Dom in den neuen übernommen wurde. ist eine offene Frage. Jedenfalls befand sich im Ostchor (Presbyte- rium) des Barockdomes ein Orgelinstrument (ein Re- gal), als das zweite große Fest stattfand. das Salzburg und sein neuer Dom im 17. Jahrhundert erlebte: die 1100-Jahr-Feier des Jahres 1682. Bei diesem auch im Bild hervorragend dokumentierten Ereignisfwir kommen daraufzurück - waren fünfOr- geln beteiligt: vier auf den Pfeileremporen, und das Re- gal unten im Hauptchor rechts. Die beiden westlichen Pfeileremporen bzw. ihre beiden Orgeln dürften um (vor'?)1650 erbautworden sein, vielleicht noch von Leo- pold Rotenburger (T 1653), oder von seinem Sohn Paul (1598 - 1661), der schon zu Lebzeiten des Vaters und auch in Salzburg (St. Blasius, St. Sebastian) selbständi- ge Arbeiten alsOrgelbauerdurchführte. Daß die beiden westlichen Pfeiler-Emporenorgeln nicht sehrviel später als die (1628 schon vorhandenen) beiden östlichen er- richtet worden sind, dafür spricht die Tatsache, daß alle vier Orgeln gleichzeitig Anfang der 1660er Jahre repa- raturbedürftig waren, "ganz und gahr ins abkhommen geralhen, und theils darum gar nit zu brauchen seync, wiees1668in einerseitsechs Jahren wiederholten Peti- tion des Vizekapellmeisters Andreas Hofer heißt. Die beiden vorderen Pteiler-Emporenorgeln verfügten zumindest seit dem 18. Jahrhundert über zwei Manuale mit 14 bzw. 13 Registern, die beiden rückwärtigen (auf den sogenannten Trompeterchören) - und auch die seit dem 18. Jahrhundert bestehende Chororgel im Presbyterium - hatten nur ein Manual mit jeweils fünf Registern. Zumindest Hoforgel und Heilig-Geist-Orgel hatten schon damals (1682) auch ein Pedal. Zwanzig Jahre nach diesem säkularen Ereignis. im Sommer 1702, erteilte Erzbischof Johann Ernst Grat von Thun den Auftrag zur Errichtung einer großen Orgel auf der Westempore seiner Kathedralkirche. Vom Hof- orgelmacher Christoph Egedacher (1641-1706) als Werk mit zwei Manualen und Pedal und insgesamt vierundzwanzig Registern disponiert und nach nur ein- jähriger Bauzeit fertiggestellt, wurde diese Orgel von Christoph EgedachersSohnJohannChristoph(1666bis 1747) durch zwei Erweiterungsbauten in den Jahren 1705lO6 und 1718 auf 42 Register und um ein drittes Manual vergrößert. Dabei hat Johann Christoph Ege- dacher Erfahrungen eingebracht, die er durch eine Besichtigung der Orgel in der Konzilskirche S. Maria Maggiore in Trient (1 703) und während eines Besuches bei dem berühmten Orgelbauer Andreas Silbermann in Straßburg gewonnen hatte (vor 1718). Ein besonderes Novum gegenüberden bisher im barocken Dom v1 denen Orgeln waren die zehn neu hinzugekomr Zungenstimmen, die dem Werk weine sonderliche und Schärfen gaben. 1753 erfolgte eine geringfüg weiterung um vier Stimmen durch Johann Chr Egedachers SohnJohann Rochus(1714 - 1785). ren nunmehr 46 Registern auf drei Manualen und bestand die große Salzburger Domorgel, bestau vunter die vortreiflichsten, die es gibtrr gezählt u priesen, weitere neunzig Jahre. Die Restaurierung der Egedacher-Orgel in den t nach 1842 durch Ludwig Mocser kam, trotz der haltung von Gehäuse und Prospekt und Verwendi haltenen Materials, mehreinem Neubau gleich (je 60 Registern). Damit war eine Entwicklung einge die auch vor erheblichen Veränderungen von Ge und Prospekt nicht Halt machte, ein viertes Manu zufügte(1880 - 83) und die Registerzahl schließli 101 enrveiterte (1914). Doch sind wir damit auch weit überden zeillichei men unseres Themas hinausgegangen. Kehren die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück und überb das musikalische und liturgische Geschehen i rocken Salzburger Dom von dessen Weihe im 1628 bisdorthin. Dabei sollen und können nureini- nige besondere Ereignisse und Berichte hervoi ben werden, die die jeweiligen Verhältnisse im 1 und 1 9. Jahrhundert (bis 1 859) beleuchten und na nur mit Einschränkungen als pars pro toto ange werden dürfen. Domweihe 1628, Für das festliche Hochamt teilt Domkapellmeistr fano Bernardi Sänger und Instrumentalisten in Chöre (Gruppen)auiund placiertsie aufden nOrat (den seitlichen Marmoremporen in Langhaus und armen). Beteiligt sind nzwei wohlgezierte Orgel den östlichen Vierungspfeilern bzw. auf deren l ren). Von Stefano Bernardi stammte auch die ge Musik, in deren krönenden Abschluß (trTe Deum musu) Salutsalven von der Festung herabschallt Festum saeculare 1682. Als Festmesse erklingtdiesogenannte wMissa Sa gensisu (bis zu Ernst Hintermaiers Publikation vor irrtümlich mit Orazio Benevoli in Verbindung gebt abschließend der Hymnus "Plaudite tympanar, t Kompostionen von Heinrich Ignaz Franz Bibel festliche Ereignis ist auf Küsels Stich festgehalter die Abbildungen 1, 4, 9 und 10.) Besonders deutlich sind die fünf Orgeln und die l 5 Blick aul den südöstlichen Vierungspteiler und uns südliche Querschitl der Domkirche (heutiger Zustand). 6 Plane zur Architektur der Salzburger Domkirche (6 und 8). Grundriß des nordwestlichen Vierungspleilers. Der obere Teil des Stiegenaufganges, derzum Ausgang aufdie Empore luhrte, ist vermauert, der untere zugeschüttet worden. Die Maße der Empore stammen aus einem vor dem Abbruch der Emporen (1859 angelertigten Grundriß des Domes (Mu- seum Carolino ugusteum, Salzburg). Vgl Abb. 8. VIERUNGSPFEILER IM DOM ZU SALZBURG 16 lsnuucmss W14 vismlßswtrizn ä mm. "einem... 7 Inneres des südwestlichen Vierungspleilers (Zustand 1983). Hier belanden sich der Stiegenaulgang zum Trompeterchor und (zumindest in den 1840er Jahren} die Blasbälge der Or- gel dieses Trornpeterchores. 8 Schnitt des nordwestlichen Vierungspieiters (vgl Abb. 6) 9 Ausschnitt aus dem Stich Abb. 1: Blick aui die Empore des nordöstlichen Vierungspieilers mit der HeiltgvGeistürgel und (von links nach rechts) drei Sängern, zwei Posaunisten, Organist, Zinkenist, Kapellmeister. Am linken Bildrand Teil QXXXXXXXWIMXX} des nordwestlichen Trompeterchores mit zwei Holti tern und dem Rand des linken Teiles des Orgelgehä 10 Ausschnitt aus dem Stich Abb. 1: Blick aul die Empr südöstlichen Vierungspleilers mit der Hoiorgel undr erkennbar. von links nach rechts) Kapellmeister um nisl, ihmzurSeite mindestens dreiStreicheLAutderr Bildhälite der südwestliche Trompeterchor mildem r Teil der Orgel und mindestens sechs Musikern, davc Holtrompeter.