Hanna Egger Der Triumph der Gerechtigkeit, der Tapferkeit und der Liebe ZurAusstattung derTrakte des 17. Jahrhun- derts um den Prälaturhol des Stiftes Alten- burg im Rotelbuch A des Stiftes Altenburg aus dem Jahre 1681 isteineinTemperagemalteAnslchtdes Stiftes riab Occidenteri wiedergegeben", die deutlich den schloß- artig repräsentativen Charakter der Klosteranlage des späten 17. Jahrhunderts zeigt? (Abb. 9). Altenburg war während des 17. Jahrhundertszum Zentrum der gegen- reformatorischen Bewegung im ganzen Waldviertel ge- worden. Zu Beginn des Jahres 1 652 wurde Abt Benedikt Leiss (1648- 1658) von Kaiser Ferdinand lll.. dessen Landschaftsverordneter und kaiserlicher Rat er war. beauftragt. zusammen mit dem Freiherrn Joachim von Windhag die Gegenreformation im Viertel ober dem Mannhartsberg zu vollenden} Wohl aufgrund der Erfol- ge des Abtes ergab es sich als selbstverständlich. daß gleichzeitig im Stift mit einer regen Bautätigkeit im Sin- ne gegenreformalorischer Fleprasentationsvorsteilun- gen begonnen wurde. Zunächst ging es um die Wieder- errichtung der Stiftskirche. die am 12. August 1650 durch einen Blitzschlag abgebranntwar. Bartholomäus Lucas, Maurermeisteraus Waidhofen. wird 1 851 beauf- tragt, rrdiebereits angefangenen Kirchensaulemdarauf das Hauptgewblb bestehen muß, aufführen und mit Ka- pitellen und Gesimsen vollendenri, das Hauptgewölb machen wwie es der gefertigte Abriß mitsich und an den Tag gibt". dann an beiden Seiten der Kirchen Kapellen und darüber Fensterbauen, und alles was neu gemacht wurde riputzen bzw. tünchenrif Am 8. April 1654 schließt Abt Benedikt Leiss mit Bartho- lomäus Lucas einen Kontrakt bezüglich der Renovie- rung der alten und neuen Sakristei und des Chores ab. sowie den Ausbau des neuen Stockes von der Abtei bis zum neuen Zimmer. und die Aufführung eines Saales über dem neugewölbten Kuhstall betreffend. Kurz dar- auf. im Juni desselben Jahres, wird mit Bartholomaus Lucas wegen "Gewölbung des Kühestalls unnd Darauß- machung eines Sallsrr verhandelt} 1656 wird von der Gewölbung eines Saales und der Kellergewölbung ge- sprochen, 1657 schließlich MWSQEU deß von Neuen Ge- päu an fortführung des Stockhs im Neuen Zimmern. Am 21. Oktober 1658 wurde Maurus Boxler (1658 bis 1681) zum Nachfolger des verstorbenen Abtes Bene- dikt Leiss gewählt. ihm oblag es vor allem. die von Abt Benedikt angefangenen oder in Auftrag gegebenen Bauten weiterzuführen. Offenbar hatte Abt Benedikt ei- nen Gesamtplan dervon ihm beabsichtigten neuen Klo- steranlageersteilen lassen, da inden Quellen mehrfach von einem gefertigten wAbriß-i gesprochen wird. An die- sen Gesamtplan dürften sich Abt Mau rus Boxler und der von ihm weiterhin beschäftigte Maurermeister Batholo- maus Lucas gehalten haben. in der Zeit zwischen 1660 und 1662 wurde der lange Konventtrakt errichtete; da- nach wollte Bartholomaus Lucas nicht länger mit dem Abt zusammenarbeiten. da er nalso beschwerlich und kiuegrr. daß ein ehrlicher Baumeister nicht bestehen könne. Das Stift möge sich um einen anderen Baumei- ster umsehen] Am 15. August 1664 wird ein nDigflUSM mit Geörgen Hiemmer (Georg Hiemer), Stukkateur. ab- geschlossen vwegen dem Abris gemeß Verferttigung und Übersichmachung der Stockhator Arbeit in Orato- rio und Vorsaal heraußenu." Dieses Oratorio und sein Vorsaal befinden sich in dem den Konventtrakt mit der Apsis der Kirche verbindenden Gebäude (vgl. Abb. 9). 1671 wurde der Bau eines Brunnens im Pralatenhof des Klosters vereinbart. wobei der Brunnen von Schloß Greillenstein als Vorbild dienen sollte} Am 14. Juni 1675 wird schließlich mit dem Homer Mau- rermeister Hans Hochhaltinger ein Kontrakt schlossen "wegen Aufführung eines neuen Str dem ObrißgemäßrcGemeintistdamitdieErrichtt großzügigen und repräsentativen Prälatur. Dreie ne Kontrakte mit dem Wiener Stukkateur Schlagm aus den Jahren 1676-1678 lassen men. daß die Mehrzahl der Stuckverzierungen Räumen des der Kirche westlich vorgelagerten t tes mitAusnahme derGästezimmer im repräsen Südtrakt von Schlag und seinen Gehilfen stamme Beginn zurAnlage dieses in sich geschlossenen. 1 artigen Abteihotes westlich der Kirche bilde bereits zu Ende des 16. Jahrhunderts errichtete geschossiges. turmbewehrtes Abtstockei vo Kirchturm. Während der2. Hälfte des 17. Jahrhi wurde. wie anhand der ausgewählten urkundlicf richte gezeigt werden konnte. kontinuierlich we baut und eine imposante Kiosterarchitektur deri reformation des 17. Jahrhunderts geschaffen. D stellung im Altenburger Rotelbuch (Abb. 9) ist d zu entnehmen, daß der Piano nobile im Oberge lag. wobei die Raumabfolge folgendermaßen gs war: Über eine Treppe im ehemaligen Abtstöc reichte man die Amtsräume der Hotmeisterei b: