A Künstlerprofile 4st 4 rrlCTi um Nüßüleonii, 1977. T x ÖllLeinWartd g i X s LUCIH Kellner a Weiblicher Akt, 198i. Aquarell 1 GGHEHSIUCK. 1982. Belsiifllelthrttmg a Naturstudre, 1982 Elelälihlßlßhrluflg 9 Bluten, i9B2 Aqiiaieii io Am GBHGHZBLIH, 1982. Aquarell 1 Monemvassiaisn Federzeichnung 2 Insel Thassos. Dorfstraße, 1977. Federzeichnung 3 Verlorene Kirche, 1978l79 Aquarell Lucia Kellner Lucia Kellner, geboren 1932 in Wien, verbrachte ihre Jugend zu- nächst in Prag bis sie 1954 ihrer Neigung gemäß ein Studium in der Meisterklasse für Malerei und GraphiklProf. Hilda Schmid- Jesseran derAkademiefür angewandte Kunst in Wien begann. Dieses Studium schloß die Auseinandersetzung mit dem Mo- saik,dem Freskoundverschiedensten angewandtenTechniken mitein. 1959 beendete Lucia KellnerihrStudium mit Diplom und dem Staatspreis. In weiteren Studienjahren an der Akademie eignete sie sich bei Prof, Otto Nedbal Wesentliches über die Emailtechnik an. Das Jahr 1963 brachte ihr einen Aufenthalt in Paris. Von 1964 - 1968erfolgte ihre Berufung als Assistentin an die Akademie für angewandte Kunst in Wien, wieder bei Prof. Schmid-Jesser, die auch für ihre weitere künstlerische Lauf- bahn von großer Bedeutung blieb, Lucia Kellners Entschluß, nur mehr als freischaffende Künstlerin zu arbeiten, brachte in der Folge eine intensive Beschäftigung mit dem Aquarell mit sich. Landschaften, stilisierte Figuren, stark expressiv, kraftig in den Farben. kennzeichnen diese erste Phase. lhreweitere Entwicklung wird von einander ablösenden Arbeits- zyklen und Perioden bestimmt. Die in den späten 60er Jahren bis in die Zeit um 1970 entstandenen Aquarelle, Naß in Naß mit Fe- der. sind von lyrischem. erzahlendem Charakter. tragen bereits Aspekte des Abstrakten in sich. Mit den fast gleichzeitig um ca. 1968 - 1970 entstandenen Illustrationen von Märchen und Novellen kommt uns die Künstlerin ganz anders. Mit hoher Ein- fühlungskraftbetcnt naiv, fröhlich und farbinterisiv, istsie unter- stützend zum Wort. Neben Illustrationen zu Theodor Storm reg- ten sie von den Gebrüdern Grimm riDer Fischer und seine Frauii zur Auseinandersetzung und malerischen lnterpretation an. in den späten 70erJahren erstehen Lucia Kellners riverloreneii Landschaften, Städte und Sakralbauten Eine Phase der Form- aufiösung in der sie ihre reiche Phantasie spielen laßt, diese in duftigen verfließenden Aquarellen von subtilster Farbigkeit äußert. Um das Jahr 1976 beginnt sie, sich mit dem Portrait zu beschäfti- gen, Anfänglich charakteristische Gesichter, die gleichsam aus innerem Zwang heraus mehr und mehr übersteigen werden, bis sie zu den iiGesichtslosenrr, den nSchreiendenii werden, Gesell- schaftskritische, extrem expressive, bis zur Aggressivität hin bohrende Bilder. Diese brachten der Künstlerin zunächst Be- freiung, begannen sie dann aber zu quälen, so sehr. daß sie schließlich gewaltsam damit abbrechen mußte Alle diese iiima- ginärenii Porträts sind farbstark bis zur Fratzenhaftigkeit; mit- unter sind sie, um ihre Ausdruckskraft zu steigern, monochrom angelegt. Was folgte war Ausdruck höchster künstlerischer Erleichte- rung. Duftige Blumen. mit der Feder gezeichnet, die erste Re- aktion auf die so beängstigende und bedrückende vergangene Periode. Kurz darauf schon, 1980, löste eine Phase der Konzen- tration auf den Akt diese ab, folgte die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper. Lucia Kellner übte vor dem Modell. zeichnete Akte in Bleistift, um diese Studien spater im Atelier sichtend malerisch umzusetzen. Mit Bleistift, Pinsel und Tusche lost sie die Gestalten aus dunklen Gründen, laviert sparsam Far- be hinzu. So stehen streng lineare Akte neben malerischen, spontan gepinselten Umsetzungen, von denen einige unter erotischerAnspannung stehen. War es zuerst das Antlitz, das Gesicht des Menschen. das sie ganz gepackt hatte. so entdeck- te siejetzt den weiblichen Körper mit all seinen Fähigkeiten, sei- ner abgerundeten Schönheit, seinen Geheimnissen. Im neuer- lichen Wandel, gleichsam nach dem Ausschopfen dieses The- mas, beginnt Lucia Keller mit einerstarken Hinwendung zur Na- tur eine sehr optimistisch-positive. ja fröhliche, zur unmittel- baren Gegenwart hinführende Schaffensperiode. So zeichnet und malt sieietzt Landschaftenvorder Natur mit Bleistift, Kohle und dem Pinsel in Aquarelltechnik. Licht und Schatten fangt sie ein, lost auf und verdichtet Und auch hier ist es immer wieder ihre reiche schöpferische Phantasie, die bei der Umsetzung des Gesehenen in das ihr Wesentliche von ausschlaggebender Be- deutung ist. lndiesermomentanen,äußerstmalerischen Phase, entstehen neben ihren Landschaften auch hervorragende Gar- tenstudien in kräftiger, mutig angesetzter Farbigkeit. Sie be- stimmt eine flächig-pastose Wirkung. Neben all den beschriebenen Perioden und dem vielfaltigen Wechsel ihrer stilistischen Eigenheiten darf eines nicht uner- wähnt bleiben: Lucia Kellners künstlerische Fahrten nach Grie- chenland, die sie seit1970jahrlich durchführt. Griechenland ist für sie so etwas wie eine innerliche geistig-künstlerische Hei- mat. und diesem Land fühlt sie sich besonders verbunden. Eine Fülle von Reiseskizzen, ln Feder und Tusche, sind dabei in leicht hingesetztem Zeichenstrich entstanden, Naturnah. in stärk- stem Maß landschaftscharakterisierend In diesem nach und nach angewachsenen stillen Zyklus von Skizzen bleibt Lucla Kellner ihrem hierin ausgeprägten Stil seit fast 14 Jahren treu. Es ist, als ob hier. in den unsagbar schonen Landstrichen und Küsten, dem Weiß der Dörfer des alten Hellas, eines ihrer künst- lerischen Fundamente läge. aus dem sie schöpft. sich wandelt und das ihr immerwieder neuenAntrieb gibt Antrieb, ihre Werke gelegentlich auch in der Öffentlichkeit zu zeigen, was bisher zu vielen Ausstellungen in namhaften osterreichischen und inter- nationalen Galerien führte, Hanna Egger