er Karte der kunstwissenschaftlichen Forschung zs Reichsfürstentum und Erzbistum Salzburg fin- ran für die Zeit vom Tod des Leonhard von Keut- 2h (1 51 9) bis zum Beginn der Regierung Wolf Diet- von Raitenau (1587) kaum Spuren eingetragen. e weiße Flachen über weite Teile kennzeichnen t noch die im 16. Jahrhundert liegenden Regie- :jahre des Raitenauers. lillCh hatte der Bauernkrieg von 1525 für alle Be- rungsschichten bösefinanzielle Folgemsogardas "nie Kirchensilberder Salzburger Stadtpfarrkirche bedeutenden Meisterwerken der mittelalter- t Goldschmiedekunst mußte abgeliefert werden erfiel der EinschmelzungÄ Auch waren die meisten eh übervoll von neuen Kunstwerken, im Chor der pfarrkirche stand seit 1498 eine vSummer spät- :her Kunst. das größte und auch teuerste allereuro- hen Schnitzretabel, das Alterswerk Michael ers? Und schließlich war v-in Salmurg ein offenes irdie Lehren Luthers gegeben"; Johann Sallaberger 981 über "Das Eindringen der Reformation in urgr? höchst aufschiußreich berichtet. Aber über Salzburger Kunstschaffen im zweiten und dritten zl des 16. Jahrhunders, über das "Bilder in dieser rvissen wir fast nichts; einzig Wolfgang Steinitz hat in dieser Zeitschrift ausführlich mit dem i-Pro- m des Rittersaaies von Schloß Goldeggr? be- tigt. Für Neubauten und neue Ausstattungen ka- cherSakralraume mag wohl gelten, daß durch die mation irdie Kontinuität des künstlerischen Schaf- rördlichderAlpen unvermitteltund einschneidend brechen worden war. Die Werke der Kleinplastik es Kunsthandwerks aber vermochten (wohl auch zburg, Anm. d. V.) die hohe Qualität aus früheren ehnten zu bewahrenU Es wäre erst zu überprü- ib nicht manches von dem, was bisher nicht den IT) Zentren dieser Zeit wie Augsburg, Nürnberg Nien zuzuweisen war, was also als i-süddeutschu iialpenländischri durch die Sammlungsinventare art, vielleicht in Salzburg entstanden sein könnte. ange ReihewichtigerTischlernamen wurden 1978 I Rupert Oberhofer veröffentlicht} Zahlreiche mhmiedewerkstätten sindoftüberJahrzehntehin- I nachweisbarÜ Die Bedeutung der Hafnerkera- vird seit Walcher von Moltheins Zeiten" immer ergewürdigt,wennauchmancheAttribuzIer-um fort Jacob Burckhardts zu verwenden - heute eines Zufallfundes in jeder Kachel und in jedem die Herkunft aus einer einzigen Werkstatt erken- rollen, was in keiner Weise gerechtfertigt ist und an anderer Steile ausführlich Stellung genommen ig auch seinen Grund gehabt haben, daß das Dom- rl bei derWahl des Johann Jakob von Kuen-Belasy ieuen Erzbischof am 25. November 1560 von die- ür seine Regierung wgrößte Sparsamkeit und Ein- eita forderte." Wir wissen zum Beispiel von meh- Goldschmieden dieser Zeit in Salzburg, die sich vegen des zu geringen Auftragsstandes nah ande- irthen heuslich nyderzuthuen gedenkenuf" Im 1580 gab es in der Landeshauptstadt des Reichs- ntums überhaupt nur noch zwei Goldschmiede. B Kaspar Zeiringer, einer der beiden Meister, bei ehrlingsfreisprechung seines Sohnes Hans, die astens zwei Zeugen erforderte, ndarzue erpöten äunsern Caplan, Herrn Stefan Miterstater, und un- ilten Diener Hans Weingartner, derzeit Mösner in farra." Aber im selben Jahr wurde Georg von aurg Koadjutordes Erzbischofs, ein Mann. dessen icheundinnerkirchlicheIntentionen ebensowenig icht sind wie seine künstlerischen. Gleichwohl en letztere bedeutend gewesen sein. im Frühjahr erhielten der BildhauerMarx Erkingeraus Ulm und oldschmied Benedikt Obernauer das Salzburger irrecht, ferner beriet Georg von Kuenburg den teinschneider Michael Wierster und den bereits ational angesehenen Goldschmied Tobias Volck- n den Salzburger Hof. Am 14. Mai 1586 wurde Ge- )fi Kuenburg zum Nachfolger Johann Jakobs ge- wählt; am 23. Oktober erhielten wMichel Wirster, Stain- schneider, und Thobias Volgkhmair, Hofgoldschmidt, so selb die Consecrations- und Eintritt Tag in der Silber Camer aufgewartl und zuegehoifen haben, für ihre Be- mühung 7 Guldenr." Georg von Kuenburg verstarb jedoch bereits am 25. Janner 1587, und am folgenden 3. Marz wurde der erst achtundzwanzigjährige Wolf Dietrich von Flaitenau auf den Thron der Salzburger Kirchenfürsten berufen. Wolf Dietrichs künstlerische Intentionen waren schon öf- ters Gegenstand der Forschung"; hier ist nur zu sagen, daß sich immer mehrdie Wichtigkeit seiner Projekte und Aufträge nicht nur für seine Zeit, sondern auch für die seiner Nachfolgerlm 17. und im frühen 18, Jahrhundert enlveist. Daß Michael Wierster" und Tobias Volckmerß auch am wConsecrations- und Eintritt Tagrx" des Erzbi- schofs Wolf Dietrich lin der Silber Camer zuegehoifen habenx, darf angenommen werden. (Daß die gesamten Zahlamtsjournale der Salzburger Hofkammer für die Zeit vom Beginn der Regierung Wolf Dietrichs bis zur Säkularisation des Erzstifts in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts der Papiermühle in Lengtelden zum Einstampfen übergeben wurden", ist einer der beson- ders schmerzlichen Verluste für die Forschung.) In den Matrikelbüchern der Salzburger Dom- und Stadtpfarre wird Wierster sowohl als nMünzeisenschneidenUa wie als "Stainschneiderr" bezeichnet und ist bis Dezem- ber 1592" in Salzburg nachweisbar; über sein Werk wird noch zu sprechen sein. Tobias Volckmer aus Braunschweig hatte am 3. Mai 1586" das Salzburger Bürgerrecht erhalten und war gleichzeitig in die Zunft der Salzburger Goldschmiede aufgenommen worden. In der Eintragung fürdieTaufe seines Sohnes Tobias am 2B. Mai 1586" wurde Volckmer als "Goldschmiedr be- zeichnet, bei der Taufe seiner Tochter Rebekka am 15.Mai 158821 aber als "Goldschmidt Reverendissimirr. Damit wird deutlich, daß bis zu dieser Zeit in Salzburg der Hofgoldschmied jeweils ein am Ort ansässiger Bür- gerwar, derdurch seine besondere Kunstfertigkeit Auf- träge des Landesfürsten erhielt, also nicht ein im per- sönlichen Umkreis des Fürsten tätiger Hofkünstler, sondern, um einen Ausdruck des 19. Jahrhunderts zu verwenden, im wesentlichen Hoflieferant war. Bei Volckmers Nachfolgern in dieser Funktion, bei Jonas Oslertag, Hans Karl und Paulus van Vianen, wird die ge- naue Umkehrung dieser Auffassung zu beobachten sein. Ernst Zinner hat eine Reihe astronomischer und geodä- tischer Instrumente verzeichnet, die Tobias Volckmer geschaffen und signiert hat." Unter den uns erhalte- nen sind aus Volckmers Salzburger Zeit neben einem Astrolab (Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe) ein vergoldetes Bergwerksgerät (British Museum), Büchsensonnenuhren in Oxford, London und Dresden sowie eine Meßplatte mit geometrischem Quadrat und drehbarem Kompaß überder Kreisteilung (Bayerisches Nationalmuseum) zu nennen. Volckmer hatte auch selbst geodatische Vermessungen vorgenommen; das Salzburger Landesarchiv wie das Bayerische Haupt- staatsarchiv besitzen Landkarten von seiner Hand. 1616 hatte Volckmer nach den notwendigen Vermes- sungen die Kartengrundlagen für den 1617- 1619 er- folgten Bau der Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein geschaffen, weine großartige meßtechni- sche Leistungw." Mit dem Humanismus hatten die Naturwissenschaften die entscheidenden Antriebe erhalten, die sie aus der mittelalterlichen Gebundenheit lösten. Das Experiment und die exakte Forschung bestimmten nun die Arbeits- methode undtührten zurEntwicklungderwissenschaft- lichen Instrumente. In Nürnberg, in Augsburg und am Hof Kaiser Rudolfs Il. in Prag wurden die besten und kunstreichsten Gerate ihrer Zeit hergestellt, mit denen aber die Instrumente des Salzburger Hofgoldschmie- des in jeder Weise konkurrieren können. Es entsprach der Zeit, daß man diese Geräte nicht nur ihre Funktion erfüllen ließ, sondern sie wie und als einen kostbaren Gegenstand schmückte. Ein Astrolab, ein historisch astronomisches Meß- und Beobachtungsgerät, besteht im Prinzip aus einer senk- recht aufgehängten Scheibe, aufder eine stereographi- sche Polarprojektion des Sternenhimmels sowie der Grundkreise der astronomischen Koordinatensysteme (Horizont, Meridiane sowie der auf dem Rand im 360" eingeteilte Äquator) eingraviert ist, und einem darüber angebrachten konzentrisch drehbaren Netz, das durch die Ekliptik in gleicher Projektion und durch ein System von Streben gebildet wird. deren Spitzen die entspre- chende Position bestimmter Fixsterne markieren. So- bald durch Drehung des Netzes die Fixsternmarkierun- gen mit den beobachteten Örtern auf der Scheibe zur Deckung gebracht sind, laBf sich aufder Randskaia der Scheibe die jeweilige Nachtstunde ablesen. Anderer- seits können fürjede beliebige Stunde die Örter und der Auf- und Untergang der Gestirne abgelesen werden. Das hierabgebildete Meisterwerk Volckmers soll inVer- bindung mit Tycho de Brahe für Kaiser Rudolf ll. ge- schaffen worden sein, was aber nicht beweisbar ist"; Vielmehr können die astronomischen und astrologi- schon Interessen Wolf Dietrichs von Raitenau nicht au- ßer acht gelassen werden. Bei der Arbeit Volckmers ist die (versilberte Kupfer-)Scheibe in einen (wahrschein- 3