Gerhard Croll Zur Restaurierung und Wieder- herstellung der Salzburger Domorgeln Orgeln. Musik und Liturgie im Salzburger Dom 1628 - 1859 1 Meichior Küsei, lnrienansicni des Salzburger Doms mit der Darsieilung der Festrnesse zum Jubiiäumsianr 1682 am 18. Oktober. Vgl. die Detaiiabbildungeri 4, 9 und 10. Museum Caroiino Augusteurn, Salzburg 2 Die Dorrikirche gegen den Hochaitar Lithographie von Ger org Pezoit (um 1850). Die biedermeierlich akzentuierte Dar? Stellung zeigt, bei ähnlichem Blickpunkt wie aui dem Kuselr Stich (Abb. 1), trotz der veränderten Situation die gieichen Gegebenheiten mit den vier Pteileremporeri und ihren Or- geln Vorbemerkung: Bei den folgenden Ausführungen wird bewußt aul Quellen- und Literaturnachweise im einzelnen verzichtet. Dies sei einer spa- teren Darstellung vorbehalten, die nach Abschluß der Aus- schreibungen und Klärung von jetzt noch offenen Fragen, die insbesondere die Pfeiler-Emporen betrellen, vorgelegt werden soll. - Als wichtigste Veröiienllichungen über die Orgeln und über das musikalische und liturgische Geschehen im barocken Salzburger Dorn seien hier genannt: Hermann Spies, Die Salzburger großen Domorgeln. Augsburg 1929 Gerhard Walterskirchen, Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Phil. Diss. Salzburg 1982 (masch) Ernst Hintermaier, Die Salzburger Hofkapelle von 1700 bis 1806. Organisation und Personal. Phil. Diss. Salzburg 1972 (masch.) Dersu tiMissa Salisburgensisx. Neue Erkenntnisse über Erit- stehung, Autor und Zweckbestimmung. In: Muslcdloglca Austriaca Bd. 1, München-Salzburg 1977, S. 154- 196 Die beiden Jahreszahlen, die den zeitlichen Rahmen un- seres Themas bestimmen, können - auch in Salzburg - nicht beanspruchen, hinsichtlich ihrer historischen Bedeutung in gleichem Maße bekanntzu sein. Werweiß mit der Jahreszahl MBSQK in Verbindung mit dem Salz- burger Dom etwas anzulangen? 1628, das Jahr der glanzvollen Einweihung des neuen barocken Domes, steht in den Portalgittem der Vorhal- le. Es steht dcrt in der Mitte zwischen dem Weihedatum des Virgil-Domes 117741 und dem Jahr der Wiederher- stellung des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Domes, wi959u. Hundert Jahre zuvor, 1859 also, hatte eine umfangreiche Restaurierung des Domes stattge- funden. Die Tatsache, daß dabei die seit dem 17. Jahr- hundert an den Vierungspleilern bestehenden Emporen und die darauf befindlichen vier Orgeln abgerissen wur- den, geriet weithin in Vergessenheit, mehr aber noch das Wissen um die Bedeutung, die diese Emporen mit ihren Orgeln fürdle Musikund die Liturgie in dembedeu- tendsten barocken Kathedrale nördlich der Alpemr (Hans Sedlmayr) und damit für diese selbst gehabt hatten. Die wiederholteAusschreibungtürden Neubau dergro- Ben Orgel aufder Westempore im Dorn zu Salzburg hat den Blick autdas Ganze gelenkt, auidas übergeordnete Thema wMusik und Liturgie im Salzburger DOmu. Es konnte nicht allein um die Wiederherstellung der Haupt- ergel auf der Westempore gehen. In Solaris Grundriß und Gesamtplan war die Musik zum Vollzug und Erleb- nis der liturgischen Feier mit einbezogen. Die vier Mu- sikernporen an den Vierungspfeilern sind mitbestim- mend für Solaris Konzept des sakralen Raumes des Salzburger Barockdomes. Nichts hatte dies nachdrück- llcher bestätigen können, als die im Anschluß an ein er-