Parallel zu dieser Gestaltungslinie zieht sich durch das ganze Werk Barwigs eine andere, die sich den historischen Stilen zuwendet. Schon der 1908 entstandene Puma korrespondiert mit altägyptischen Bildwerken, ebenso der 1922! 23 entstandene „Jüngling", der mit seiner Goldfassung etwas feierlich Entrucktes bei kommt. Der 1914 entstandene hl. Johannes weist auf die deutsche Gotik, auf Riemen- schneider. Dasselbe Thema behandelt Barwig zwei Jahre später noch einmal, hier, wie es uns scheinen Wlll, noch mehr der Spätgotik ver- wandt. Daß dem Künstler jedoch auch expres- sive Züge eigen waren, konnen uns die zeitlich ziemlich auseinanderliegenden Figuren „Frie- rende", 1905, und „Liegender Bauer", 1921] 22, anschaulich machen, die beide in der Art ihres Ausdrucks und in der sozialen Themen? stellung auf Barlach weisen. Zeugen sie zwar von Barwigs vielfältiger Gestaltungsmöglich- keit, so bleiben sie doch in dem Oeuvre des Künstlers vereinzelte Erscheinungen. Das spatere Werk des Bildhauers, das sehr stark jener Rich- tung zugewendet ist, die unter dem Namen .,Heimatkunst" in die Geschichte einging, müßte gesondert betrachtet werden, Franz Barwig d.A., Gouen,1908. Lindenholz, teilweise vergoldet Franz Elarwig d, A., Aulersiandener, vor 191a. Linden? holz, teilweise vergoldet Flöfll Barwig a. A., Panther, 1912 Schwarzes Birnhcilz Franz Barwig n. A., Eva, 1910 Messingguß Franz Barwig a A., HI Johannes, 1917. Thuyenholz Staatsgalerie, Munchen Franz Barwig a A, WElhliChEr Akt, 1915. Amerikani- sches Konigsholz (Farbholz) wmsimuia