i Österreichisches Museum für angewandte Kunst is Jahr 1982 brachte eine weitere erfreuliche Steigerung des suches von Wiens Museen. Eine 40fliiige Steigerung - seit 76l77 -, die mit fast unglaublichen 6.100.000 Besuchern im 1r1981 in einem echten Rekord gipfelt Somit sehen die ver- twortlichen Stellen des Bundesministeriums für Wissen- 'taft und Forschung und des Bundesministeriums für Unter- ht und Kunst wie auch die Leitungen der Bundesmuseen ihre tiativen und Aktiva - niveauvolle Ausstellungen, For- wungsförderung und Bildungsaufträge - in wirksamer Weise igesetzt Zum steigenden Publikumsinteresse kommtdas all- irliche Anwachsen der Objekte in den Sammlungen. Dem terreichischen Museum brachte es u. a. 1982 rund 150 neue jekte bzw. Objektgruppen Heraus ragen Möbel und Teppi- e nach Entwürfen Otto Wagners - eine äußerst bedankens- rte Leihgabe der Österreichischen Postsparkasse -, wei- s für die Möbelsammlung ein Schrank, um 1900. entworfen w Löffler, ein Armlehnsessel von Olbrich, 1898199, sowie ver- iiedene Kassetten. Wandbehänge. Hinzugewachsen istdem use auch einiges chinesisches Porzellan, Meißner Porzellan riiie Krippenfiguren nach Schwanthaler. Ein lamaistisches ripelbild und mehrereiapanische Farbholzschnitte sind nen- rswert. In der Bibliothek und Kunstblättersarnmlung wuchs n um 140 Kunstblätter verschiedenster Art sowie um 1200 chwerke und Kataloge, 560 Zeitschriften durch Ankäufe. wriftenaustausche und Widmungen. sstellungskalender ißner Porzellan von 1710 bis zur Gegenwart (bis 30 4 1983) glTuschmalerei(21. 1. - 20. 2 1983) i. Dudesek - Bucheinbände 1926 - 1982 (28 1 - 13 3. i3) znnale Burgdorf (bis 20. 1. 1983) rzerle der Internationalen Gesellschaft fur alte Musik ge- insam mit dem Museum für angewandte Kunst ei italienische Madrigalkomodien iedetto Croce: Triaca musicale + Orazio Vecchi" Le veglie Siena. Ensemble Musica antiqua I Ltg. Bernhard Klebel . und 25.1.1983) on Fleidele- Keramik, Plastik, Objekte (8. 3. - 29 4. 1983) 19H Haas. Schrift. Druck. Fotografie (25. 3. - 3 6. 1983) aner Porzellan I aus Beständen des Museums (Ende Mai bis le Oktober 1983) 30 F. Kirsch (5. Juni bis Ende September 1983) nz Metzner, Plastiken.Ausstellung der Hochschulefürange- wdte Kunst (11. 5. 7 19. 6. 1983) (usai l Farbholzschnitte aus Bestanden des Museums(21 . 6. 2B. 8. 1983) rmine mit Vorbehalt) ue Außenstelle des Österreichischen Museums aösterreichische Museum für angewandte Kunst bekommt September 1983 eine neue Außenstelle im Stadtmuseum 'olten. In diesem neuen Zweigmuseum werden Kunstgegen- 1de aus den Studiensammlungen des Museums thematisch gestellt. Auf diese Weise werden iiverborgene Schätzer. die Stammhaus selber nicht gezeigt werden können, der Öffent- keit zugänglich gemacht In Abständen von ein bis drei Jah- sollen dann kunst- und kulturhistorische Sonderausstellun- wechseln. ler Konzeption ist dieses neue Zweigmuseum nicht nur als neues Ausflugsziel im Nahbereich Wiens gedacht, sondern h als ein Museum für St. Pollen und ganz Niederösterreich. Eröffnung und als erste Ausstellung präsentiert man das ma iiEßkulturir mit einem sowohl stark didaktischen Grund- fur den. der sich kulturhistorisch über die Entwicklung von zh und Sitten vorn Mittelalter bis zur Gegenwart informieren :hte - man darf nicht vergessen, daß St. Pdlten eine der ßten Schulstädte Österreichs ist -, andererseits aber soll ernein auch durch die Auswahl der Objekte ein iiAugen- mausii für Freunde kunstvollen Tischgeräts geboten wer- . So erstreckt sich der Rahmen der neuen außermusealen sentation von der Geschichte des Bestecks. u. a. einer nkkredenz der ausgehenden Renaissance. kostbaren Wie- Porzellanen und Servicen, einem über vier Meter langen izösischen Empire-Tafelaufsatz, Speisezimmern aus Bie- neier. Historismus und Jugendstil bis zum gedeckten Tisch erer Zeit, was uns die Frage erlauben wird, wie es mit unse- iiEßkultur heuteii bestellt ist Johannes Wleninger ieckelvase, Form und Dekor um 1 730 - 1735. iilndische Fels- urid Blu- 1enmalerei mit Kranichenii nach J. G. Horoldl VEB Staatl. Porzellan- lanufaktur Meißen (Abb 1 7 G) agode, Modell von J F. Eberlein und J J. Kaendler, um 1740. Ausfor- wung 191D änzerin, Form: TH. Eichler. um 191i iacritwandlerin. Form Gerhard Marcks, 1919 Dekor: aottgerstein- eug i-rersieiiungsiarir rers eepferd, Figur aus einem sctracrisoiei Forni: Max Esser. 1923 ioeron, Form Peter Strang. 1959. Dekor. bunt und gold stalliert von ieinz Werner, rees Herslellungsjahr, tsss iiMeißner Porzellan von 1710 bis zur Gegenwartrr Am 24. November 1982 wurde diese Ausstellung, seit längerem vorbereitet. eröffnet. lnAnwesenheit derostdeutschen Delega- tion, Prof. Dr. lng. Karl Petermann. Direktor der VEB Staatl. Porzellan-Manufaktur Meißen, und Georg Schneider, Direktor des Zentrums für Kunstausstellungen der DDR. Frau Dr. Hertha Firnberg, Bundesminister fürWissenschaft und Forschung, für Österreich sowie Hans Joachim Hoffmann, Minister für Kultur, für die DDR führten die feierliche Eröffnung an. Zuvor die Pres- seführung: Hofrat Dr. Herbert Fux unterstrich die große Bedeu- tung des Entschlusses Meißens. diese erste große Ausstellung seiner Manufaktur im Österreichischen Museum zu veranstal- ten Er wies auf vorbildliche Zusammenarbeit der Beteiligten beider Länder hin und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die um- fassende Schau dieser weltbedeutenden Manufaktur das ge- bührende Interesse über den Wiener Publikumskreis hinaus er- wecken möchte. Direktor Schneider erwiderte als Verantwortli- cher für alle von der DDR veranstalteten Kunstausstellungen. daß seit Bestehen der gegenseitigen diplomatischen Anerken- nung beider Länder wohl schon bedeutende Ausstellungen stattgefunden hätten. diese aberwohl eine der allerbedeutend- sten sei. Im übrigen werde sie im Österreichischen Museum am richtigen Platz veranstaltet. Als Gegenausstellung zur Ausstel- lung des iiwiener Porzellansii in BerlinIKöpenick konzipiert. legt dieWiener Schau mit ihrem umfassenden Überblick einwertvol- les Kapitel der Porzellangeschichte offen. Direktor Petermann, DirektorVEB Staatl. Prozellan-Manufaktur Meißen. vermittelte der Presse vor den Objekten in einer Füh- rung. Erfahrener Mann in Sachen Porzellan. anfänglich Knappe im Bergbau, wies erauf charakteristische Bezüge der Porzellan- geschichte im Hinblick aufdie Meißner Manufaktur hin. Schlüs- selte an einzelnen Objekten grundlegende technologische Vor- gänge und Zusammenhänge auf und verwies besonders auf die ungeheuren Schwierigkeiten der Anfangsphase der Porzellan- erzeugung von 1709- 1713. 1709, jener Zeit der ersten Kon- zepte und Entwürfe, jener ersten Versuche, die Technologie überhaupt in den Griff zu bekommen. Dieser Beginn, in einem Schloß um 1710 ohne besondere Erfahrungen eine Porzellan- erzeugung aufzuziehen, war tatsächlich eine ungeheure Lei- stung. 1713 stellte man das erste Porzellan in guter künstleri- scher Gestaltung und vom besten Material vor. Böttgers Schick- sal wird aulgerollt, seine besondere, bedrängte, Lage, unter Druck für den Kurfürsten August von Sachsen zu schaffen. nur über seinen Geistlichen mit allem Wissenswerten versorgt, als einziger Verbindung zur Außenwelt. Prof Petermann erläuterte den Gang der Meißner Porzellanpro- duktion an markanten Beispielen und bemerkte. daß man sich in Merßen vor die Aufgabe gestellt sah, nicht nur eigenständig entworfenes Porzellan zu produzieren, sondern auch Anregun- gen von außen aufzunehmen. In erster Linie ostasiatische Vor- bilder, jedoch folgerichtig Anregungen aus dem europäischen Kreis. So sind auch Anklänge zur ebenso bedeutenden Wiener Manulaktur erklärbar. Bei dieser Presseschau erhielt man ei- nen Überblick über die Meißner Frühzeit. über Barock, Flokoko. den folgenden Klassizismus zu Biedermeier und Jugendstil, bis herauf zu Beispielen der Gegenwart des künstlerischen Schaf- fens der Manufaktur Meißen. Ergänzend zur iiMeißnerAusstellungir erstellten im 1. Stock des Neuen Hauses - im Vorraum zum Vortragssaal - Direktor HR Dr. Herbert Fux und Waltraud Neuwirth aus Bestanden des Mu- seums die Sonderausstellungen iiBottgersteinzeug. Yixing und andere rote Wareri und iiPorzellan aus_der Sammlung Augusts des Starken (1670 - 1733) in Dresdenir, Diese schlichte Doppeldemonstration speziellen Sammlungs- gutes erstmals in dieser Form vor dem Publikum verdient des- halb stärkste Beachtung, weil auch diese Objekte aus den De- pots kommen und in ihrer Vielfalteine gute Ergänzung zur iiMeiß- nerAussfellungir darsteilen. August dem Starken verdankt Euro- pa ja, daß es über dessen riesige Sammlung aus Porzellanen aus China. aus der T'angzeit. 7. und 8. Jahrhundert, mit diesem überhaupterstbekanntwurde. FasteinJahrtausenddauerte es. ehe Kunsthandel und Märkte dieses damals riochgeschätzte Luxusgut nach Europa brachten. Die ausgestellten Objekte des Österreichischen Museums, Tonwaren und Steinzeuge, domi- nieren vorwiegend in Weiß und Blau. Sie sind ein Bruchteil jener riesrgen Bestände. die heute im Dresdner Zwingeraufbewahrt werden. Die Objekte, die dem Museum gehören, sind nach dem Ersten Weltkrieg durch Abverkäufe in seinen Besitz gelangt. Der weit größere Teil dieser Ergänzungsschau. die sog. iiFlote Wareii, steht im Zeichen der 300. Wiederkehr des Geburtstages von Johann Friedrich Botlger. Waltraud Neuwirth konnte nach Öffnung und eingehender Erforschung der Archive in Meißen ei- nen wichtigen Beitrag der österreichischen Wissenschaft zum Jubiläum reichen. In einer Publikation in zwei Teilen legte sie ih- re Forschungsergebnisse nieder. im Zusammenhang rnit die- sen Bestanden veranstaltete man auch Praktika und Seminare. bei denen die iiRote Wareir als Demonstrationsgut fungierte. leopold netopll 7 Kanne, Meißen, 1B Jahrhundert Mit Forrnarbeit, Schliff und Schnitt OMAK, lnv Nr Ke 2523 B Leuchter, Meißen. r9a2 (Replik nach Modell des rs. Jahrhunderts) OMAk. lnv Nr KetO19S s TGllGLChIHB Porzellan.BemalurrgmltKobaItunterderülasurlttälfte rv Jilllhbfldifl Periode kang-rrsi (1552 - 1722; ÖMAK, lnv Nr Ke1429