intren Deutschlands. wie Dresden, Wien oder ünchen und sogar in Stockholm? achdem 1634 die Stadt Suhl im Verlaufdes 30jährigen iegesdurch einen Brand fast völlig vernichtet worden ar, entschloß sich ein Johann Paul Klett. wir kennen sher nicht seine verwandtschaftlichen Verhältnisse iden anderen FamilienmitgliederndieserZeit, zusam- en mit seiner Familie seine Vaterstadt zu verlassen. eser Entschluß wurde ihm insofern erleichtert, als er ifTl Salzburger Erzbischof Paris Graf von Lodron(1619 s 1657) eine interessante Arbeit in Aussicht gestellt ikam. eser Erzbischof hatte bei einem Konkursverfahren igen die reiche Salzburger Familie Steinhauser u.a. Iren Messinghandlung übernommen. Da man sich im ijährigen Krieg befand und der Nachschub von Waf- n immer schwieriger geworden war (siehe die Ver- chtung von Suhl !). beabsichtigte Paris Lodron ausdie- ir Konkursmasse ein Messingwerk und einen Eisen- immer, der ihm ohne Einschränkung zur Verfügung and, in Ebenau, nur wenige Kilometer von Salzburg itfernt, zu errichten. s Leiter dieser Fabrik erkor er sich 1635 Johann Paul ett. nichtsdestotrotz daß dieser dem "neuen Glauben ihiflgü, und er überließ sie ihm mit vollständigem !Sl3l'ld zu einem jährlichen Zins von 36 fl., wobei die iterhaltskosten für die Gebäude und das Werkzeug e Salzburger Hofkammer aufzubringen hatte} Er trat 136 in Ebenau mit seinen Söhnen Cornelius, Sigmund id Johann Paul (il) ein. Ob auch seine Frau Barbara ib. Bär mit ins Salzburgische gekommen ist, ist nicht klärt. Er muß schon vor seiner Salzburger Zeit ein ideutender Büchsenmacher gewesen sein, denn er rd als "Senatorü bezeichnet, und es wird ihm zu zdenken in seinem Todesjahr 1663 in seiner Vater- adt, die er vor 28 Jahren (!) verlassen hatte, eine itenmesse gelesen. zben ihm arbeitete ab etwa 1640 auch sein ca. 1624 borener Sohn Johann Paul (II). Über einen Zeitraum n mehr als 20 Jahren waren also zwei Büchsenma- er desselben Namens am selben Ort tätig. ohne daß rirgendwelcheHinweisebezüglicheinerbestimmten arke oder Signatur, die nur einer der beiden verwen- thätte. besitzen. Ein Neffe von Johann Paul (II), eben- falls mit Namen Johann Paul (III), wurde erst 1663 frei- gesprochen und scheint allem Anschein nach keine besondere Ftolle gespielt oder bedeutende Arbeiten geliefert zu haben. Er scheidet also mit Sicherheit als Hersteller dieser Waffen aus. Es bleibt aberals Faktum, daß nach dem heutigen Stand unseres Wissens nicht zwischen Waffen von Johann Paul (I) und solchen von Johann Paul (II) unterschieden werden kann. Man kann ganzallgemein sagen. daß eine auffallende Ähnlichkeit innerhalb des Schaffens der Klettzu bemerken ist,wobeidieZuschreibungeinzelner Waffen nuraufgrundeinerMarkeoderSignaturmöglich ist. Johann Paul (II) heiratete 1669 eine Christina Ziegler. nachdem er kurz vorher zum katholischen Glauben übergelreten warf Die konfessionellen Schranken scheinen sich doch langsam als hinderlich herausge- stellt zu haben. Nach dem Wegzug seines BrudersSigmund mit dessen Schwiegersohn Johann Krach (ca. 1664) scheint er mit der Witwe seines Bruders Cornelius und dessen Sohn Johann Paul (III) die Werkstatt geleitet zu haben. Da er sich aber mit seiner Schwägerin nicht verstand, ver- suchte er, allerdings vergeblich. 1688 in Ofen (Buda- pest) eine Stellung im kaiserlichen Zeughaus zu erhal- ten. Schon ein Jahr später kehrte er krank und völlig verarmt nach Ebenau zurück. wo er 1692 starbÜ Die Familie Klett gehörte zu den wichtigsten Konstruk- teuren und Erfindern aufdem Gebietderdamals moder- nen Waffentechnik. So führten sie wohl noch vor der Mitte des 1 7. Jh.s in Österreich das Steinschloß ein, das sie sicherlich in Suhl kennengelernt hatten", und sie produzierten zwei-unddreischüssigewaffenmiteinem Lauf mit verbesserten lsolierungstechniken? Letztere waren sowohlfürJagdzweckedamitman einvertehltes oderverletzteswildbeiderFluchtoderbeimdrohenden Angriff erlegen konnte, oder im Kriegsfall, weil ein Geg- ner nicht mit der Möglichkeit eines weiteren Schusses rechnete. von oft entscheidender Bedeutung. Sigmund Klett kann als der Erfinder von Gewehren mit Einstecklaufen 7 ein zweiter Lauf mit kleinerem Kali- ber kann in den normalen Gewehrlauf mittels Führungs- nockenentlang derZügegedrehtwerden-angesehen werden. Obzwar sich hier die Möglichkeit ergibt. zwei verschieden große Geschosse abzufeuern, scheint es sichdabeidochmehrumeinetechnische, höchst kunst- fertige Spielerei zu handeln. Wir kennen jedenfalls von Sigmund das früheste signierte und 1652 datierte Bei- spiel dieser Gattung (Schloß Windsor, L 309). Auch das Salzburger Museum CA besitzt so ein Gewehr von Sig- mund Klett. datiert 1653 (W 3001). Schließlich kennen wir eine Reihe von Wenderwaffen, die in der Mitte des 17. Jh.s allerdings von verschiede- nen Büchsenmachern hergestellt wurden und - nur mit Erzeugnissen der Familie Kalthoff und deren Nach- folgern vergleichbar. aber erheblich abgewandelt und verbessert - Hinterlader-Magazinwaffen.'" Die vierläufige Steinschloß-Wenderpistole (W 3009) (Abb. 2) besitzt eine Gesamtlänge von 52 cm. während die runden Läufe 32 cm lang sind, bei einem Kalibervon 9 mm. Die Läufe sind nur mit wenigen gravierten Blu- men an der Kammer verziert. Das blanke Schloß, wie auch der Hahn, ist ebenfalls mit fein gravierten Blumen dekoriert und Jean Paul l Clett signiert. Es besitzt nur einen Hahn und eine Batterie (Schlagfläche und Pfanne). Der gebogene Kirschholzkolben ist ganz schwarz, auf Ebenholzart gebeizt. Um die Knaufkappe ist ein mit Blu- men graviertes, vergoldetes Eisenband gelegt. Auch der Abzugbügel war ehemals vergoldet. Um die Läufe drehen zu können. muß man den Vorder- teil des Abzugbügels nach hinten drücken. wodurch die Arretierung der Laufe freigegeben wird. Befindet sich der nächste Lauf in schußbereiter Stellung, schnappt die Arretierung wieder ein. Die Pistole verfügt nur über eine Batterie. von der ein Kanal zur Kammerdesjeweils obenliegenden Laufes führt. Über das identische System verfügt ein Steinschloß- Wendergewehr von Cornelius Klett im Kunsthistori- schen Museum in der Neuen Burg in Wien (D 374), zum Unterschied wird bei diesem die Arretierung der Läufe aber durch einen vor dem Abzugbügel befindlichen Hebel gelöst. Ebenfalls Hebel besitzen die zweiläufigen SteinschIoß-Wendergewehre in Wien der Familie Klett (G 61 9) und von Johann Paul Klett(D 363), die allerdings über jeweils eine Pfanne pro Lauf verfügen. sowie ein Paar vierläufiger Steinschloß-Wenderpistolen von Cor- nelius Klett in Coburg (V 85. 66), ein vierlaufiges Steinschloß-Wendergewehr von Cornelius Klett in Vlerläuilge SlemschloB-Wender- Pistoie, Salzburger Museum Caro- Hno Augusteum, lnv. Nr. W 3009, signiert wJean Paul (DEIN. SalzburgrEbenau, zwischen 1650 und 1560 Schloßgegenselte von Abbildung 2 43