xuiioiicipiuiiir, äepg Schmölzer stellte kürzlich eine Auswahl seiner Arbeiten m Osterreichischen Museum für angewandte Kunst vor ächmuck. Fotos. Objekte Sein komplexes Gesamtkomposito- ium zeigt a priori angeborene absolute Verbindung zu Natur ind Umwelt.Als Schmuckmacher,Gralikeroder Fotograf. Sein ieginn im minuzids-prazisen Handwerk einer Goldschmiede- ehre sicherte ihm unleugbar Vorteile für seine gesamte Ent- vicklung, Das Beherrschen-Lernen des Technisch-Material- naßigen bestimmt seine Qrundausbildung. )as Ausstellungsbild im Osterreichischen Museum zeigt den esten KernderSchmuckarbeiten, dichte Fotogruppen. Ein per- tdnliches Bild des Künstlers entsteht. vorn Goldschmied. iebrauchsgrafiker, Experimentator und Projektor. Objekte- nacher und Fotograf Man kennt seine ersten bildnerischen Jrschreie, Fiinge, Broschen, Anhänger u.ä., unbekümmert risch, bisweilen mythologisch aspektiert Er fegte damals uber ilacht alte Traditionen vom Tisch e nicht in radikalem Neue- ungsdrang-.erregteAufsehembeunruhigte.eSchmuckfor- nen, die eine Fieaktualisierung des Jugendstils erkennen las- aen i und nicht nur eine assoziative -, sind neuer Ausdruck echter Sinnenfreude, nicht Replik. Schmuck aus 1952, mit dem ron 1985 im Vergleich, laßt den gewaltigen bildneriscnen Sprung Schmölzers erkennen. Frühen. unverkennbar eigenge- Jrägten Arbeiten folgten diametral Objekte in der Sprache des teuenTrends. BeispieLein Objekt, an dem ergefundenen Klein- rram auffadelt, das Nebensachliche versinnbildlrcnend. Aus scheinbar visueller Unruhe entsteht ein freier. gebandigter Drganismus Schmuck hatfurSchmölzereineirschbne-ivorder- seite. Die Schwäche des Fiuckwärtstst verdeckt, nichtsichtbar. Das reizt ihn zum Ausbruch zur freieren Objektkunst Hierkann er einen neuen Weg einschlagen. großzügigerwerden Ein Ding sobauerxdaßesrundumbetrachtbarist WennerdieseObjekte lDf die Natur stellt, wird ihr Wesen e ob Baum oder Pflanze - n reinster Form deutlich. Schmölzers Leben ist voller Unruhe. Immer packt ihn eine aesondere Erscheinung, ein flüchtiger Eindruck Eine spontane ldee oder Assoziation Sein Auge, von Kind an. ist unermüdlich rege, ist malerisch stets hungrig Das Komplexe seiner Empfin- dungen, kuhl und emotionell zugleich, läuft synchron. Zerietz- len Wolkenhimmeln iwie sie uns allen begegnen - entratselt er unzahlige nZUYälllgert Gestaltformen, speichert sie sinnge- aend. Olt rudimentäre lmpressionen, die sich ihm aufdrängen. Schmölzer begann im 2. Weltkrieg als Soldat der deutschen Wehrmacht zu fotografieren. Skandinaviens reine Landschaf- ten. Stimmungen. faszinierten ihn. Sein Schauen, seine eigene Sicht, pragten sich aus. Das führte auf langen Wegen zu den Fotosequenzen späterer Jahre Er querte Kontinente, ließ sich an Meeresufern nieder, um tieterals andere in die Geheimnisse des Fotografierens einzudringen. Vorliegt ein reiches, viel- laltiges Gesamtbild Von reiner Bilddokumentation bis zur asthetisch-kombinativen Bildaussage, den phantastischen Landschaften. Politisches Engagement und umweltschützeri- sche Mitverantwortung prägen das iiSchwarzbuchri des Künst- lers. Eine einzige dramatisierte Kettenseouenz anktagender Bildautschreie von Hiob überSisyphus bis zum Aschentod nach dem atomischen Feuerbrand, Bildschreckliche Abgründe, massiv, alarmierend Das Deiormieren der Welt infolge sinn- loser Eingriffe in die Natur. Zerstörung, Verwüstung, Bruch der Werte, das endgültige Zerfallen unseres Universums. Eine erschütternde Szenerie des Untergangs! Schmölzer stößt hier Tore auf, die vom Gestalterischen, dem heißen Engagement henweisheit und Vision erkennen lassen. Erentreißtsich unge- heure Situationen eines diaboiisch-damonischen Lebens, Legt grafisch-händisch letzte Hand an, um Eindrücke zu verdichten oder zu schließen Sarkastisch brandmarkt er die Motorisie- rung. Unter sturverkapselter Ftollerblechstirne laBt er idiotisch- seelenlos zwei vtoteii Scheinwerferaugen starren Den Zerfall aller Materie kündenstehende Baumleichen an Die präsumtive Untergangssaat streut er abschreckend, inkarniert in nacht- seitig-embroiden, goldglitzernden Wesenssubstanzen. von metastatischen Schründen befallen. Ausfluö seines erahnten iioverkillii; jene letzten, allerletzten Wesen "die danach" in Asche und Staub zu Ende vegetieren, im tödlichen Glanz und Knitterprunk ihrer silbernen Fblientotengewarider. Ein kombinativer Exkurs ins Gebrauchsgrafische schließt hier den Kreis. Schrnölzer gewann kürzlich in Moskau fur den Ent- wurfaines Antikriegsplakates einen Preis. Motiv- eine conterga- nische Figuration, aufwühlend, nur dem Schreckensbild der Pestilenz vergleichbar. Innerhalb der Fotografie nehmen seine ßpiegelungenr einen festeri Platz ein Unter Nachwirkung des Kriegserlebnisses. in Kriegsgefangenschaft, wo er automatisch dem Begriff Zelt im Fluktuierendeswassersnachhing, entstanden EineFotoserie, bei der das lllusionistische, Unperspektive und Symmetrische tragend ist. Das Endproduktentsteht nach derAufnahme durch Stürzen des Bildes Ergebnis: lmaginationen von visuellen Situationen wie Landschaften oder Parabeln. Wie sehr gerade im Zusammenhang mit der Fotografie künstle- rische Gegensatze und Grundsätzlichkeiten Schmolzer bewe- gen, beweist sein Disput mit einem namhaften Kunstwissen- schaftler um den Begriff der Präfiguration. Schmölzers Standpunkt: auch bei der Fotografie kann,wie bei der Malerei, präfigurativ vorgegangen werden. Die Fotografie, sichtlich dominant im Leben des Künstlers, läßt die Frage stellen, ob Authentizität und ästhetische Freiheit sol- cher künstlerischen Botschaft eher Zugang zum Nichtkünstler schaffe? Das ließe das breite Engagement - er litt nie an Man- gel des Darstellbaren i erklären. mit dem er seine ureigene Zwiesprache mit dem Menschen betreibt. Wir verbuchen vor allem dieses unerschöpfliche Fotooeuvre Schmölzers als rein- stes, parabolisches Sensorium seiner Weltsicht Funkelndes orbis pictus, von klassischer Zivilisation bis zur Primitivkultur kontinuierliches Panorama einer geistig-transzendenten Welt- landschaft. Scnmolzer, kommunikativ, lehrte fruh, u. a. an der Salzburger Sommerakademie In seiner Universalität ein Pratendent und Prototyp dafür. wie Kunst und Kunsthandwerk in einer Person kopulreren. leopold netopil 64 uvyp vvi II I lklll-kal