iein Emilie Flöge ahilferstraße 1B Ansichtskarte, Schwarz- weißfoto, irLigne Ostende - l VI. Douvresr, undatiert, rreich Poststempel vom 30.4.1906, 2 grüne belgische 5-Cent-Marken ine einen tüchtigen Schnupfen mein eigen anson- wolauf Bereits auf hoher See Herzlichst Gustavrr ,. iein Emilie Flöge ahilferstraße 1B l VI. rreich Ansichtskarte, Schwarz- weißfoto. wView from Pier, Dover-r. undatiert, Poststempelvom 30.4.1906. 1 rote britische 1-Penny-Marke itag. Prachtvolle Fahrt V2 3 Uhr gelandet Beste ie GUStQVu r: lein Emilie Flöge ahilferstraße 1B lVi. rreich Ansichtskarte. Schwarz- weißfoto. wThe Albert Me- morial, Londonk. undatiert. Poststempel vom 1.5. 1906, 1 rote britische 1-Penny-Marke nstag. Gestern angekommen - etwas müd' - .t wol nachts endlich gut geschlafen Brief folgt Be- Gruß GUSIGVor L. ilein Emilie Flöge ahilferstraße 1B iVI. irreich Ansichtskarte, Schwarz- weißfoto, i-Covent Garden, Londonu, undatiert, Poststempel vom 2.5. 1906, 1 rote britische 1-Penny-Marke tselte: "Das Wetter ist sehr kühl und regnerisch - iSchnupfen trotzdem in Heilung begriffen. Die Aus- ung scheint elend zu werdenv lerseite: nherzlichste Grüße Gustavr a! ilein Emilie Flöge ahilferstraße 1B 1 VI. rrreich Ansichtskarte, Schwarz- weißfoto, irPiccadiliy Circus. Londonii, undatiert, Poststempel vom 2. 5. 1906, nicht frankiert (Seite: ß-habe allerhand Sammlungen durchstöbert, iso die Stadt vielfach abgeschaut - es geht hier lebendig zu - die Karte giebt kein rechtes Bild in" lerseite: nHerzlichsten Gruß an Alle GLISIEVk I. ilein Emilie Flöge ahilferstraße 1B 1 VI. erreich Ansichtskarte, Schwarz- weißfoto, wSir Rob. Peel's Statue, Cheap(s)ide. London". undatiert, Poststempel vom 4.5.1906. 1 rote britische 1-Penny-Marke (seife: nFreitag Früh. Gestern warArbeitstag in der atellung -WW sehr gut - morgen kommt Mackin- nach London. Unter den ßTheaterabenden haben ichon 2 Nieten gezogenu lerseite: wHerzlichsten Gruß Gustav: ie Abb. Nr. 14) 7. ilein Emilie Flöge iahilferstraße 1B 1 VI. zrreich Ansichtskarte, Schwarz- weißfoto, nLudgate Circus. Londoner, undatiert, Poststempel vom 5.5. 1906, 1 rote britische t-Penny-Marke kseite: vSamstag Früh. Heute wie es scheint der er- ianz schöne Tag - zugleich Eröffnungstag der Aus- ung - wir gehen nicht - obwol das englische dar- icht uninteressantwäre. Morgen hoff ich zum Brief- "eiben zu kommen. Derenglische Sonntag dürfte die ge Ruhe bringenß lerseite: hHeimfahrt wahrscheinlich Dienstag auf vegen über Brüssel und Dresden. Herzlichste Grü- iustavu 9: ilein Emilie Flöge iahiiferstraße 1B 1 VI. arreich Brief Kuvert. weiß, mit Aufdruck vCarlton Hotelr, ohne Absender 1 blaue britische ZVz-Penny- Marke; 1 Bogen weißes Briefpapier. mit Briefkopf i-Carlton Hotelrf, Pall Mali, London, gefaltet; schwarze Tinte. Datiert 7.5.1906, Poststempel 7.5.1906 Seite 1: rLiebe Emilie! Habe nun auch den Sonntag ver- säumt für meinen Brief, sltze hier in aller Früh um zu schreiben, weiß nicht wo anfangen, so vielfältig sind die Eindrücke, etwas verworren der Kopf und so lange, lan- ge her,v Seite 2: ndünkt mirdieAbfahrtvon Wien. daßsich dieAn- fangseindrücke der Reise leise zu .verwischen' begin- nen. Die Fahrt gieng glatt, Orient-Express vorzüglich, Köln in der Nacht durchfahren - Brüssel, Holland am Tag - Ostende menschenleer - Seefahrt glatt und schon - fast langweilig - circa zwanzig Wiener an Bord, dltto langweilig, sehr schon der erste Eindruck der englischen Küste im Nebel - trotzig und ernst - An- kunft in Doversehrkleinlich und komisch -Zollrevision - sehr UDSTIQQTIETIFTW Seite 3: wbei der Verladung platschte ein großer Koffer eines Mitreisenden ins Meer und war zwischen Schiff und Landungsplatz eingezwickt, ziemlich tief unten zu sehen. UnsereAnkunft warderglatten Fahrtwegen eine Stunde zu früh, das Schiff von Calais hatte schlechte Fahrt und kam ebenso spät. wir hatten bei der kleinen Bahn die nach London fährt fast zwei Stunden zu war- ten. wir brauchten zur Fahrt Dover London also doppelt lange Zeit als vorausberechnet war. London is sehr in- teressant besonders das Leben der Stadt selbst - es hat den stärksten Eindruck gemacht - die Sammlun- gen- Seite-t: rweniger oder hatte ich selberzu wenig ,Samm- lung' um alles aufzunehmen - odersind die Dinge in ih- rer Überltllle in den trotz ihrer Größe zu kleinen Gebäu- den schlecht untergebracht - oder hatte ich zu wenig Ruhe und Zeit - ich weiß es nicht - kurzum der Ein- druck war kein voller. - Anders die Stadt. Das Groß- stadtleben betäubend. DerGeruch der Luft ist wol nicht gut besonders anfangs. es ist als rauchte ein kohlenge- heizterOIen - so ein wenig - aufderStraße, im Hotel, überall - nach einiger Zeit gewöhnt man dieses und merkt den Geruch nimmer. Schon sind die Wagenfahr- ten Omnibus undzweiräderlge Einspänner- einen Ein- spänner sah ich -- seine Nummerwar über 18.000. - Die Wagen fahren schnell - alles ander erzähle ich dir bessermiindlich - eben pocht .Peppo' an die Thür-die Wochewarsehr interessanttrotzdemtreue ich mich auf die Heimfahrt, auf unseren Frühling - ich hoffe Sams- tag daheim zu sein. allerherzlichste Grüße Gustavß Nr. 9: Fräulein Emilie Flöge Mariahilferstraße 1B Wien VI. Österreich Ansichtskarte, Schwarz- weißfoto, wA London Double- decker Busr, undatiert, Poststempel vom 7. 5. 1906, 1 rote britische 1-Penny-Marke nAbfahrtvon London Dienstag Früh 9 Uhr.Abends Brüs- sel. Es geht heimwärts allerbeste Grüße Gustavk Nr. 10: Fräulein Emilie Flöge Ansichtskarte, Schwarz- Mariahilferstraße 1B weißfoto. wOId Hauses, Wien VI. Holborn, Londonu, undatiert. Österreich Poststempel vorn 8.5.1906, 1 rote belgische toßent-Marke nDienstag Mittag auf der Rückfahrt nach Ostende am wackeligen Bord sende die allerherzllchsten Grüße Gu- stavu Nr. 11: Fräulein Emilie Flöge Ansichtskarte, Schwarz- Mariahllferstraße 1B weißfoto, wBruxelles - Wien VI. Grand' Place. Maison des Österreich Cdrpdfationscr, datiert 9. 5.1906. Poststempel vom 9.5.1906. 1 rote belgische 10-Cent-Marke Rückseite: nMiltWOCh 9.V. 1906. ,Frisch weht der Wind der Heimat zu' mußte ich anblicks der europäischen Festlandküste denken. Die Rückfahrt war schöner fri- scher. Heute abends Abfahrt von Brüssel nach Dres- den. Allerherzlichste Grüßeu Vorderseite: vBin Donnerstag und eventuell Freitag in Dresden Hotel Bellevue Gustavk (siehe Abb. Nr. 15) Nr. 12.' Fräulein Emilie Flöge Mariahilferstraße 1B Wien VI. Österreich Ansichtskarte. Schwarz- weißfoto. rDresden. Frauen- kirchew. datiert 11.5.1906, Poststempel vom 1 1 . 5. 1906, 1 grüne deutsche 5-Pfennig-Marke Rückseite: vGestern einen Tag in Berlin Aufenthalt ge- habt Abends Dresden hoffe längstens Samstag Abend abfahren zu können Sonntag früh eventuell in Wienu Vorderseite: uallerherzlichste Grüße Gustaw (siehe Abb. Nr. 16) Nr. 13: Fräulein Emilie Flöge Mariahilferstraße 1B Wien VI. Österreich vlch komme sonntag 7 uhr 35 früh nordwestbahnhof 9 uhr meidling bitte mutter verstaendigen gruß gustavw Telegramm aus Dresden datiert 12.5.1906 n Zusammenfassend wäre zu sagen, daß die olt lakoni- schen Texte als eine Bestätigung mehrzu Gustav Klimts Selbsteinschätzung dem geschriebenen Wort gegen- über angeführt werden könnte. sagt er doch von sich selbst: wDas gesprochene wie das geschriebene Wort ist mir nicht geläufig. schon gar nicht dann, wenn ich über mich oder meine Arbeit etwas äußern soll. Schon wenn ich einen einfachen Brief schreiben soll, wird mir Angstund bangwievordrohenderSeekrankheit.Aufein artistisches oder literarisches Selbstporträt von mir wird man aus diesem Grund verzichten müssen. Was nichtzu bedauern ist.Werübermich-als Künstler, der allein beachtenswert ist - etwas wissen will, der soll meine Bilder aufmerksam betrachten und daraus zu er- kennen suchen, was ich bin und was ich willß Seine Schreibscheu nahm olt groteske Formen an, man weiß, daß er die Post oft wochenlang ungeöffnet in seinem Atelier zu Stapeln anwachsen ließ und sich dann den vorwurfsvollen Anblick durch eine plötzliche rPostkre- mationk vom Halse schaffte." DieGänsehautdesHisto- rikers bei der Vorstellung dieses postalischen Scheiter- haufens ist verständlich. wenn man sich vorstellt. daß in diesen Poststapeln auch Briefe von Emilie Floge unge- öffnet in Asche und Rauch aufgegangen sein mußten. Trotzdem ist das Jahr 1906 in Kiimts Biographie histo- risch sehr wichtig. vor allem im Sinne einer Einflußnah- me auf und durch die angelsächsische Welt. die hier be- legte Reise nach London über Brüssel. wohin er wohl in Zusammenhang mit dem Stocletfries gereist war. das Zusammentreffen mit Mackintosh und die Publikation einer österreichischen Sondernummer der angesehe- nen englischen Kunstzeitschrift wThe Studio-r, welche die angelsächsische Welt zum ersten Mal mit den Na- men Josef Hoffmann, Kolo Moser. Michael Powolny und Otto Prutscher bekanntmacht. In dieser i-Studior- Nummer sind auch zwei Bilder von Klimt abgebildet: wDie große Pappeln (Dobai Nr. 135, heute Privatbesitz) und das wPorträt von Frau Margaret Stonborough-Witt- gensteinu(D0bai Nr. 142, heute München, Neue Pinako- thek), beide damals noch im Besitz der Wiener Kunst- handlung Miethke. Anmerkungen 9. 10 ' Gustav Klimt wWas ich bin und was ich will-(zu einem nicht SXISIISIBH- den Selbstporträt) in Otto Breicha. a. a. 0., S. 33. I" Emil Plrchan wKiimt Privater in Dtto Ereicha, a. a. 0.. S. 36.