Franz Überlacker DIE SONNTAGBERGER MONSTRANZ 1 Sonnugbergu Mommnz. Gesamtansicht ANMERKUNGEN 1-4 l Für freundliches Emgcgcnkommeu und wertvolle Hin- wcise sage ich den Hcrrcu P. Benedikt Wagnci und Dr. Km Heinz Huber aufrichtigen Dank. 1 Taulbuch dzr Salzburgcr Dnmpfarre, 13a. Vlll, s. 69, Nr.177: "w. XII 1714 hnrn 3 mamtinz joscphus wil- hclmus, m. leg Tholnac Riad! famuli et Anna: Maria: su-ibliu uxoris. 1 Freundliche Mitteilung des "Salzbuxger Museum Carolino Augustculn" 4 Franz Wimiisr. l-Gruvll. Das Modcll für den Silbenahmcn des Guadcnbildcs von Snhntighcrg, in: Alle und moderne Kunst, 111g. (um), um 97. 3.30, Anmerkung 4. Weil bisher für die umfassende Darstellung einer Geschichte der Goldschmiedekunst Archivmaterial nur in geringem Ausmaß herangezogen wurde, soll hier durch metho- dische Auswertung von schriftlichen Quel- len ein Beitrag zur richtigen Zuordnung von Werken und zur Ermittlung der ent- scheidenden Lebensdaten der Meister ge- leistet werden. Der kunstsinnige Abt des Stiftes Seiten- stcttcn Dominik Gußrnann (1747-1777) hat mit der Herstellung kunstgewerblichcr Erzeugnisse jene Künstler betraut, von denen et die adäquate künstlerische Ver- wirklichung seiner ideenreichen Pläne er- warten konnte und deren Arbeiten sich dem Gleichklang des barocken Gesamtkunst- werkcs cinordncten. Aus den Akten des Stiftsarchivs Seiten- stettcn ist quellenmäßig nachzuweisen l, daß die Wiener Goldschmiede Joseph Wilhelm Riedl und Franz Kick im Auftrag des Stiftes Seitenstetten eine Reihe größerer und kleinerer Arbeiten gemacht haben. Joseph Wilhelm Riad] ist 1714 in Salzburg geboren. Sein Vater, Thomas Riedl, stammte aus Henndorf bei Salzburg und war Bedienter bei Gotlieb Wilhelm Baron von Pranck, „Pfleger zu Neuhaus und Obrist Chuchlrnaister alhier"l. Über seine Ausbildung fehlt zwar jede Unterlage, doch darf man auf Grund des sorgfältig geführ- ten Freisprechbuches annehmen, daß Riedl das Handwerk nicht in Salzburg erlernt hat 3. Etwa dreißigjährig ist der sicher nicht begüterte Riedl nach Wien gezogen, wo er 1751 zwar seine „3 Maisterstuck der Ordnung nach gewisen", aber „keine Mahlzeit geben" hat4. Der junge Meister heiratete zu Anfang des Jahres 1752 jo- sepha Sallecker, die Tochter eines Wiener Goldschmiedes. Trauzeugen waren die an- 15