Viklor Pipol, Herbsllandsdxcfl Klosfemeuburg, 01 60x74 cm. Nioderösrerreichisdaes lundesmuseum, Wien Vikior Pipal, Eroicagasse in Wien-Döbling. 4a x a1 cm, Ul Vikmr Pipul, Kellergasse in Wien-Döbling. 4a x a1 cm, 01 1 Viktor Pipal, Herbstlandsdtatt Klosterneuburg, Ul 60x74 cm. Niederüslerreichisdies Landesmuseum, Wien 2 Viktor Pipal, Eroicagusse in Wien-Dobling. 4a x m cm, o: a Viktor Pipal, Kellergasse in Wien-Döbling. 43x61 cm, o: geistigen Bereich verhaftet zu sein. Bei Beethoven dominiert die geistige Komponente in Blau, Grün, Ocker, Gelb und ausstrahlenclem Weiß, während die materialisierten Regionen Braun, Grau, Schwarz und Rot beanspruchen. Grelltöne und Mollver- schwommenheiten wechseln ab. Vehemente Rhythmik findet im linearen Geschehen Ausdruck und Tempo. Aus der schwer zu deutenden Menge der Graphiken [der ietzt schon hochbetogte Künstler kann wegen seiner Sprachbehinderung nur sehr unvollkommen zu Erklärungen in Anspruch genommen werden) sei noch die Produktion des romantisch-pathetischen Bereiches von Richard Wagner und die eindringli- chen graphischen Studien der sakralen Musik von Anton Bruckner hervorgehoben, wo das erdhaft Dämonische in blauen und violetten Spiralen ver- körpert ist. Das Übersinnliche triumphiert in weiß aufblitzenclen Protuberanzen. Wahrscheinlich haben diese unikalen Graphiken durch lange, behelfs- mäßige Lagerung manches von ihrer ursprünglichen Kraft eingebüßt. Sie bleiben aber eine interessante Dokumentation früher abstrakter Graphik der Wiener zwanziger Jahre. Für Viktor Pipal stellen sie das richtungweisende Farbkompendium dar, das für ieden aus dem opti- schen Motivmilieu quellenden musikalischen Erinne- rungsakt, seien es Melodien oder Tonfolgen, die wahlverwandten Farbtöne auf der Palette fixierte. Als nun der Maler Pipol seine einsamen Spazier- gönge in seiner Freizeit durch Heiligenstodt, Sieve- ring, Ottakring, Nußdorf, Breitensee, durch die Kahlenberger Straße unternahm, klangen in seiner Erinnerung Melodien und Motive klassischer Musik- stücke auf, die mit den dämmernden Konturen des nahenden Abends oder eines düsteren, winterlichen Tages in Blau, Grau und andere Schattentöne zu- sammenflossen. Der gewandte Zeichner Viktor Pipal hielt mit weni- gen Bleistift-, Kohlen- oder Tuschestrichen sein Bild- motiv im Skizzenbuch fest und vollendete im Nach- klingen des musikalischen Erlebnisses seine Gemälde. Blaue, graue Dömmerungen über Armut und ver- welkende Talente und Lebenshoffnungen „kleiner Leute" im Zwielicht und in der Enge der Vorstadt, alles ins Zeitlose gerückt, Bewohner eines anderen Wiens, fern von Heurigenmanie und „Verkaufts- mei-Gwand"-Stimmung, malte der Meister der Musik in Farben. Er symbolisierte diese Namenlosen durch kahle, abbruchreife Vorstadthäuser, deren Mehrzahl ietzt gar nicht mehr existiert, durch eine kalkige Hauswand, eine Straßenlaterne, eine Wöscheleine, eine morsche Plakatplanke, durch einen müden Baum. Aus der Hoffnungslosigkeit seiner Molltäne blitzt in dramatischer Antithese ein Licht auf, Visionär. So schuf Viktor Pipal in tiefstem Grunde soziale Gemälde. Es sind das der „Rummelplatz", mehrere Variationen der „Kahlenberger Straße", das „Pud- lerhaus in Nußdorf", die „Eroicagasse", das „Beet- hovenhaus", eine „Winterliche Gasse", eine „Gasse in Sievering", die erste und zweite Fassung vom „Ratzenstadl", ein „Haus in Ottakring", der „Pfarr- platz in Oberdöbling", der „Wintermorgen", die „Greiner Gasse", eine „Gasse in Grinzing", die „Straßenecke", der „Autostandplatz", das „Weiße Haus in Ottakring", ferner „Zerstörte Höuser", die „Bahngasse", das „Ende einer Gasse" und viele andere. Viktor Pipal hat als Vedutenmaler Wiens 37