Otto Buclrirzger lnh. Pöhlmann Antiquitäten Orientteppiche LINZ Bethlehemstraße 5 Telefon O72 221202 78 Seit über 425 Jahren Tradition 1548 - 1915 Fortschritt Eli)? ÖSBRQ Wagnefsche Unim-Buchdruckerei Buchroithner 81 Co, Innsbruck, Erlerstraße 5-7 - Telefon 052 22l29761 Varia Otto Niedermoser 1' Er pendelte stets zwischen seinen beiden großen Berufungen, dem Lehramt an der Hochschule für angewandte Kunst und der Bühnenbildnerei. Am 4. März 1976 verstarb Architekt Professor Otta Niedermoser nach langer schwerer Krankheit. 1903 in Wien geboren, wuchs er ganz iung in die große Künstlergeneratian um und nach 1900 hinein, in ienem frischen Geist, der diese Aufbruchs- zeit prägte. Oskar Strnad und Josef Hoffmann waren seine Lehrer an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums, Peter Behrens zählte ihn an der Akademie der bildenden Künste, Wien, zu seinen Schülern. Er bekam 1927 den Rompreis der Akademie für seinen Entwurf zum Genfer Völkerbundpalais, 1943 den 1. Preis für den Entwurf zum Wiederaufbau des Wiener Burgtheaters und 1949 den Preis der Stadt Wien für Architektur. Otto Niedermoser versuchte in allem, was er tat, zuerst an den Menschen zu denken. Daraufhin richtete sich sein Bemühen. Er stand nie im Rampen- licht und war darum der so lebendige, der menschlichsten einer. Sachbezogen und kompromiß- los in seiner Arbeit, iedoch aufgeschlossen, folgte er seiner Linie. Als Lehrer stand er „seinen" Meister- klassen für Innenarchitektur und Möbelbou und der Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung vor. 1969, anlößlich der Ausstellung „sitzen 69" im Österreichischen Museum für angewandte Kunst stellte Niedermoser mit einem Sesselmodell seine Einfühlung auch für Einzelmöbel unter Beweis. Sein Herz hing aber im Grunde an der Bühnen- bildnerei. Wien verdankt ihm eine Reihe vorbildlicher Leistungen auf diesem Gebiet, und manche Aufführungen in der Josefstadt, dem Burgtheater, Akademietheater, Volkstheater und den Kammer- spielen lebten von seinen themengetreuen Bühnen- bildern, wurden durch ihn erst geprägt. Desgleichen wirkte er auch in Berlin und London. Filme, die zum Teil erste Plätze in der Geschichte der Zelluloidkunst innehaben, sahen Niedermoser als mittragenden Gestalter. All dies trug dem immer Lebendigen, immer Aktiven, hohe Achtung und Anerkennung auch über die Grenzen der Heimat hinaus ein. Otto Niedermoser blieb aber dem Menschen nahe, urwüchsig, und agierte auch so. Ein Ehrengrab der Gemeinde Wien läßt den humanen Lehrer und Architekten Otto Niedermoser in seiner Heimatstadt Wien die letzte Ruhe finden. leopold netopil m 4 Cortina d'Ampezzo - Galleria d'Art Medea Anfang des Jahres 1976, nach von Weihnachten herüber, liefen in dem weltbekannten Wintersportort drei Ausstellungen: „Panoramica lnternazionale", „Massimo Campigli - Giorgia de Chirica" und „Pittura oggi". 1 Elisabeth Eisier 1' Sonntag, 29. Februar 1976, ist die Keramikerin Elisabeth Eisler gestorben. Mit ihr schied eine Persönlichkeit aus dem Wiener Kunstleben, die zeitlebens von großer Einfachheit und Bescheiden- heit war. Ihre Werkstätte und ihr Verkaufslokal hatte sie mitten unter den Wiener Heurigenschenken auf dem Heiligenstädter Pfarrplatz. Wer jemals diese Werkstätte im alten Wegeinräumerhäuschen besuchte, fand sich einer Umwelt und Atmosphäre von großer Ursprünglichkeit, Unmittelbarkeit und Freiheit gegenüber. Ihre keramischen Arbeiten schuf sie stets ohne Hilfe der Töpferscheibe. Sie arbeitete wie in Urzeiten. Sie „baute" ihre Gefäße, indem sie Tonring auf Tonring legte und das bildsame Material knetete, drückte und formte. Ein solches Arbeiten kannte kein Korrigieren, Verschönen, Glätten, keine kosmetischen Eingriffe. Die Formschönheit der Gefäße beruhte auf Wahrhaftigkeit und Einfachheit. Elisabeth Eisler zeigte ihre Arbeiten zuletzt im Jahre 1972 im Österreichischen Museum für angewandte Kunst. _lhr Hinscheiden bedeutet einen großen Verlust - nicht nur für die keramische Kunst. Wilhelm Mrazek 49