O Österreichisches Museum für angewandte Kunst Ausstellungsvorschau 1985 ioiirie Gewahr) Essen + Trinken Ausstellung tur Kinder und Erwachsene I bis 13 1 Wiener Werkstatte 7 Die Mode I bis 29 1 Wiener Werkstatte 7 Avantgarde. Art Deco. lndustiial Design I bis 27 1 Einband 7 Material 125 Jahre Fa Wilh Rauneggerlbis 6 1 Elisabeth Kodre-Delner - Schmuck Ibis 6 1 Winzberger-Ford 7 Textilien I 15 1 710 2 Europaische BuntpapiereI 17 f - 8 4 Chinesische NeuiahrsbilderI21 1 oder 17. 1. 7 29 3 Woche der LiteraturI23 2 - 4 3 Gunter Praschak - KeramikI15. 2. 7 15 4 Hain - Glas I 28. 2 - 31. 3. Carl Unger I Mitte März 7 Mitte April Charlton 7 Glas I Mitte April 7 Mitte Mai Josef Hoffmann-Ausstellung I Mai 7 Oktober Eschelbock 77 KeramikI Mai 7 Juni Nandori7 TextilienI3 7 30 6 iiEssen + Tllnkefllt - Eine Ausstellung fur Kinder und Erwachsene Das KonzeptdieserAusstellui-ig ist zwar auf Kinder und Jugend- liche im Alter von 6 - 14 Jahren abgestimmt, wird aber sicher vonThema undObiekteauswahl herauchfurElternund Erwach- sene von Interesse sein. Die Ausstellung wird am Österreichi- schen Nationalfeiertag, dem 26 Oktober 1984,er01fnetwerden und ist in der Ausstellungshalle des Neuen Hauses. Weiskirch- nerstraße 3. bis einschließlich 13. Janner 1985 geoflnet Ziel der Schau. Die Entwicklung unserer iiEßkulturii aufzuzei- gen Punktuell wird riEssen + Trinkerirr von den Fiomernf "bei Tisch liegcnii) uberdas Mittelalterf ..iidie Tafel aufheben"), der beginnende Gebrauch von Messer und Gabel seit dem 16 und 17. Jahrhundert bis hin zum heutigen lasf-food beleuchtet Das heute mehr und mehr aktuelle Thema i-Essen unterwegsii. Die Besonderheit. ia Einzigartigkeit der Modeabteilung besteht wohl darin. daß sie den Sprung von einer kunstlerischen Fteformmode zur iiangewandteniq allgemein modischen Klei- dung gewagt hat und daß ihr dies andererseits mit Hitfevon Ent- werlern gelang, die keineswegs als Mcdeschopfer ausgebildet waren. sondern sich als Kunsthandwerker oder Architekten fühlten und auf diesen Gebieten auch weiterhin 7 neben ihrer modeschopferischen Arbeit - tatig waren. Zur Ausstellung erscheint ein von der Leiterin der Textilabtei- Iung des Museums, Angela Volker, bearbeiteter. reich bebilder- ter Katalog 7 250 Seiten, 360 Abbildungen, 27 Farbtafeln, DM 66 7, Verlag Schneider-Henn, Munchen Angela Volker Wiener Werkstätte - Avantgarde, Art Deco, lndustrial Design Die Wiener Werkstatte war in vielen Bereichen bahnbrechend - erster großer l-lohepunkt die Entwurfe von Hoffmann und Moser um 1903 7 1904 Viele dieser lruhen Schöpfungen wir- ken wie erratische Blocke in der lieblichen Landschaft des Jugendstils Viele Entwurfeaus denAnfangen sind in ihrerKuhn- heit nicht mehr erreicht worden Unterschatzt wurde bisher die Polle. die die Wiener Werkstatte im l-linblickauflndustrialDesigntz B Besteckelimbesonderen und im allgemeinen auf dem Gebiet der fabriksmaßigen Produk- lion leistete DieZusammenarbeitmitderlndustriewarwesent- Iichintensiveralsbisherangenommenundistsehrfruhanzuset- zen. Der Versuch in dieser Ausstellung neben bekannten Meister- werken auch Ungewöhnliches und Unbekanntes zu zeigen, stützt sich auf das reiche Fotoarchiv der Wiener Werkstätte wie auf umfassenden Bestand von Entwurfen in der Kunstblätter- sammlung der Bibliothek des Museums Besonders herausgestellt wurden Ensembles, da diese selten vollständig erhalten sind und viele Gegenstande fälschlicher- weise als Einzelstucke gewertet werden Exemplarisch laßt sich an trivial scheinenden Obiekten wie Hut- nadeln nach Entwurfen von Hoffmann und Moser eine Einheit von Form, Funktion und dekorativem Gehalt dokumentieren, die auch iiEssen auf Radernri lur Kranke einbezogen, kann nach- denklich stimmen Als man sich noch mit der Geschwindigkeit n, nw ullüflühi" l in. n Hi? 11' eines Pferdes Iortbewegte, führte man umfangreiche iiFteise- SENICS" mit sich Mit der Reisegeschwindigkeit des Autos wird auch die Campingausrustung bzw. der Reiseproviant verhalt- nismaßig kleiner und zweckmäßiger Im Flugzeug wird heute Eßgeschirr genormt, um auf kleinstmoglichem Platz aufbe- wahrt zu werden Und die Astronauten. die sich mit ca 30 000 kmlh iifortbewegenri. werden nur noch mit Pillen aus Tuben bzw, mit Pasten ernahrt Je schneller sich also der Mensch fort- bewegt. umso geringer und kompakterwird das Eßgeschirr und auch die Nahrung selbst "Essen anderswoii Nur 20'141 aller Erdenbewohner essen mit Messer und Gabel Aul diesen Umstand wollen wir gemeinsam mitdem Museum lurvolkerkundeganz besonders aufmerksam machen r-Andere Länder - andere Sittenii - im wahrsten Sinne des Wortes Das Thema i-Festessenir führt uns wieder zurück nach Europa Prunkkredenzen von der Renaissance bis zum Historismus geben einen Eindruck von der Fteprasentationssucht unserer Vorfahren Tischgeräte und gefäße, vielfach in edlen Metallen, sind als Wertanlage ein wahrscheinlich heute noch aktuelles Thema Einer der Hohepunkte dieser Ausstellung ist ganz sicher die große Festtafet lur 12 Personen, die vorn Österreichischen Museum lurangewandte Kunst gemeinsammit der ehemaligen Holtalel und Silberkammer der Hofburg gedeckt wird Und wer meint, dies sei vergangener Prunk. der irrt Bei oltiziel- len Empfangen der Repubik werden die Festtafeln lur Bankette u a auch heute noch sehr ähnlich gestaltet iohannes wreninger Wiener Werkstätte 77 Die Mode Die Modeabteilung der Wiener Werkstatte, erst 1911 offiziell gegründet und zusammen mit dem gesamten Betrieb 1932 geschlossen, ist ein bis heute relativ unbekannter Tätigkeitsbe- reich dieser seinerzeit und momentan wieder so geschätzten Institution. Sie wird in dieser Ausstellung nun zum ersten Mal sie als autonome Kunstwerke erkennen laßt. Avantgardistisch sind iene vor dem 1 Weltkrieg entstandenen Werke von Krenek, Lendecke. Wimmer und Peche, die das Art Deco derzwanziger Jahre, wie auch die iiStreamlineit-Moderne der dreißiger Jahre, vorwegnehmen Vieles aus dem Schaffen der Wiener Werkstatte ist bis heute singular und ohne iede Ver- gfeichsmoglichkeil geblieben Diese Ausstellung und ihr Katalog prasentieren das Schaffen derWiener Werkstatte vorwiegend unter dem Aspekt der Avant- garde, des Art Deco und lndustrial Design Die Obiekte stam- men aus dem Besitz des Österreichischen Museums tur ange- wandte Kunst. aus Privatbesitz und Kunsthandel Das dokumentarische Material sind zeitgenossisc he Fotos aus dem Archiv der Wiener Werkstatte. das zum Teil noch nicht verül- fentlicht wurde Die wissenschaftliche Konzeption der Ausstel- lung hatte Waltraud Neuwirlh, Leiterin der Sammlung für Glas und Keramik, dieauch die Verlasserinder aufliegenden Publika- tion ist. redIn Rosemarie Benedikt 7 Porzellan- und Steinzeug- objekte. In Baden bei Wien geboren, Modeschulerin in Hetzendorf I Stu- dienfach Tektilentwurf wendete sich fruh der Keramik zu, war 5 Jahre in der schwedischen Manufaktur Riarstrand tätig. 1965 als Assistentin an der Hochschule lur angewandte Kunst, diplo- mierte sie 1973 Seit 1967 stellt sie ihre keramischen Arbeiten vor. Rosemarie Benedikt war eine derersten Kunstlerinnen, die in der Jungen Galerie am Graben ausstellte Ihre Arbeiten im Österreichischen Museum lur angewandte Kunst vorgestellt. konnen als Ergebnisse einer reifen schoplerischen Kraft gelten Vorn Gebrauchsgerat bis zur Tierplastik reichend. fallt ihre spe- zielle Maltechnik in Fiitz- und Schablonmanier auf. Ihre abstrakt scheinenden Dekore sind Anklänge an Pflanzliches, Figurales oder lassen an Landschaften denken. PeterGangl - Service Unikat-Porzellan und Steinzeug detailliert präsentiert Geschichte, Stil und modische Entwick- lung sind vor allem anhand von Entwurfen und Fotografien aus- -i1L1i'V1AIltr5lW'tY't 1937 in Wien geboren. bereits 1957 bei den osterreichischen 3 umw- fili ' _ - Ausgrabungen Ephesos und LavantIProf Miltnertatig Ab 1959 geführter Modelle sowie aus schriftlichen Quellen zu rekon- struieren. Das Materialstammtaus dem im Museum bewahrten Archiv der Wiener Werkstatte, aus der Kunstblattersammlung der Bibliothek sowie aus der Textilabteilung Eduard Josef Wimmer-Wisgrill (1882 7 1951) hat als kunstlerischer Leiter Geschick und Stil der Modeabteilung bis 1922 bestimmt Ihm ist die Entwicklung von einer anfangs kunstlerisch-reformato- rischen.aberauchsctionfrühdurchpariserisch-modischePrin- zipien bestimmtenDamenkleidungzurelegantenaulwendigen Mode für die vermögende Dame zu verdanken Neben Wimmer arbeiteten Kunstler wie Dagobert Peche t1887 7 1923i in die- ser Abteilung, vor allem aber Wimmers Nachfolger Max Shi- schek(1891 7 1968) und die diesem künstlerisch ebenburtige Maria Likarz (1893 7 1971). Letztere bestimmten die Wiener Werkstätten-Mode bis zu ihrem Ende. Erst in den späten 20er Jahren werden die bedruckten Seiden der Wiener Werkstatte fur die Modeabteilung bestimmend. Als eigene Abteilung in der Wiener Werkstatte sollen sie aber einmal separat ausluhrlich behandelt werden. Studiuman der Hochschule furangewandteKunstIProfObsie- ger. Nach Diplom. bis 1961. als Assistent bei der Grnundner Keramik 1971 Professor. 1975 Begrundung des eigenen Ate- liers. Arbeiten im öffentlichen Auftrag Kreuzweg für die Kirche St Florian in Wien 5. Relief tur eine Schule in der Per-Albin- Hansson-Siedlung, sowie Mit-Ausstattung des Kurhotels Oberlaa. Zu den AVDSIIEIWSGIVICG Unikatir sagt der Kunstler "Einzweiter Versuch nach der ersten Schau inderGalerie am Graben, 1978, wo ich sechs Service zeigterr Peter Gangls Arbeiten sind von einfachen Komponenten bestimmt, weisen einen einheitlichen Grundzug auf. Zum Teil gedrehte. zusammenlugbare Formen. meist Gebrauchsgerat tur den Alltag Eine besondere Schwie- rigkeit der Fertigung liegt nach Aussage des Künstlers im Ver- fahren des sog. Glattbrandes. Diesertragtzahlreiche Unsicher- heitsfaktoren in sich. womit ein starkes Spannungsmoment gegeben ist. Erst nach 1 1I2 Tagen Brennprozeß bei 1260", ist erstmals die endgültige Form erkennbar (noch bis B 11.1984). l hetopil 79