17 Tisch aus der Rosenau, Wien. um 1816. Holz. schwarz geheizt und po- liert. Bezug erneuert. Coburg, Schioß Ehrenburg. inv. Nr. R lll 113 18 Konsoitisch aus der Hosenau. Wien. um 1816 (7). Holz, schwarz gebeizt und poliert. Coburg, Schioß Ehrenburg. inv. Nr. R lll 89 Anmerkungen 92 -1OB " Siehe außer den Archivalien auch die 1B17verlai5ien Beschrei- bungen in den erraten der Herzogin Luise (v. Ebart 1903. wie Anm. 41. s. 39- 42) und im Coburglschen Taschenbuch lür das Jahr m21 (wie Anm. so, bes. s. 22a - 229). n Für die - stark wechselnde und irl den Quellen keineswegs einheitliche - Terminologie siehe Hnuperl Feuchtmflller und Wilhelm Mrazek: Biedermeier in Osierrelch. Wien 1953. s. 72-76. und Christian Wltt-Dbrring: Wiener Sitzmdbeltypen des Biedermeier. in: Weltkunst 4B. 1978. S. 1146147. " Die Wiener Möbel des Coburger Bestands sind zumeist schwarz gebeizt und schwarz poliert (gewöhnlich Birke über Ei- che oder Nadelholz). Furnier wird sparsam verwendet. bei stun- len z. B. nur an der Zarge. während Beine und Lehne massiv in Birke gearbeitet Sind. (Malerialangaben nach frdl. Mitteilung von Herrn Harald Kleser. Kunstsammlung der Veste Coburg.) " Adler landen sich auch an einem llJr die Rosenau gelieferten Kanapee (SlACo. LA A l 28b 1a s v, Nr. 2. fci. esi. " Für die Art der Draperie vgl. u. . die Danhauser-Zeichnung ÖMAK, K. l. 8971. XXVISBQ; siehe auch Himmelheber 1978 (wie Anm. 2a) s. a7; Witt-Ddrring 197a (wie Anm. es) s. 1141 und ders.: Die Wohnraumgesiaiiung des Biedermeier. Das Wiener lnterleur. in: alte und moderne Kunst Jg. 24. 1979. H. 165. S. 5. " KSVCO. lnv. Nr. 5.5. 18325. Vgl. auch die Blelzelchnung eines sehr ähnlichen Kanapees in OMAK. K. i. 7710. XViildlllll49. " ES handelt Sich hier um Grenzlälla zum Diwan. wie diese Möbel meist auch in den Archivalien genannt werden. __ " Für die Elnschwlngung der Seiteniehnen vgl. u. a. OMAK. K. i. B971. XVI310. XXIIIÖOG und XXVl597. m ECO. lnv. Nr. Ft I 17. 1-" Für den durch bunt geblümte. waagrecht verlaufende Borten gekennzeichneten Bezug des Kanapees. das in der Einschwin- gung vergoldete Knöpfe zeigt. vgl. de. OMAK. K. l. 897i, XXVl597 und XXVll555. "l KSVCO. lnv. Nr. 5.3. 15378. "" ECo. lnv. Nr. i 341. Augenscheinlich handelt es sich um die stark vereinfachte Variante eines Empire-Typus (Foinesics 11920. wie Anm. a1. Tal. 4). Die beiden Nußbaumgarnituren könnten milden 1816 ln der Niederlage im Bürgerspital erwor- benen Mbhein - bezogen mit i-biauem Seidenzeug. uzw. nfßi- nern Pergaii- (nach Krünitz Kattun aus Ostindien) - identisch sein (siehe Anm. 33). W KSVOG. lnv. Nr. a. S. 13:42h; vgl. Feuchtmüller-Mrazek l963(wie Anm. es; Abb. 54. M E00. lnv. Nr. n ll 17. "ß OMAK. K. l. B971. XXVIIITOS; sehr ähnliche Stücke im Besitz der Bundesmobilienverwallung. m ECO. lrlv. Nr. R ll 31; vgl. auch die Beschreibung von a5 kleinen runden KOrbSeSSeIn-r in der Liste des lur die Rcsenau bestimm- tsn Transports vom 2B. Dezember 1816 (SIACO. LA A I 28b 15 E V. Nr. 2, f0i. a4). m ÖMAK. K. I. 3971. XXVIIIIBN und XCVI25133 identische Ausfüh- rungen im Besitz der Bundesmobilienverwallung. dort auch mit einem Kanapee. das die für den Typus charakteristischen ge- wölbten Scheiben auf den Lehnenenden zeigi. 17 Schlosses ist augenscheinlich Wiener Provenienz. Archivalien über den Ankauf der Möbel durch Leo- pold sind nicht bekannt; doch ist die Vermutung naheliegend. daß ein Teil der Ausstattung aus den von Ernst I. bestellten Lieferungen stammt. zumal enge Verbindungen zwischen den Niederfüliba- cher Stücken und jenen aus der Rosenau und dem Bürglaß-Schlößchen bestehen. Das führt zur Frage der heute noch in Coburg selbst existierenden Möbel Wiener Ursprungs. Das überwiegend in herzoglichem Eigentum be- findliche Inventar des BürglaB-Schlößchens wur- de nach Augustes Tod im Jahre 1831" wahr- scheinlich in die Ehrenburg überführt, falls es nicht in einem anderen Schloß Verwendung fand. wie z. B. der Rosenau. Deren ursprüngliche Ein- richtung wurde schon bis zur Jahrhundertmitte modifiziert; später kam es zu weiteren Änderun- gen: einige kurz nach 1900 angefertigte Aufnah- man zeigen - mit Ausnahme der Holziüster und Ftitterkandelaber - keine Objekte der ersten Aus- stattung. Nachdem die 1920 in das Eigentum der Coburger Landesstiftung übergegangene Anlage zum Altersheim geworden war, veräußerte man das nicht langer benötigte Mobiliar der herzogli- chen Zeit bis in die Jahre nach dem 2. Weltkrieg"; ein überwiegend in desolatem Zustand befindli- cher Restbestand - meist schwarz gefaßte Wie- ner Biedermeiermöbei - gelangte in die Depots der Ehrenburg. Die zur Zeit noch leerstehenden Fläume im Erd- und Hauptgeschoß des Schlöß- chens der Rosenau. die seit 1972 von der Bayeri- schen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gar- ten und Seen betreut wird. könnten an Hand der erwähnten Schrift-u und Bildquellen wie mit Hilfe der hier besprochenen Möbel - die zwar nicht al- le aus der Rosenau selbst stammen, aber doch demselben Kunstkreis angehören - wenigstens teilweise im Charakter der ersten Ausstattung ein- gerichtet werden. Die weitgehende Homogenität des Stils. die einen starken Austausch der Bestände begünstigte. kennzeichnet die für den Coburger Hof bestimm- ten Lieferungen aus Wien: nur selten ist es mög- lich. ein in den Archivalien genanntes Stück ein- deutig zu identifizieren oder dessen ursprüngli- chen Standort zuverlässig zu bestimmen. Darum liegt es nahe. die Möbel nach Typeni" - unabhän- gig von ihrer früheren oder heutigen Aufstellung - zu besprechen". Unter den nach Coburg gelieferten Kanapees nimmt jenes im Teppichzimmer des Bürglaß- Schlößchens (Abb. I) den ersten Rang ein, da es zum einen mit vergoldeten Holzzieraten - u.a. den die hinteren Eckpfosten bekrönenden Ad- iernß - geschmückt. zum anderen mit einer auf- wendigen Draperie versehen ist. die nicht nur an der Lehne mit Agraffen befestigt. sondern auch zwischen den Beinen ausgespannt ist". Eine ähn- liche Grundform zeigt das in der Ausführung ein- fachere Kanapee aus Nlederfüllbach" (Abb. 10). dessen Lehne gleichfalls rund geführt und an der Vorderkante mit eingestellten Säulchen über qua- dratischen Beinpfosten geziert ist. Das Motiv der Säulchen findet sich auch an dem ehemals im Sa- lon der Herzogin auf der Rosenau (Abb. ll) aufge- stellten Kanapee. das jedoch im Grundriß recht- eckig ist. Solch kastenartiger Aufbau" ist gleich- falls vier äußerst ähnlichen Kanapees im Cobur- ger Bereich zu eigen, die durch die C-förmige Ein- schwingung der breiten unprofilierten Seitenieh- nen gekennzeichnet sind". Die einfachste Aus- führung repräsentieren zwei schwarz gefaßte Ka- napees aus der Fiosenauiao (Abb. 16) und dem BürglaB-Schlößchenm (Abb. lll). denen ein in der Grundform identisches, jedoch anspruchsvoller in Nußbaum gearbeitetes Kanapee der Niederfüllba- cher Ausstattungl" zur Seite gestellt werden kann. Das denselben Typus vertretende Exemplar der Ehrenburgl" (Abb. 11) ist zusätzlich mit ver- goldeten Paimetten geschmückt. Der Form der Causeuse sind dagegen die zierlicheren Sitzmöbel im Blauen Eckzimmer des BürglaB-Schlößchens (Abb. 3) und im Wohnzimmer des Herzogs auf der Fiosenau (Abb. 9) zuzurechnen. Die in Coburg vorhandenen Fauteuils und Stühle gehören einigen wenigen Typen an. Recht häufig vertreten sind die im Grundriß kreisrunden Sitzge- legenheiten. deren exakt im Halbkreis geführte Sprossenlehne bei der Ausführung als Stuhlm eher zierlich und hoch. bei der als Fauteuilm da- gegen kräftig und breit geformt ist. Während die beiden Fauteuils im Teppichzimmer des Bürglaß- Schiößchens die konsequent geometrische Kon- struktion des Danhauserschen i-Fauteuil No. 30 mit Sprossenum aufweisen. dessen seitliche Leh- nenpfosten sich unmittelbar in den Beinen fortset- zen. sind bei den aus der Rosenau stammenden Fauteuils des Ehrenburg-Depots Lehnenpfosten und Beine gegeneinander versetzt; dies gilt auch für eine weitere Variante der Ehrenburgm. - in Coburg nicht minder häufig ist der Danhausers "Sessel No. 116"" entsprechende Stuhl. dessen zwei die Rückenlehne unterteiiende Quersprossen an den Enden vergoldete Knöpfe aufweisen. Der Typus ist unter den aus Niederfüllbach und der 1B