siert Robert Delaunay (welcher bisher eine statt- liche Reihe von Porträts von Soupault, Breton, Aragon, Tzara, Chagall, Cocteau, Seuphor, Ba- roia, Maiakowsky, Madame Heim etc. wie die Serie „des Coureurs", „La femme et la Tour", die zweite Serie „Les Tours Eiffel" und die Serie „des Helices" geschaffen hat) mit Sonia das Dekor und die Kostüme des Somptier-Filmes „P'tit Parigot". S. D. entwarf außerdem für den Film von Marcel L'Herbier „Vertige" die Deko- rationsstoffe und einige Kostüme. Sie stellt auf der Großen Berliner Kunstausstellung und in Paris „Trente ans d'Art lndependant 1884-1914" im Grund Palais aus. Die Delaunays sind mit allen großen deutschen Architekten des Bauhau- ses: Grapius, Breuer, Mendelssohn, in Verbin- dung. Preissturz des Froncs. Entdeckung der Jose- phine Boker. Am 27. Jänner 1927 hält Sonia De- launay einen Vortrag auf der Sorbonne „Der Einfluß der Malerei auf die Bekleidungskunst". Infolge der Wirtschaftskrise schränkt sie ihr Un- ternehmen ein und konzentriert sich zunehmend auf Stoffentwürfe. Sie stellt in der Mannheimer Städtischen Kunsthalle aus. „Wege und Richtun- gen der abstrakten Malerei in Europa". 1928 führt Robert Delaunay seine Projekte für das Ballett- dekor „Le Triomphe de Paris" aus. Sonia D. zeichnete 1929 Straßenkleidung für die Damen Gloria Swanson, Stokovsky und Nancy Cunard. Szenenkleidung gestaltete sie für Gabrielle Dor- ziat, L. Bogaert, Paulette Pax etc. Wieder nimmt sie an zahlreichen Ausstellungen teil, u. a. am 18. Solon der Dekorationskünstler von Paris. Ihr Mann malt „Les Amoureux de Paris", „Le Baiser". Thomas Mann erhält den Nobelpreis, Dali stellt das erstemal in Paris aus. 1930 kommt im Verlag Moreau ein Album heraus; Composition, Cou- leurs, ldees par S. D. Sie beteiligt sich an der ersten Ausstellung „L'Union des Artistes Moder- nes". Robert führt „Les Coureurs", „Joie de vivre" aus und beginnt mit seinen Reliefs. Doesburg lan- ciert „Art Concret". Nach 1930 konzentrierte sich S. D. wieder fast ausschließlich auf die abstrakte Malerei und die Veröffentlichung einiger kleinerer Schriften. Ro- bert D. hingegen beschäftigt sich mit der Bear- beitung seiner Reliefs in den verschiedensten Materialien: Kork, Gips, Zement etc. In den Jah- ren 1932 schließt das Bauhaus, und 1935 regiert der Surrealismus mit Dali und Max Ernst. Zwi- schen 1936137 erhalten R. und S. D. den Auftrag zur Gestaltung von 2500 Quadratmeter Wand- fläche für den Luftfahrts- und Eisenbahnpavillon der Pariser Weltausstellung. Die gesamte künst- 11 13 Sonia Delaunay im eigenen Ballkostüm Sonia Delaunay mit zwei Freundinnen in von ihr entworfenen Stoffen drapiert, in ihrem Ate- lier in der Rue des Grands-Augustins. Im Hinter- grund zwei Bilder von Robert Delaunay; links: „Helice", rechts: „Hommage a Bleriot" Kleider und Mäntel, kreiert von Sonia Delaunay, auch das Auto selbst bemalt von der Künstlerin lerische Konzeption für die Darstellung von Luft, Eisen, Wasser und rotem Stilleben stammt von Robert Delaunay. Sonia übernimmt neben ihrer administrativen Tätigkeit die Gestaltung von 300 Quadratmetern. Sie malt „Les Voyages loin- tains", Portugal, und erhält die Goldmedaille. In- dessen entstehen andernorts die Foundation Gug- genheim und die Zeichenschule des Moholy-Nagy in Chikago. Zwischen 1938f39 schuf Sonia den Eingang der Ausstellung „Art Mural"; eine Mo- numentalpforte aus farbigem Zement. Die Delau- nays organisieren ihre Donnerstagempfönge, wo der bereits schwer erkrankte Robert seine Ge- danken zur Kunst an iunge Künstler weitergibt. Das Ehepaar organisiert auch die erste Ausstel- lung der „Realites Nouvelles" in der Galerie Charpentier mit Arp, Chauvin, R. D., S. D., Du- champ, Gleizes, Herbin, Valmier, Villon. R. D führt seine Rhythmen 1, 2 und 3 aus. Die Inter- nationale Surrealisten-Ausstellung findet statt. 1940 erkrankt Robert Delaunay so schwer, dafi er operiert werden muß. Am 25. Dezember 1941 erlischt sein genialer Geist iedoch viel zu früh Sonia verbringt die anschließenden Jahre be Arp und Sophie Taeuber in Grasse, wo sich aucl Magnelli befindet. Sie leitet ihre lange, berühmte Periode der Gouaches „Rythme Colore" in Klein format ein. Zusammen mit Arp und Magnell arbeitet sie an Lithographien. 1945 kehrt sie nacl Paris zurück und stellt im Juni mit der Group Ar Concret aus. Mit Louis Carre organisiert sie 1944 die erste große Retrospektive ihres Mannes. Die berühmte Galerie Denise Rene stellt sie 1947 da: erste Mal mit Arp, Bill, Calder, Dewasne, Dey rolle, Gilioli, Hartung, Herbin, Kandinsky,Kupka Lardero, Lohse, Magnelli, Mondrian, Mortensen Pevsner, R. D., Poliakoff, Taeuber-Arp, Vasareli, aus. In den folgenden Jahren reihen sich für S. D Ausstellung an Ausstellung und immer wiede Gedenkausstellungen zu Ehren ihres Mannes R0 bert Delaunay. 1950 erscheint das erste Buch übe ihn von Gilles de la Tourette. Aber Sonia über nimmt auch noch andere Aktivitäten im Geden ken an andere. Sie arbeitet an der Rekonstruk tion des Brancusi-Ateliers für das Musee Natio nal d'Art Moderne mit.1954 realisiert sie Mosaike 1955 Vorhänge und Einrichtung für das Tunesien Haus in der Pariser Cite Universitaire. In Nev York findet ihre erste Einzelausstellung in de Rose Fried Gallery statt. Der große Preis voi Lissone, ltolien, wird ihr verliehen. Das Guggen heim-Museum in New York hat eine Retrospek tive für Robert Delaunay organisiert. Fernant Leger stirbt.