Einwichtiger Schritt zurVerbesserung derallgemeinen Hygiene war die Errichtung der Ersten Wiener Hochv quellenwasserleitung 1873, die ein beträchtliches Absinken der Sterblichkeit bei Cholera und Typhus bewirkte. Der Brand des Wiener Ringtheaters am 8. Dezember1881 mitseinertraurigen Bilanzan nahezu 300 Toten führte unmittelbar zur Gründung der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft durch Hans Grat Wilczek und Eduard Graf Lamezan. Namhalt sind die Leistungenderwienermedizinischen Schulegewesen, sei es Carl Ftokitansky. der lnternistJosetSkoda, derdie Perkussionsmethode (Abkloplen des Patienten) ein- führte, Ferdinand Hebra, der erfolgreich gegen Haut- krankheiten, vor allem gegen die vKrätzeu. ankämpfte, oder der Anatom Joseph Hyrtl. Als iiRetter der Mütteru wurde zu Recht lgnaz Philipp Semmelweis bezeichnet, erkannte er doch die Ursa- chen des Kindbettfiebers. Unliebsame Streitereien bewogen ihn, 1851 nach Budapest zu übersiedeln. Schließlich gilt es Theodor Biilroth zu würdigen. der 1867 alsanerkannterChirurg nachWien berufen wurde und hier 1881 die erste erfolgreiche Pylorusresektion (Entfernung des Schließmuskels am Ausgang des Magens) vernahm. In der bildenden Kunst beobachtet man das Bemühen, die Vergangenheit mit den technischen Möglichkeiten des Maschinenzeitalters zu einer Synthese zu ver- schmelzen. Die frühen Vertreter des Historismus wie Van der Nüll und Siccardsburg waren der Auffassung, daß die zeitgemäße Architektur eine harmonische Ein- heit zwischen modernen technischen Möglichkeiten, echten Materialien und historischen Formen darstellen solle. Sie betonten ebenso wie G. Semper und Th. Han- senden FührungsanspruchderArchitektur,dersichdie übrigen Künste im Gesarntkunstvirerk unterzuordnen haben. Das Handschreiben Kaiser Franz Josephs vom 20. Dezember 1857, das die Erweiterung der Wiener Innenstadt anordnete. war der Anstoß zu einer großzü- 18 5 Karl Latite. Franz Liszt konzerttert im Schloß zu Buda vor dem Königspaar (mit dem jungen Erzherzog Ftudolph und großem Hotstaat). OllLeirien. 75 X105 cm. Wien,Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde 6 Stockuhr. Wien, Mitte 19. Jahrhundert. Mit Darstellung des jungen Kaisers Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth gigen architektonischen Lösung der Residenzst: in der Wiener Ringstraße ihren sichtbaren Au fand und in den anderen Großstädten der Mor Nachahmung fand. Da die Basteien und Glacisflachen zu den wich städtischen Erholungsräumen zählten. traten s: wUmweltschützem auf den Plan, die für die Ert dieses Lebensraumes eintraten. An der Spitze Bewegung stand der Dichter Friedrich Amerlint Die Kritik der Zeigenossen gegen die Ringstrai tete sich vorwiegend gegen die Eigenwertigkeit Straße. die von Anfang an als Prachtstraße mit l gen geplant war und solcherart keine architektc Verbindung mit den Vorstädten brachte, sond vonderInnenstadttrennte.Gßrimschitzhatdar gewiesen,daßdieEinheitderRingstraßenichtdt Platz- und Straßengestaltung hergestellt wird, s durch die landschaftliche Flaumweite. also du malerisches Prinzip. Damit war aber auch fi andere Städte das Signal gegeben, das herkorr architektonische Städtebild zu verändern. Im unmittelbaren Anschluß an Wien wurden in Salzburg und Graz die Festungswälle geschlei rend in Prag erst 1874 bis 1876 die Niederlegt Stadtmauern erfolgte. HierwarArchitekt lgnaz L die führende Persönlichkeit. und er bedeutete f dasselbe wie Theophil Hansen für Wien oder N Ybl für Budapest. Letzterer war gleichfalls ein V ter der Neurenaissance, und seine Bauten wie haus, Hauptzollamt u. a. sicherten ihm eine V Stellung. Der durch die Stadterweiterungen ausgelost boom - inWien sind alleinvondertlahrhundertr um 1900 ca. 650 Nobelmietskasernen errichtet 7 führte zur Produktion vortabrizierter Bauele Die Wienerberger Ziegellabrik stellte aus gebt Ton Dekorationselemente und Skulpturen aller chen her, die Salmsche Gußeisenfabrik in unter