4 ständigen und Forschern reicht"! Die Kunstwerke wur- den in drei qualitativ abgestufte Gruppen unterteilt: in Meisterwerke, die für jeden Besucher interessant sind, in Kunstwerke von eher genereller Bedeutung, die den Hauptbestandteil der ständigen Sammlungen ausma- chen. und in Objekte. die nicht unbedingt dauernd aus- gestellt zu sein brauchen. Nach dieser Einteilung wur- den dann die Ausstellungsräume arrangiert. Für jede Abteilung wurde ein lnformationsbereich eingerichtet, der dem Besucher die historischen und gesellschaftli- chen Hintergründe der Sammlung erläutert, eine Hilfe, deren der Sachverständige natürlich nicht bedarf und die deshalb so angeordnet ist, daß sie die Betrachtung der Objekte selbst nicht beeinträchtigt." Nach diesem meist am Eingang zu den Schauräumen der Abteilung liegenden lnformationsbereich wurden die restlichen zur Verfügung stehenden Räume so eingeteilt. daß 44 einige Räume den Meisterwerken und den Werken der zweiten Kategorie zukommen und einige Fiäume für wechselnde Ausstellungen der jeweiligen Abteilung zur Verfügung stehen. Diese kann der Kurator dazu nützen, seineSammlung nachverschiedenen Gesichtspunkten interpretativ dem Besucher vorzustellen. Weitere Räumlichkeiten, die iStudy-storageu. enthalten die Objekte, die für das allgemeine Publikum von geringe- rem lnteresse sind. Der Zugang zu diesen iiStudiende- potsti wird von Forschern und Sachverständigen beson- ders geschätzt, da sie ihnen die Möglichkeit bieten, viele die bekannten Hauptwerke ergänzende Kunst- werke kennenzulernen und zu untersuchen." Die Büroräume der Kuratoren liegen jeweils nahe bei den Ausstellungsräumen. Wenn möglich, sind auch die Restaurationsräume und die Bibliothek. die zu jeder Abteilung gehören, daneben angeordnet, so daß jede Abteilung einen wissenschaftlichen Nukleus hat, um den sich die Ausstellungsräume gruppieren. Als erster größerer Anbau wurde der iiLehman-Pavilionu in Angriff genommen. Robert Lehman hatte es bei sei- ner großzügigen Schenkung zur Bedingung gemacht, daß seine Sammlung zusammen bleiben müsse." Diese letzte der großen privaten Sammlungen Ameri- kas stellte einen solchen Gewinn für das Metropolitan Museum dar, daß man zum ersten Mal bereit war. sich Bedingungen solcher Art zu beugen. Somit wurde der Bau eines neuen Flügels unumgänglich. Für diese Ver- größerung des Museums wurden von den Architekten Roche und Dinkeloo mehrere alternative Pläne vorge- legt. Einer dieser Pläne sah vor, das ursprüngliche Lehman-Haus an der 54sten Straße, fürdas Flobert Leh- man seine Sarnmlungzusammengestellt hatte, nachzu- bauen. Denn Fiobert Lehman ging es sehr darum. die Atmosphäre dieses Hauses, die für ihn so große Bedeu- tungfürdieWürdigungseinerSammlunghatte.zuerhal- ten." Dieser Plan wurde jedoch abgelehnt, da die Räume für Besucherströme zu klein waren. Schließlich gab Robert Lehman seine Einwilligung, daß ein zwei- stöckiger Pavillon für seine Schenkung erbaut wurde. Der iiLehman-Paviticnu stellt im Grundriß ein auf eine Ecke gestelltes Quadrat dar, das mit einer Ecke an die westliche Langsseite des Metropolitan Museum anschließt, an der Stelle, wo nach einem Plan von Cal- vert Vaux von 1880 ein Eingang vom Central Park her vorgesehen wann Große Pfeiler tragen das pyramidale Glasdach des Pavillons, das Tageslicht in den Innenhof eindringen läßt. Der Pavillon ist soweit in den Erdboden eingebettet. daß von außen nur die schrägen Glasflä- chen des Daches zu sehen sind. Die wichtigsten Räume des ursprünglichen Lehman- Hauses, die von der Pariser Firma Floyaux ausgestattet worden waren, wurden reproduziert. Für die übrigen Kunstwerke - die Sammlung Lehman umfaßt italieni- sche Malerei des 14. und 15. Jahrhunderts, Bronzen vom Mittelalter bis zum Manierismus und 1600 Zeich- nungen - dient eine Reihe von Ausstellungssalen, die umeinenzentralen Innenhof angeordnet sind. Dankdes Nebeneinanders der Ftoyaux-Zimmer und der moder- nen Galerien läßt sich sowohl die private Atmosphäre des Lehman-Hauses nachempfinden wie auch jeder Vorteil eines modernen Museumsbaus genießen. Büros. Depots, Seminarräume und eine Bibliothek sind ebenfalls hier untergebracht. Das Publikum kann durch die weiten. vorn Innenhof her beleuchteten Säle gehen, ohne gedrängt zu werden. Die durchbrochenen Wände zum Innenhof erlauben immer wieder Durchblicke auf Kunstwerke an gegenüberliegenden Wänden, so daß sich die Werke von vielen Seiten und aus interessanten Blickwinkeln darbieten. In dem vor direktem Licht geschützten unteren Stockwerk befinden sich die Räume, in denen die reichen Schätze der graphischen Sammlung dieser Schenkung in oft wechselnden Aus- stellungen zu sehen sind. Der iiLehman-Pavilionu wurde irn Mai 1975 eingeweiht. Der neue Flügel für den Tempel von Dendur war der nächste Schritt in dem Eniireiterungsplan des Metropoli- tan Museum. Direktor Hoving war es 1967 gelungen, dieses großartige Kunstwerk für das Metropolitan Museum zu erwerben, indem er einen besonderen Raum dafür zugesichert hatte, der diesem ägyptischen Steinbau des ersten Jahrhunderts vor Christus geschützte Aufstellung bieten würde. Der logische Platz für den neuen Flügel war in der Nähe der beste- henden Ägyptischen Abteilung am Nordende des Museums. DerGesamtplan von Floche und Dinkeloo sah ursprüng- lich einen Ganzglasbau vor, in den Maßen von 61 x 40 x 18 m, in dem der Tempel in der traditionellen Ost- West-Ausrichtung aufgestellt werden sollte. Die uner- wartete Schenkung in Millionenhöhe von Dr. Sackler machte jedoch für diesen Flügel eine bedeutende Umplanung erforderlich, denn nun wurde es nötig, ihn an seiner Südflanke mit dem Altbau zu verbinden und eine Empore einzuziehen. Infolgedessen fällt jetzt das