunstwurdenvon den Nomaden nur für den eigenen Gebrauch zur Ausstattung der Kibitka (Wohnzelt der Turkme- nen) erzeugt. Dieses Wohnzeltwarje nach Fteich- tum der Familie mit feinsten Teppichen ausge- stattet. Verschiedene Knüpferzeugnisse. die zur Ausstattung im Zelt dienten, bezeichnet man nach dem Gebrauchszweck als Kapunuk, Tsch0- wal, Alsmalik, Hatschlu, Torba, Okbash, etc. Die Wolle für alte turkmenische Teppiche wurde mit Naturfarben in warmen, gedämpften Rot- Braun-Tönen eingefärbt. Bei neueren Stücken werden bereits chemische Farben verwendet, Hier herrscht ein grelles Rot vor. Der von Adil Besim anläßlich der Wiener Antiqui- tätenmesse gezeigte Teppich zählt zu den ganz besonderen Stücken mit "außergewöhnlichem Ornamentikundgibtdeminteressierten Sammler dieOhance, ein bereits in der Literaturerwähntes Stück zu erwerben. Der vorliegende Teppich wird in dem Buch iiTurk- menische Teppichek von Werner Loges (Abb. 52) beschrieben: vSieben senkrecht nebeneinander- stehende Figuren, jeweils oben spitz zulaufend, erinnernim erstenAugenblickaneinen Reihenge- betsteppicnDiese Möglichkeit ist abermit ziemli- cher Sicherheit auszuschließen, zumal bisher kein vergleichbarer Teppich turkmenischer Her- kunft bekannt ist. Auch spricht das Format dage- gen. DerTeppichähneltentternteinem bei Fieed Nr. 17 abgebildeten Stück, bei dem die senkrechten Fi- guren schmaler sind und nur noch als Streifen er- scheinen. Auch hier könnte es sich um einen Ge- bets- oder Begrabnisteppich, vielleicht sogar um einen Wiegen- oder Kinderteppich handeln. Die Frage muß jedoch unbeantwortet bleiben. Die Arbeit ist aufgrund der neun Farben mit Si- cherheit jomudisch. Die schmale weißgrundige Bordüre und die Farbzusammenstellung spre- chen ebenfallsfürdieZuordnung. Das Kolorit und die gestuften Feldornamente weisen auf nord- westpersischen Ursprung hin. Vermutlich han- deliessich um einWerkder DjafarbeLeinerGrup- pe der Jomud." Der Teppich befindet sich in einem erstklassigen Erhaltungszustand. Obere und untere Abschluß- kante, Fransen und Schirasl noch original erhal- ten. Teppiche dieser Art werden in Sammlerkrei- sen besonders gesucht. aceslprlkonrad Keramikfigur von Emilie Schleiss-Simandl Wien, um 1908 H : 80 cm Inhaber Christa Zetter Lobkowitzplatz 1 A-101OWien1 Tel. (0222) 531416 WIENER KUNST- UND ANTIQUITÄTEN MESSE 1982 13. 11.-21. 11. 1982 Zeremoniensaal Stand 49 Telefon 57 5571 -O ER