(tuelles KunstgeschehenlÖsterreich 971 ener Künstlerhaus - Traum und Wirklichkeit se von Architekt Professor Hans Hollein nach dem wissen- iaftlichen Konzept des Leiters des Historischen Museums Stadt Wien Dr. Robert Waissenberger gestaltete große rau. die die Erscheinungen derZeit zwischen 1870 und 1930 xumentiert. zeigte nicht nur künstlerisch gestaltete Objekte Jbwohldiese in wichtigen Exponaten undzahlreich vertreten d v sondern auch Zeitdokumente des geistigen Lebens vie Bilder aus dem nicht gerade rosigen Alltag. Sie bringt niteinen umfassenden Einblick in die gesamte Kulturdieses tabschnittes. Wie schon der Titel ein Gegensatzpaar ankü t, so spiegeltdie ganze Ausstellu ng diese Gegensätze wider. aei sich oftWirklichkeit undTraum überschneiden. Wobei oft Wirklichkeit. wie im nMakart-Festzugi anläßlich der silber- l Hochzeit des Kalserpaares, der über die Treppen des tstlerhauses herabzuschreiten scheint, Traumhaftigkeit ummt und die von Sigmund Freud gedeuteten Angstträume le Wirklichkeit von beklemmender Art werden, Natürlich ist n Jugendstil. seinen Bauten, vertreten durch ausgezeich- e Modelle. durch Bilder und reichhaltiges Kunstgewerbe, :onders jenes der Wiener Werkstätte, breiter Raum gege- l. Originalobjekte in so erlesener Auswahl und Fülle waren sehr selten auf einer Stelle beisammen. Große Architektur- idergaben 1:1 von Otto Wagners Portalgestaltung des Depe- ienbüros uDie Zeit: aus dem Jahre 1902 undAdolt Loos' Por- für die i-Kärntner Bar-i (American Bar) 1909 sind ebenfalls inzleistungen der Ausstallungsgestaltung wie die Rekon- tktion des Raumes von Josef Hoffmann für Gustav Klimts athovenfries und dessen Restaurierung und Adaptierung in ser Ausstellung. Karl Luegars Kommunalisiemngspolitik d ebenso gedacht wie Franz Schuhmeiers und Viktor Adlers algreichen Kampfes um die Rechte der arbeitenden Men- ien in den ersten Dezennien unseres Jahnhunderts. Das tße Egger-Lienz-Bild i-Den Namenlosen 19141 über dem blut- leckten Waffenrock des Erzherzogs Franz Ferdinand. getra- l am 28. Juni 1914, und der Monitor mit dem rezilierenden 'l Kraus, die Fotos und Filmstreifen ausdemersten Weltkrieg hen den untermalenden Tönen der IX. Symphonie Beet- rens wFreude schöner Gotterfunkenit im großen Nebensaal )Bl'll.lb8f. Das Theater, die Oper, die Literatur und die Malerei jener Jahre. nicht zu vergessen der Stummfilm und seine itberühmten Regisseure und Darsteller, sind mit erlesenen spielen vertreten. Allein der Saal mit den Bildern Klimts, wo Hand der Werke aus den verschiedenen Jahren seine Ent- rklung verfolgt werden kann, ist eine eigene Ausstellung. Die samt rund 2200 Exponate. unter ihnen zahlreiche Leihgaben tdem ln- und Ausland, sind in 24 Kapitel geordnet, viele Kost- keiten können bei einem einmaligen Besuch und auch noch sorgfältiger Betrachtung gar nicht aufgenommen werden. nit meinten viele. diese Schau öfters aufsuchen zu müssen. .3 r S. 10. 1985) - (1, Gustav Klimt, Der Kuß; danrunter :h. H. Hollein und HR Weißenberger) tue Galerie Wien - Christine HeuerlNachtrag e Künstlerin zeigte 33 Graphiken und 30 Aquarelle, Arbeiten sden Jahren 1982 bis 1984. Die Graphitzeichnungen. oft in ;igen Formaten (etwa 124 x 177 crn), bezeugen den Fleißder lerin. Mit weichen Strichen erfaßt sie die Formen. wobei sie ne Schummerungen gebraucht, sondern allein mit der Folge l Dichte und Lockerung des Auftrages Tiefe und Plastizität eicht. Sie scheint eine Vorliebe fLlr verschachtelte oder kom- ierte Industriebauten und Baumaschinen zu haben. Auch in iAquarellen dominiert das graphische Element, was immer ider in konstruktiven Formen aufscheint. Die Farbe Blau "rscht vor. es werden aber auch. selbst wo das ganze Blatt jemalt ist, immer wieder weiße Flecken in der Komposition sgespart und geben dann dem jeweiligen Blatt eine gewisse chtigkeit und Weite. (12. 3 - 5. 4. 1985) - (2. Maria zum ge. 1983. Bleistift, Ausschnitt) ter SengllNachtrag r vierzigjährige Stelrer ist seinem Thema treu geblieben. hat nur noch intensiviert. Der Mensch. eingespannt in die ängeeinerallesvermarktetenZivilis n,wirdschonimKin- salter (i-Kiss für eine Kindermissii) und immer wieder von den iflen der allmächtigen Marktwirtschaft erfaßt. Besonders ist die Frau. die in Sengls Bildern, aus den Werbeprospekten xchnitten, immer aufs Neue den Einflüssen der verschiede t Einflüsterungen ausgeliefert ist (nSUSHIlHG horchte, i-Arti- nglücktt. wFÜl Satin u.v. a.). Besonders deutlich wird das in t 15 großen Ölbildern. Die reinen Farben der Gründe. oft rßflächig und laut, lassen die Figuren davor plakativ agieren. GewimmelvonverschiedenenTleren umgibtsymbolisch die eure, Dielangen.jamanchmalumständlichenTitelscheinen zu da. den Betrachter in die irre zuführen.An die vierzig Gou- ian und Zeichnungen ergänzen die kraftvollen Bilder und igen ebenso von Sengls reicher Phantasie wie von seiner hbinationsgabe. (to. 4 - a. s. lass) - (s. Artistenglück) ter Putz z. 1954 in Ebensee, Oberösterreich, geboren, zeigte hier 54 lt verschiedenartige Objekte. Kiappblider und Blldplatten int er sie. Momentan scheint er es besonders mit den chen zu haben. immer wieder und in allen möglichen Varia- ten. auch in ihre nBestandteiIea zerlegt, finden wir sie auf den staltungsträgern dieses Künstlers. Neben den üblichen 3 Papieren ein sehr rauhes Naturpapier, Pyramiden aus Pappe, Flügelaltärchen und fetischartige Masken. auch schiidförmige Objekte waren zu sehen. Ein sicherer Strich läßt Putz die Dinge erfassen. Es ist ein Erfassen das nicht von den Händen allein vollbrachtwird,sondernganzheitlichist.(10.-f. - 3.5. 1985)- (4. Brustimitation als Schutzschild, 1984) Galerie Ariadne - Franz HitzlNachtrag Der 1952 in Linz Geborene wurde in der von der Galerie insze- nierten Reihe rWir stellen von erstmals in Wien präsentiert. Er zeigte kleinformatige, sehr dichte Blätter. die zu Zyklen gruo piert sind. Dunkle. eher düstere Grundstimmungen herrschen vor. DieTiteI seiner Arbeiten sind danach: i-Schwarze Genesisl. rNachtgt-trtenu. nDas posthume Universumu. Es sind keine Zeichnungen. sondern malerische Elemente im Schatten der Atombombe. bedrückend, beklemmend. Es wird sich zeigen. ob Hitz diese Ausdruckskraft bei größeren Arbeiten durchzuhalten imstande ist. (3. 4. - 4.5. t9B5)-(5, Ohne Titel. Zeichnung) Gerhard KnoglerlNachtrag Unter dem Titel vAfrlka in meiner Handw zeigte der Maler 85 Mischtechniken auf Papier. Knogier kommt von der Spurensi- cherung her und geht weiterhin dieser Fährte nach, nurdaß sie ihn immer mehr und mehr in. wieer sagt ngespeicherte, nie her- ausgelassene Bilderweltenu führt. Seine oft mit Buntstift ergänzten Bilder. Stricheleienvon Männchen, Tieren und Fabel- wesen wirken häufig primitiv. erzählen von Ängsten. von uns allen bekannten aber sicher auch von persönlichen Mythen, sind Chiffren und Beschwörungen zugleich. Seine Farben sind meist vehalten. drücken einen Stimmungsgehalt aus. Bei den Variationen über den Davidstarn zeigt er eine Interpretatione- fülle, bei den Graphiken im Kellerraum ein Gewirrvon Linien. die jeweils eine Handlung tragen. Ab und zu ist Chagall im Hinter- grund zu ahnen. (3. 4. - 4. 5. 1985) - (6, Bl. wHorcha-Zyklus i-Afrika in meiner Handu) Bawag Fondation - Franz GrabmayrINachtrag i-Landschaft und Tanzu ist diese Zusammenstellung des bekannten, 1927 in Kärnten geborenen und im Waldviertel lebenden Malers betitelt. Natürlich sind es vor allem die Land- schaften. große Ölblider. die einen besonders ansprechen. Die pastosen, oft geradezu rellefartlg mit der Spachtel aufgetrage- nen Farben ergeben, mit dem nötigen Abstand betrachtet. eine sehr bewegte und reichhaltige Wiedergabe der Natur. Grab- mayr hat schon seit Jahrzehnten diese Arbeitsweise gepflogen. lmKontaktmitdem BalletthatsichseinedynamischeGrundauf- fassung noch verstärkt. Von der Begegnung mit dem tänzeri- schen Element zeugen die geradezu aktionistischen Arbeiten mit farbiger Tusche, Bewegungsabläufe. Rhythmen. Es ist daher nichtzu verwundern. daß dieses Element auch in den gro Ben Gemälden Eingang gefunden hat. (12. 3. - 6. 4. 1985) - (7. vWaldviertler Landschaften. 1984) Galerie am Graben - Veronika PöschllNachtrag Die Künstlerin suchte und fand neue Porzellangestaltungen. ohne verspielte oder gar verkrampfte Details zu gebrauchen. Etwas, das gar nicht so häufig ist. Sie kombiniert Glas und Por- zellan. Die klare und einfache Linienführung. die Strenge der Formen erhöht den Eindruck. den das in reinen Kontrasten gesetzte Dekor gibt. Da und dort wird man vielleicht bei diesen Objekten an mittelamerikanische Kultgegenstände denken. an Zusammenhänge mit der Erdkugel und dem Kosmos. (25. 3. - 27. 4. teas) Vorarlberg BregenzlKünstlerhaus Thurn und Taxis - Tone FinklNachtrag Der hauptsächlich graphisch arbeitende Künstler zeigte hier Zeichnungen, Bilder. Papierhäute, Objekte, Filme und Bücher, die in den letzten zehn Jahren entstanden sind. Mit wenigen Mit- teln deutet er an. Einige Linien. einige Stellungen. Verhältnisse zueinander. die Reichhaltigkeit seiner Phantasie wird hier er- sichtlich. Dem Betrachterwird viel Raum füreigenes gelassen. er wird immer wieder aufgefordert, selbst etwas dazu beizutra- gen. in seinem Sinne zu vervollständigen. (9. 3. - 6. 4. 1955) GötzisIGalerie Haemmerle - Oswin AmannINachtrag Hier handelt es sich last ausnahmslos um Landschaftsbilder und -zeichnungen. Sowohl in der Komposition, als auch im Cou- leur ist eine zupackende Stärke zu bemerken. Die Motive aus dem Weinviertel Niederosterreichs haben viel Atmosphäre. Amann malt vor der Natur und bringt diese auch meist in seine Bilderein. DieBleistift- und Farbstiftzeichnungen sindvonauße- rordentlicher Frische, und die feinen Strlchsetzungen werden dem Flimmern über den sonnenbeschienenen oder im Licht schwingenden Konturen dieser Landschaft gerecht. (23. 3. bis 21. 4. 1985) - (8, Landschaft. Bleistift) Tirol lnnsbrucklLandesmuseum Ferdinandeum - Erwer- bungen 1980 - 1985 S0 bedeutende Kunstwerke von der Romanik bis zur Gegenwart - eine elndrucksvoileSchau - von einem mit guten Wiederga- ben ausgestatteten Katalog begleitet. Wir fanden u. a. romani- sche Madonnen. barocke Malerei und Plastik und die niederlän- dischen Meister Adam und Abraham Willaerts sowie Sebastian Vrancx. Zu den besonders wertvollen Erwerbungen zählt eine Bratsche des berühmten Jakob Steiner. aber auch ein Stein- schloßpistolenpaar des lnnsbrucker Hofbüchsenmachet GrießeLAusneuererZeitwarenGemäldeundZeichnungt Albin Egger-Lienz. Giovanni Segantini. Oskar Laske, DobrowskyyondenTirolerMalernAlfredZangerl,Erwini und Karl Flattner zu sehen. Eine sehr erfreuliche Bereicl' der Bestände durch Kauf. Legale, Stiftungen und Leihg (15.11, - 5. 5. 1985) Fritz Wotruba - Frühe Aquarelle und Zeichnung Mit dieserAusslellung ehrte das Tiroler Landesmuseum lich der Wiederkehrdes tü. Todestages von Fritz Wotruba für Österreich und die internationale Plastik des 20. Jai derts so bedeutende Persönlichkeit. Die 31 Aquarell Zeichnungen. vor kurzem erst aufgefunden. zeigen den i ler an einem Übergang von der Verpflichtung an die grapl Aussage Schieles und Kokoschkas zu einer selbständige persprache. Seine gedehnten. anfangs weich modell später zu statischer Abstraktion gewandelten Jünglingsf suggerieren einen suchenden. auf die Sensibilität orien Künstler. Dem Bildhauer ist in diesen Aquarellen ein imm koloristisches Formgefühl eigen, indem er die Was: ben als rnodellierendes Element einsetzt. Die Blätte wSchlachtopfer-i tragen den Vermerk wEntwurf zu einer F Stein-i. Schlachtopfer als Mahnmal der Unterdrückung! bis 5. 5. 1985) - (9, iiSchlachtopleru. 1933. Aquarell) Galerie im Taxispalais - lnge C. PohilNachtrag Unter dem Gedanken nHegeflächenw bot die Malerin se drucksvolle i-Fotoarbeiten mit malerischem Konzeplr. l hend von den Markierungen der Wanderwege zeigen FotoszumallergroßtenTeilvorgefundeneGebots-und Hi tafeln, welche die Einflüsse der Natur oder die Beschät durch Menschenhand veränderten. Die Heraushebun ihrer Umgebung macht aus ihnen Signale mit magischer druck. Die Verletzungen. Verhüllungen. Bekritzelungeni nen neue und tiefere Bedeutungen. Einschiisse und fol Rostspuren an Schildern werden so zu blutenden Wundr Die Künstlerin sieht mehr als viele Menschen und mar anderen mit diesen Fotos sehender. läßt sie nachdt Zusammenhänge erkennen. (20. 3. - 12. 4. 1985)?(1l der Steinbemalungen, 1981) Christine de Pauli-BärenthaIerINachtrag Die Bilder der Künstlerin haben ausschließlich den Men als gepeinigte, geschundene, gefolterte und gequälte K zum Inhalt. ihre Figuren sind gesichtslos, reine Scher einer vergasten. umnebelten Umwelt. die ihren Schme gestisch deuten, ihn in giftfarbiger Plakativität dem Besc entgegenschreien. Bildgewordene Mahnungen vor Zukunft voll Schrecken. (14. 4. - 5. G. 1985) Oberösterreich Linz-Stadtmuseum Nordico - 191 1 - 1974 DieseGedächtnisschauvonWerkeneinesderwichtigste hauer Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg brachte tige Beispiele aus den meisten Schaffensabschnitten de sters. Leinfeilner war immer der Ansicht, daß die ric plastischen BiltMerke unbedingtzumAngreifen,zumAb verleiten müssen. Wir sehen es hier sowohl bei den Grt Figuren, als auch bei den Porträtkdpfen. immer ist der M sein Gegenüber, sein Partner oder Widerpart. Geschl oder aufgerissen, gespalten, stehend, sitzend oder liege ist ein Ordnungsgefüge. das Leinfeilner immer aufs erfaßt.(21,3. - 6.4. 1985)-(11. Heinz Leinfellnermit: Kopfplastiken) Heinz Leinfr Niederösterreich St. Pölten - NÖ. Dekumentationszentrum fürmot Kunst - Flobert F. HammerstiellNachtrag Der junge Künstler. Fotograf. Filmer und Lyriker, hat hie Reihevon künstlerischen Aufnahmen unterdem Titel wAn vorgestellt. Essind Fotos von leeren Stränden. von verlas und versperrten Verkaufsbuden. da und dort stehen Men wie verloren am Rande der Bilder. Es sind kühle Motive. e Wiedergaben, aus denen die Einsamkeit und Distanz Sl Hammerstielverslehtes. mitsehrsparsamen Mittelnmög viel auszusagen. Freilich muß sich der Betrachter auf Mühe nehmemhinterdie Dingezu schauen.(15.3. - 7.4. Burgenland EisenstadtlLandesgalerie im Schloß Esterhaz Franz Kaindl 1932 in Stollberg, Niederösterreich, geboren, ist Franz heute Präsident des Landesverbandes der NÖ. Kunstve Diese Personale ist seine fünfundfünfzigste, und er bot sächlich Olbilder und Pastelle. Das Thema war immert die Landschaft und immer wieder der weibliche Akt. k man bei den früheren Olbildern einen starken Trend zt vom Impressionismus herkommenden Fleckenselzung steilen. so scheint der Künstler nun zu einem fließenden selstrtch zu tendieren. Von besonderem Reiz sind wr Pastelle.indenenvielweite.HimmeiundAtmosphareein gen ist. DasgiltauchfürdieAktzeichnungen.Auchhiersir zarten Fastellblätter die stärksten. (3. 5. - 2. 6. 191 (12, Liegender Akt, 1982) Alois