er seinen guten Klang. Der Beginn zu einer neuen rachtung,diezueinerwirklichenErkenntnisunderst einer Würdigung der Leistungen führte, setzte um O ein. Durch eine Reihe von Ausstellungen und Pu- ationen wurde ihm der seiner doppelten Bedeutung Maler und Chronist in der Kunst- wie in der Kulturger ichte gebührende Platz zugewiesen. Bei aller nun- tr zuteil gewordenen späten Wertschätzung fehlt 1 breiteren Publikum in Europa wohl noch die Kennt- te schon während seinerZeitin Amerikaderpreußi- e König durch Vermittlung Alexander von Hum- kostbaren Besitz. Die Steinbrücke, die berühmte Puen- te de Piedra, gehört zu solchen Veduten. Ebenso haben wir mehrfach den Hauptplatz von Lima, die Plaza de Ar- mas, oder das Kloster San Francisco belegt. Vom Beginn seines Aufenthaltes an hatte der Künstler Zugang zu einer Reihe alteingesessener Familien. Aus Miraflores - heute eines der noblen Einkaufszentren von Lima. damals ein kleiner. weit vor Lima liegender Ort - besitzen wir eine Vielzahl von Gesellschaftsstu- dien: Damen in einer Hängematte mit der Dorfkirche im Hintergrund, eine kleine Plauderei, ein gesellschaftli- ches Ereignis, eine Hausmuslk und ähnliches mehrwur- 5 J. M. Flugendas. Beispiele der Bevölkerungsstudien in Eine wWeiße-r und eine llfldiüfleflflu (Kohleverkäulerin). Papier und Bleistittzeichnung. Graphische Sammlung chen :lts eine Kollektion vorwiegend von Ölskizzen ankau- lassen. erwarb König Ludwig l. von Bayern 1848 ge- Leibrente 3353 Blatt. Die Statistik gibt wohl am be- 1 Einblick in die Fülle des zu Erwartenden: Mexiko . Chile 785. Peru und Bolivien 752. Argentinien 350, er Ozean 50 und Brasilien 503. Neben dem lbero- srikanischen Institut in Berlin und den Städtischen nmlungen in Augsburg bietet sich in der Graphi- en Sammlung in München die Möglichkeit. Zugang einer wahren Pioniertat im Dienste von Kunst und schung zu finden. November 1842 langte der Künstler in Peru ein, Ein tuntall und nicht erwidertes Liebeswerben hatte in le seine Schaiienskraftgelahmt. DieZeit in Peru soll- lUTl eine seiner großen, in sich abgeschlossenen Ar- tsperioden bilden. Der Hafen von Callao und dann lOFldSfS die 60.000 Einwohner zählende nStadt der llgEti Lima regten ihn mit ihrer bunten Zusammen- zung der Bevölkerung zu deren Schilderung an. Die ge Kreolin. Negerinnen am Markt, Indianer aus der vinz inspirierten ihn zu pittoreksen Darstellungen. Gruppe für sich stellen die nTapadasu dar: lest ver- ileiert riskieren die jungen Damen mit einem Auge en neugierigen Blick. iendas verstand es auch, die prächtige Kolonialar- tektur in ihrer Licht- und Schattenwirkung auidas Pa- rzu bannen. Straßenszenen mit den alten Monaste- l im Hintergrunde, das abwechslungsreiche Bild der eilischen Holzbalkone bildeten lürsich Vorwurf oder en den Rahmen zu bewegten. lebensvollen Einzel- ttern. Der Anblick Limes, vom jenseitigen Uter des iac aus gesehen, findet sich in einer Serie von Blei- tskizzen. Sie wurden in zusammentassender Sicht Ölbildern ausgearbeitet und gerne von den führen- l Familien enuorben. Noch heute bilden sie deren den dargestellt. Eine Serie iür sich füllen Bilder des Strandes von Chorilios, einem damals berühmten Bade- ort. Malerisch liegen die ans Uier gezogenen Boote da. dazwischen stehen Badehütten. Reiter kommen den steilen Abhang herunter. Dutzende von Blättern geben alle Klassen und Schichten des bunten Völkergemi- sches der Zeit der jungen Republik wieder. Rugendas versuchte sie fürdie Nachwelt einzufangen und hinter- ließ uns ein unschätzbares Zeitdokument. Angesehene Persönlichkeiten ließen sich von ihm por- trätieren; so zeichnete er die Generale Moran. Bermu- dez und Vivanco. Mit vielen Familien pflegte er noch Jahre nach seiner Abreise herzliche Korrespondenz. Eng schlossen sich ihm gastierende italienische Opern- sängerinnen an. FröhlicheStunden bei Freundenwaren auch hier wieder Anlaß für rasch zu Papier gebrachte Skizzen. Rugendas hatte sich vordem in Mexiko einetlinke Tech- nik der Wiedergabe angeeignet, die ihm hier zustatten kam. Dort halte er bei Architekturautnahmen mehr auf die allgemeine bunte Erscheinung gesehen, in Lima lockten ihn die künstlerischen Details. Die überwälti- gendeAusstattung von Kircheninneren und Kapellen in- spirierten ihn immer wieder. Das Grabmal der heiligen Rosa von Lima ist ein Beispiel für solche Studien. Wir wissen nicht, ob Rugendas für später nicht ausgeiührte Autträgegearbeitethat.jedenfallsbestehteineüberaus zeitaufwendige Serie von Kopien der 44 Bildnisse. die heute die "Galerie der Vizekbnige-t im Historischen Na- tionalmuseum in Lima bilden. Sie sinddie beste Wieder- gabe dieser Porträtsammlung. die durch die aquarel- lierten Blelstiftzeichnungen eine geschlossene künstle- rische Aussage erhalten hat. Auf der Weiterreise zeichnete Rugendas überaus reiz- voll die alte Kolonialstadt Arequipa. Ebenso vortrettlich 6 J.M. Rugendas. vLeibgardist des peruanischen Prä lenu, Bieistittzeichnung. Graphische Sammlung. Mün