8 führt, dessen Figürchen vom Fuß von Swarzenski und Bloch mit den Arbeiten Bernwards und beson- ders mit der Krümme verglichen worden sind. Die Emailbilder der Stifter am ersten Mathildenkreuz können auch zum Vergleich herangezogen wer- denll. Schnitzler vergleicht die Krümme des Er- kanbald mit den gleichen Handschriften aus Ful- da und Niedersachsen, auf die schon für den Stil der Evangelisten hingewiesen wurde. Die organi- sche Körperlichkeit und der Gewandschwung des Melchisedek läßt auch an Elfenbeinarbeiten aus Lothringen oder dem Bhein-Maas-Gebiet denken, besonders an solche aus dem späten 10. Jahr- hunderW. Die segnende Gotteshand der Patene ist beson- ders bei kleinen Kelchen des 10. und 11. Jahrhun- 9 derts gebräuchlich, während der vertiefte Vielpaß wohl von byzantinischen Patenen abzuleiten ist. Diese haben aber, soweit wir sie kennen, in der Mitte die Büste Christi oder eine Darstellung des Abendmahlesiü. Fassen wir abschließend die Beobachtungen zu Form und Stil zusammen, so erscheint die Nähe des Kelches zum Essener Leuchter als bestim- mend. Die eingehenden Untersuchungen von Bloch haben gezeigt, daß der Leuchter einem by- zantinischen Vorbild nahestehen muß, daß die be- sondere Präzision des Gusses vielleicht durch by- zantinische Handwerker bestimmt ist, daß beim Ornament Beziehungen zu byzantinischen Vorbil- dern bestehen, aber daß an der Entstehung des Leuchters im Abendland kein Zweifel bestehen kann. Zur Kunst im Umkreis Bernwards vor desheim besteht unmittelbare Verwandtsr Dasselbe kann vom Kelch aus Cividale gr werden. Sein gut erhaltener figürlicher Sch bringt dazu Hinweise auf Niedersachsen uni da und auf Arbeiten des lothringischen Rar Eine genaue Lokalisierung etwa nach Köln nach Essen selbst scheint mir mit diesen Erk nissen noch nicht möglich. Gewiß ist jedocr unter der Regierung der Äbtissin Mathilde vc sen, einer Enkelin Ottos I. (973-1011), gera ne solche Verbindung von Byzanz und Aber disch-Ottonischem zu erwarten ist. Dank de schungen von Wentzel ahnen wir, welche AI Kunstschätzen mit der Prinzessin Theophan Byzanz gekommen sind. Daß Kelche dabei Vt 13