2 den Kirchen" überhaupt erst im dreizehnten Jahrhun- dert nachgetragen wurden. Derselbe Eindruck wurde sogar noch unterstützt durch die Ansicht Eislers, daß die Erwähnung des in Millstattverehrten Herzogs Domi- tian zum 5. Februar (Abb. 4) nicht der ursprünglichen Kalenderlassung angehöre, sondern erst ein halbes Jahrhundert später eingefügt worden sei.'" Die Erwähnung der nTranslatio Benedictiw zum 11. Juli (Bl.86v)kannzwarauchnichtdieeben geschllderteAul- fassung entkräften, ermöglicht aber Insofern eine genauere Eingrenzung. als sie auf eine Benedikti- nische" Provenienz des Kalenders und der gesamten" Handschrift schließen läßt. Man kann also annehmen, daß das zu bestimmende Missale in einem Benedikti- nerstift des Salzburger Erwistums geschrieben wurde oder wenigstens für ein solches bestimmt war. Will man darüber hinaus noch eine genauere Zuord- nung erreichen, istzunächst ein Vergleich mit Kalenda- rien zeitgenössischer Salzburger Handschriften erfor- derlich, wie etwa dem des Antiphonars von St. Peter" (Wien. ÖNB, Cod. Ser. n., 2700) und dem des Toten- buchs des Salzburger Domsliftes" (St. Peter, Cod. a lX 7). Dabei werden schon nach einer kurzen Gegenüber- 4 stellung wesentliche Unterschiede sichtbar. die im fol- genden kurz zusammengestellt seien: So lehlen in den Salzburger Kalendarlen die Nennung des Cluniacenser- Heiligen Odilo" zum 1.Jänner (Bl. 83V), der Eintrag des hl. Phoca" zum 14. Juli (Bl. B6v) oder die Erwähnung des sonst nur in Freising verehrten Abtes Nonnosus zum 2. September(i3l. 87V). Keine Entsprechung haben in Salzburg auch die Festvermerke alttestame licher Heiliger, wie der des Propheten Daniel zum 21. Juli (Bl. 86V), der des letzten Richters Samuel zum 20. Au- gust (Bl. 87r) oder der etwas jüngere Nachtrag des Festes des Propheten Jeremias zum 1. Mai (Bl. 85V). Abweichend gegenüber Salzburg ist aber auch die Bewertung verschiedener Feste. So werden nur im Kalender des Mlllstätter Sakramentars die Feste des hl. Blasius(3. 2.).des hl. Marcus(25. 4.; Patron von Vene- dig), des hl. Apollinaris (23. 7.; Bischof von Ravenna), des hl.Ägidius(1.9.)oderdes hl. Lambert(17. 9.; Patron von St. Lambrecht) als Feiertagemotschrelbung)einge- tragen. Auf der anderen Seite werden im Millstätter Sakramen- tar die fürSalzburg so bedeutenden Feste des hl. Aman- dus" zum 6. Februar (Abb. 4) und die Translatio sancti 5 26