er Wind
lbände aus der Werkstatt
ich Schreiers in der Stifts-
liothek der Erzabtei St. Peter
Salzburg
irkungsn 1 - 17 (Anm. 18 - 29 s. S. 10)
ägebendsind lrtdlesem Zusammenhangvorallem dleArbeltert: Lau-
Elnbandkunst, Einbandstil. Lederschnltte und Spender Ccll.
entsprechenden vorl Schreier für das eherrl. Bertediktinerstilt
wdsee gemachten Arbeiten hat Laurin in den Aufsätzen Einband-
st Lind Elnbandstil erwähnt urld beschrieben. Im Ausstellungskata-
DasMondsealandLlrtz19Bi.hatauch Kurt Holter noch einmal dar-
verwiesen und die darin enthaltenen Illuminatidnen Schreiers be-
achen. Zugleich hat Holter auch den liefreictierlden Einfluß der
lreierschen Werkstatt auf die Morldseer Klosterwerkstatt hervorge-
ran. - VI. dazu a. O . 210- 213 und 215.
Laurin, Schreier in Wien.
lrin. Preßburg.
dazu bes. die Llsiender Bändebel Laurin. Einbandkunst. 2361 .Urid
Ilandstil. 371 1.: Wetters" Lederschnittbande, fortlaufend.
Aufsätze Laurin, Elnbandkunst, Einbandstil und Lederschniiibärtde
sprechen dieser dreifachen Gruppierung und enthalten die entspre-
rriden Charakterisierungen der einzetnen Gruppen
wurden eingehend behandelt und beschrieben bei Laurln. Leder-
riittbande 753 - 775 Zu ihnen gehören vor allern die fünf Specula-
ldedesVinzanzvon Beauvaisßalzburg. UB.WIII 38, I - V).Vgl.dazu
h die hauen Abbildungen bei Schmldt-Künsemüller Nr. 270- 274.
den genauen Hintergründen dieses Wechsels s. Laurin. Schrerer iri
in. 1331 - 1336.
. Mazal. Kopfsternpeldekoration. 474 r.
zal. Kopfstempeldekoratlorl. 4751 7 Es handelt sich dabei um die
rkstaft, die irn Siempelverzeichrlis der Handschrifterretnbarrde der
abtel st Peter als Salzburg ll eingeordnet ist (vgl. dazu Wind 1191.).
saWerkstatt lsl hinsichtlich derVelwendurlgvon Kopfslerrlpeldekor
1h deshalb lnteressanhwell slediesesvermutlich schon vorSchreier
Endeder sechzigarJahre ausgestaltetewgl. dazu die Einbände der
1.. St. Fetana ll20.a ll 33. a H40 oder auch b XII 8. die schon um
r7l68 entstanden urldgebunden worden seindürfte) Hervorzuheben
an diesem Dekor aber auch die neue Form der Kopfsternpel (vgl
I. r. Nr. in). die mit ihren zarten Halsen und gleichmäßig gekrurrim-
Kortiuren eine ideale Voraussetzung zur Blidung naturallstischer
llmusier schufen. Die Iruhereri Typen. die hau1ig durch dicke Hälse
fielen. spitze, hochgezogene Schultern besaßen. urld gerade, seitli-
-Eegrenzungerl aufwiesen. waren dazu noch viel weniger geeignet
.dazuden Koplstemoel aufAbb 7, Nrßund dasdazugehcrige Blatt-
sterAbb. 8. Nr. wausderwerkstattdesr-V-Drr-Meisters. Zum Motiv-
tand dieser Werkstatt und zur Problematik lhrer Lokalisierung
Vind 125)
O. Mazai. Die europäische Elnbandkunst aus Mittelalter und Neu-
.Graz1970,34 und Äbbßl .42 Malal bildethier Schreier-Bändeaus
österreichischen Nationalbibliothek ab und beschreibt sie
. dazu: Ausstellungskatalog: sptttgetrlr ln Salzburg - die Malerei
lzburger Museum Carolino Augusteum Jahresschrlft tr). Salzburg
'2. 233 - 346 und Ausstellungskatalog: Das Mcndseeland. Linl
I1. 215.
Schmldt-Künserrlüller. Nr. 61 . 206. 21 1. 256. 270-274. 295. 344.
i, 423.
he bes. Ausslellungskatalog: Spätgnlik in Salzburg. a. o , 23a - 24a
lAusstellungskatalng Das Mondseeland. a. O.. 210- 213.- Frü-
wurdediesssrnemascncn grundlegend bearbettetvcn H. Zlrnbau-
Ulrich Schreier (Elrrzetscrtrifien Zur Bücher- und Handschrlltenkurt-
i). Munchen 1927. 7 Vgl. auch noch E. Frisch, Mittelalterliche Buch-
lelei Klelnodien aus Salzburg. Wien-Zell am See-St. Gallen 1949.
r 62 - B4.
. Wlnd 119.
rlennerl sind hier vor allem die Werkstätten von St. Peter (vgl dazu
I. G011. tncunabula In the Library ofOongress, forrrlerly in the Bene-
iine Monastery ol st Peter in Salzbur .iri: Vortrage des Vl. Irit. Kon-
sses der Biblicphilen. Wien 1969 62. Jahresgabe der Wiener
llophilen-Gcsellschaftl. Wien 1971, 21 7 35; Wind 125 f. und Wind.
Peter). weiters zwei Werkstatten, die vorwiegend im Flahrrlerl des
zburger Domstiftes und des erlbischüflicherl Hofes ungefähr zeit-
lch mit Schreier tätig waren (vgl. dazu Mazal. Koplstempeldekora-
l.475l .Wlnd 1191 undSchmidt-Kunsemuller. Nr.205.der Einfach-
I halber nennen wir sie hier erste und zweite wDomstiftwerkstait-r);
iließlich eine Werkstatt, die vor allem im Bereich des Chiemsee-
'len Hofes arbeitete. Von dieser Werkstatt wurden etwa die Drucke:
zburg, UB.W II 11, Wll 25. W ll 3OD.W lll 2. W lll 39. 1.W lll 52oder
7h W lll 103 gebunden und verziert (vgl. dazu auch die Abb. Schmidt-
tsemuller, Nr. 259. 275V 277 und 422). Zum Motlvbestand dieser
rkstati gehoren u. a. die Stempel von Abb. 7. Nr. 11. 1a und 19. Als
llerer Leltsternpal dreserwerirslan kann auch ein schmales Winkel-
tenband erwähnt werden (vgl. etwa die Einbände: Salzburg, Ue. w
f, w lll 54 oderauch w lll 101i). 7 Bei dleserGelegenhelt mochte Ich
:tr sehr herzlich Herrn Univ.-Prof. Hofrat Dr. K. Forstner und Frau
Orntg Iur die freundliche Eibliotheksbenutzung danken.
Schon am Ende derfünfzigerund in derersten Hälfte der
sechziger Jahre wurde von Gertraud Laurin' in vorbild-
licher und erschöpfender Weise die Einbandkunst des
bedeutenden Salzburger Kunsthandwerkers Ulrich
Schreier. der zu den bekannten Österreichischen Mi-
niatcren und Buchbindern der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts zählt, untersucht und gewürdigt. Da-
bei wurden neben der Salzburger und der damit zusam-
menhängenden DMOUÖSEBNZ Tätigkeit auch noch das
Wiener" und Preßburgef Wirken Schreiers erforscht
und dessen Einflüsse auf die in Salzburg gewonnenen
künstlerischen Lösungen und Auffassungen hervorge-
hoben. Im Zuge dieser Arbeiten konnten erstmals auch
in systematischer Form die rrSchreierbändetr der Salz-
burger Bibliotheken. vor allem die der Univer-
sitätsbibliotheki. vorgestellt und besprochen werden.
Laurins Verdienst ist es außerdem, daß sie die einband-
künstlerischen Arbeiten Ulrich Schreiers, je nach den
verwendeten Motiven und deren unterschiedliche Kom-
position. in eine dreifaches Gruppierung brachte. Da-
von ist die erste Gruppe bestimmt durch den Gebrauch
malerischer. lebendig gezeichneter Motive. die noch
sehr eng mit der llluminationstätigkeit Schreiers zu-
sammenhängen, während die zweite Gruppe gekenn-
zeichnet ist durch die Ausbildung des Kopfstempel-
dekors. die Schaffung mehr oder weniger naturhafter
Blattgefüge und die Formung neuer, ornamentalerer
Blindstempelmuster. Die dritte Gruppe schließlich. zu
der u. a. die Devisen- und Lederschnlttbändd für Erzbi-
schof Bernhard von Flohr (1466 - 1482) zählen. ist ge-
prägt durch die Verbindung von Lederschnittkunst und
Blindstempelverzierung und die Abkehr" von der unge-
raden. schrägen Anordnung der Muster. Nicht berück-
sichtigt wurden damals aber die irSchreierbänderr der
Stiftsblbliothek der Erzabtei St. Peter. die sich noch voll-
ständig innerhalb der Klausur befand. Ergänzt wurden
die Untersuchungen Laurins noch durch Forschungen
Otto Mazalsg. der rfSchreierbändett der Gruppe II aus
derÖsterreichischen Nationalbibliothek der Öffentlich-
keit vorstellte. Mazal machte aber zugleich auch noch
auf eine weitere Salzburger") Buchbinderwerkstatt auf-
merksam. die ebenso wie die Schreiersche das
Kopfstempeldekor" verwendete und mit der Schreier-
schen Werkstatt sowohl in zeitlicher als auch in künstle-
rischer Hinsicht eng verbunden war. Die späteren Ein-
bandabbildungen. Beschreibungen. Übersichten bei
Mazal". Holter" und Schmidt-Kunsemüller" basieren
zum überwiegenden Teil aufden oben genannten Unter-
suchungen und dienen vor allem der erweiterten Reprä-
sentation des vielschichtigen Schreierschen Werkes.
Darüber hinaus hat Kurt Holtervor allem auch versucht,
das buchmalerlsche Schaffenß Schreiers zu erfassen.
das aber hier unberücksichtigt bleibt.
Die zu behandelnden vSchreierbänderr der Stiftsbiblio-
thek der Erzabtei St. Peter, auf die oben schon verwie-
sen werden konnte. wurden im Rahmen der Handschrif-
tenkatalogisierung entdeckt und im Zusammenhang
damit schon kurz charakterisiert." im folgenden sollen
sie aber noch einmal genau erfaßt und besprochen wer-
den. Da gleichzeitig auch neue Erkenntnisse über die
anderen zeitgenössischen Salzburger", aber auch
über verschiedene bayerische Werkstätten gewonnen
werden konnten, ergibt sich erstmals die Möglichkeit.
dieeinbandkünstlerischeTätigkeitSchreiersvoneinem
erweiterten Blickwinkel aus zu betrachten.
1. Die Einbände der Gruppe I
Hss.:
al15 (Petrus Lombardus: Comrnentarius in Psal-
mos. geschrieben Ende 13. Jh., 1467 gebun-
den, aufder Innenseite des Vorderdeckels Be-
sltzvermerk des Erhard Manseer. des damali-
gen Viceplebanus an der Stadtpfarre)
a X 16 (Sermones, Ende 14. Jh.)
b IX 13 (theologische Sammelhandschrift. 3. Viertel
15. Jh.. auf der Innenseite des Vorderdeckels
Besitzvermerk Manseers mit Inhaltsverzeich-
nis)
b XI 4 (Johannes Merckiin und Gilbertus Porretanus:
Sermones, um 1470; ursprünglicher Auftrag-
geber Bernhard von Kraiburg, der Bischof von
Chiemsee, spätere Marginalnotizen Man-
seers)
(TheoL-Aszetische Sammelhandschrift. um
1470. auf der Innenseite des Vorderdeckels
Besitzvermerk Manseers und Inhaltsverzeich-
nis)
(Wilhelm von Lyon: defide et legibus, um 1470,
Marginalnotizen Manseers)
(Theologische Sammelhandschrift. 2. und 3.
Viertel 15. Jh.. gebunden um 1470, auf der In-
nenseite des Vorderdeckels Inhaltsverzeich-
nis Manseers)
b XII 12 (Werke von Albertus Magnus, 1472, Randnoti-
Zen Manseers)
b XII 14 (Jakobus Petrus von Venedig: Quadragesima-
le, um 1472. einzelne Randnotizen Manseers)
b XII 20 (Bibelkonkordanz. um 1470 - 1472)
b XII 26 (Theologische Sammelhandschrift. um 1470,
Besitzvermerk Manseers)
bXlI 27 (Theologisch-Mystische Schriften. um 1472.
auf der Innenseite des Vorderdeckels Inhalts-
verzeichnis Manseers)
bXlI 36 (Medizinische Sammelhandschrift. um 1470.
Besitzvermerk Manseers)
b XII 37 (Rupert von Paris: Sermones. um 1470 bis
1472)
bXl14
bXl23
bXl 32
Wurden bisher als Auftraggeber und Gönner Schreiers
vor allem der biblicphile Erzbischof Bernhard von Rohr
(1466 -1482)"' und der als Büchersammler bekannte
Bernhard von Kraiburgw, der Bischof der Diözese
Chiemsee. genannt. so tritt uns in den neu entdeckten
Schreierbänden der Stiftsbibliothek von St. Peter, wie
aus der oben erstellten Übersicht schon erkennbar
wird. mit Erhard Manseer", dem damaligen r-Nachpfar-
rerrr der Stadtpfarrkirche (heutige Franziskanerkirche)
und dem späteren Mönch von St. Peter (Profess: 26. 10.
1475)". ein weiterer, in dieser Hinsicht noch rast" un-
bekannterAuftraggeber entgegen. Diese Tatsache läßt
sich neben den expliziten Besitzvermerken und den ver-
schiedensten Nachträgenzs Manseers auch dem Skrip-
toriumdervorliegenden Handschriften entnehmemdas
nicht der Erzabtei St. Peter, sondern dem Salzburger
Domstift" zuzuordnen ist. Die naheliegende Annahme.
daß Schreierdie entsprechenden Bande im Auftrag der
Erzabtei binden und verzieren sollte, ist daher auszu-
schließen. Selbst für die Hss. a X 16 und b XII 20. die
überhaupt keine Ein- oder Nachträge Manseers aufwei-
sen. ist eine St-Petrische Entstehung auf Grund der zu-
grundeliegenden Skriptorienü abzulehnen. Höchst in-
teressant ist der Sachverhalt bei der Hs. b XI 4. die mit
Sicherheit nicht aus dem Besitz Manseers. sondern aus
dem Bernhards von Kraiburg (1467 -1477), dem BI-
schof der Diözese Chiemsee. stammt, wie die in die
Schließenplättchen gravierte Deviseze des Bischofs
zeigt. Da sie aber auch einzelne Marginalnotizen Man-
seers enthält, kann man annehmen, daß sie Manseer
schon vor seinem Übertritt ins Kloster (1475)" erwarb
und sie vermutlich mit den anderen Handschriften, die
z.T. auch in riNichtschreierschenrr Salzburger" Werk-
stätten gebunden und verziert wurden. nach St. Peter
brachte. Erwähnenswert ist schließlich auch noch, daß
Manseer schon zu Beginn seines Aufenthaltes in Salz-
burg im Jahre 1487" mit Schreier in Beziehung trat. da
die Handschrift a X 15 noch im selben Jahr gebunden
wurde(vgl. die Datierung des Besitzvermerks aufder In-
nenseite des Vorderdeckels).
Abgesehen von derTatsache. daß mitden neu entdeck-
ten rrSchreierbändent der Stiftsbtbliothek der Erzabtei
St. Peter ein weiterer. bedeutender Auftraggeber
Schreiers bekanntwird, ermöglichen diese Bände auch
noch einen genaueren Einblick in die räumlichen und
zeitlichenVerbindungen derWerkstattSchreierszucien
anderen zeitgenössischen Salzburger Buchbinder-
werkstatten. Diese Zusammenhänge lassen sich aus