der Ältere stirbt bereits 1677. Der Zeitraum von sieben beziehungsweise vierzehn Jahren (Aufstellung der Altäre 1684 und 1691 )zwischen der Entstehung der Ent- wurtzeichnung und der tatsächlichen Ausführung be- ziehungsweise erst der Vollendung der Altäre wäre im Bereich des Möglichen. Eine nähere Betrachtung der beiden Bildhauerpersön- lichkeiten schließt aber den älteren Wolf Weißenkirch- ner als Zeichner dieses Blattes eindeutig aus. Die Zuschreibung an den Jüngeren kann mit Sicherheit geschehen. Wolf Weißenkirchner der Jüngere war von weit bedeu- tenderem Rang als sein Vater. Noch zu Lebzeiten des Älteren übernahm der Sohn die größeren Aufträge. Nach Pretzel stammen alle wesentlichen Werke der Übergangszeit, in der auch der Ältere durchaus noch tätig war, mit Sicherheit von dem Jüngeren.' Archive- lisch gibt es zu dieser Aussage iedoch keine Klarheit schaffenden Beweise, was immerwiederzu Venuechs- lungen führte. Der wahrscheinlich bedeutendste Auftrag Wolf Wei- ßenkirchners des Älteren war der Hochalter der Filial- klrche in Holzhausen aus dem Jahre 1667 (ÖKT. X. Fig. 449). EinVergleichdieses Altares mildem für Innsbruck macht vorerst einen nicht zu übersehenden Qualitäts- unterschied zugunsten des lnnsbrucker Altares deut- lich. 38 "Sudan ä 'l t ä Auch vermißt man bei den Skulpturen von Holzhausen jenes italienisch-barocke Körpergefühl, wie es in lnns- bruck spürbar ist. Die Putti auf den Giebelsegmenten des Altares in Holz- hausen wirken steil und unorganisch. Die Zeichnung hingegen, mit der wir es hier zu tun ha- ben, verrät vielmehr eine wohlgeschulte Hand des Bild- hauers. Es istiene WolfWeißenkirchners desJüngeren. Wo dieser seine Ausbildung erhalten hat, ist nicht bekannt. Allein schon die Altäre in Innsbruck weisen in derGesamtwirkung wie in den Details deutlich nach Ita- lien; angefangen beim Material über eine dezente Akzentverteilung zugunsten einer vornehm geschlos- senen Gesamtwirkungbishinzuden pausbäckigemflei- schlgen Putti. Die Vermutung, daß Weißenkirchner in Italien geschult wurde, wird allgemein als wahrschein- lich angenommen} Man bedenke den Künstlerkreis, dem Weißenkirchner zuzurechnen ist, nämlich Jakob Gerold, Thomas Schwanthaier und Balthasar Permoser, deren Schüler beziehungsweise Werkstattgenosse und Mitarbeiter er war." Am Ende seines Schaffens arbeitete er schließ- lich nach Modellen Johann Bernhard Fischers von Erlachf" Aus diesem Zusammenhang gesehen. überrascht die Qualität derBlatternIcht. DieZeichnung wirktfrisch und mit leichter Hand aufgetragen. Man möchte sie viel- leicht höher einstufen als die ausgeführten Art Vorallem inden freieren Details,wie etwa den ar telen Fruchtgehängen und den Putti des Aufsatz den Kartuschen und Engelsköplen in Aufsatz- und Sockelzone, ist die leichte Hand des Ze spürbar. Dern Typus nach handelt es sich um einen Säule laaitar, hier im Aufriß mit beigefügtem Grund! Maßstab an der linken Seite: 12 Salzburger schuechu beziehungsweise einZcllunddieverkl Maßtabelle nach nSchuechu bekräftigen die H des Blattes, nämlich Salzburg. im Aufbau ist Weißenkirchner hier klar und einl Kannelierte, leicht verjüngte Säulen mit korintl Kapitellen und einfachen Basen. malerisch marr sitzen auf Sockeln mit Palmettenmotiv. Eine Ble Kartusche mit einem Engelskopf, leicht unc gezeichnet, bezeichnet den Sockelmittelteil. Zwischen den Säulen fügt sich ein Rahmen in h: schen Maßen mit Eierstabmotiv. Eine zweite Kai in C-Schwüngen, mit einem Engeiskopf in der achse, ragt über die Begrenzung von Architr Fries hinaus. Die weitere Friesverzierung ist z nur sehr unkonkret angedeutet. Die ausgeführt: zeigt Akanthus. Seitlich zwei weitere Engelskür Das verkröpfte, vorspringende Gesims mit g Schattierung, auch der Prcfilierung, trägt sch den Aufsatz. In der Mitte wieder eine beherrsr Kartusche mit Engeisköpfen, Muschel- und Akt motiven. Direkt auf den Gesimsvorsprüngen zwei freistehende Putti. Der leicht geschwungei mentgiebelabschluß miteingerollten Seiten, vor Fruchtgehange ausgehen, erscheint vielleicr etwas unkonkret, malerisch skizziert. Die archi sche Ausführung zeigt nichts mehr von dieser U heit. ZurBekräftigungderIdentifizierung derSignatui des jüngeren Wolf Weißenkirchner konnte sch noch ein Quellenfund gemacht werden, naml Kontraktmit Besagtem aus dem Jahre 1691 , otfs lich für den zweiten, gleich gestalteten Querhar (Der Kontrakt wird im Anhang in extenso wiede ben.) Die Altäre links und rechts im Querschiff Architektonischen identisch und gehen aufein u selben Entwurf zurück. Feine Unterschiede sint den Aufsatzputti und den oberen Kartuschen zu nen. So nimmt der Vertrag Bezug auf den scr 1684(AltaraufstelIung deslinken Altares)entstai Entwurf. Die Siegelspuren auf dem Dorsum von (Abb. 1) weisen schon darauf hin, daß da geschickt worden war. Aus dem Kontrakt wird d: daßderganzeAltarinSalzburg angefertigtword der Bildhauerauch dort seine Bezahlung erhalte underst nach dem Transportderfertigen Einzelt- Schiff wieder zur Aufstellung mit wzwen seiner g nach Innsbruck gekommen war. Interessante war der Vertrag in Innsbruck gemacht wordl Bezahlung war durch den königlichen Schatzr erfolgt, die Entwurfzeichnung aber stammt au burg. Ein zweites Blatt, nicht bezeichnet, stammt scheiniich von derselben Hand. Die Art, wie die ten gesetzt sind, wie die Puttl und die Engel gezeichnet sind, ebenso die leicht hingesetzte Zeichnung, vor allem bei den nur angedeuteter mentierungen, haben große Ähnlichkeit. Die Kartusche im Sockel der rechten Zeichnung lig identisch mit der des besprochenen Blattes als vldea Aitarisn bezeichneten Entwürfe slelli Altarvarianten in zwei halbierten Altaren dar. l dies wahrscheinlich vorausgegangene Entwürfi Vorschläge für die Querhausaltare, rechts verr für den lgnatiusaltar, welcher mit dem Ausge wesentliche Ähnlichkeit im Aufbau aufweist. Ou ist diese Zeichnung noch höher als Blatt l einzu: DerlinkeAltarzeigtzweiVarianten einerSäulena einmalmitglatter,einmalmitgedrohtenornamel Säule. Der Aufsatz gibt links einen stehenden