terlassen. vor altern in den Kirchen der(alle in der Säku- larisation aufgehobenen) Klöster der Augustiner-Ere- miten im lnn-SaIzach-Ftaum, mitderen Konventen Lack- ner durch manche verwandtschaftliche Beziehung ver- bunden war. Im Zuge der Aufhebung des Tittmoninger Klosters dieses Ordens kam im Jahre 1 807 manches in- ventarstück in die Müilner Ptarrkirche in Salzburg, dar- unter auch eine Meßkannchengarnitur, die das Be- schauzeichen der Stadt Tittmoning, das Meisterzei- chen des Wolfgang Lackner (vgl. den Katalog der auf Seite 1 dieses Heftes vermerkten Salzburger Ausstel- lung) und die Jahreszahl t705trägt. somit zu Beginnvon Lackners Tätigkeit entstanden ist. Fahne und Spiegel der vergoldeten Tasse zieren getriebene Weinranken mit Blättern und Trauben auf punziertem Fond, in den Diagonalen sie man Engelsdarstellungen, in den Ach- sen die in Silber belassenen Reiiefmedaillons der vier Kirchenlehrer. Die Kannenstände sind durch einen ge- triebenen Blattkranz begrenzt; in den Flächen der Kan- nenstande Ist je ein Wappen mit Datum und Umschrift graviert, wobei als StifterderTittmoninger Bürger Franz Stockhamer und dessen Frau Maria Katharina genannt sind. Am gewölbten Fuß der Kännchen, auf deren unte- rem, gebauchten Teil wie auf deren Deckel sind Blatt- werkornamente getrieben und graviert. Ein anderes Beispiel einer Meßkannchengarnitur stammt aus der Pfarrkirche von St, Johann im Pongau und tragt neben dern Beschauzeichen der Stadt Salz- burg die Meistermarke des Matthias Unverdorben (Meister 1 709, gestorben 1754). Die Tasse istmit getrie- benen Bandelwerkornamenten verziert. in den kreis- runden Feldern der Kannenstände sind die gravierten Monogramme der Namen Jesu und Mariens ange- brach . Mit der Darbringung der Optergaben waren und sind verschiedeneGebeleverbunden.eineVerwendungvon Weihrauch dazu ist jedoch wohl erst im Zusammen- hang mit der Elevation der Hostie im beginnenden 14. Jahrhundert autgekommen. Nach biblischer An- schauung (Psalm 140,2) gilt der Weihrauch als Symbol des Gebets. Werden nach kirchlicher Vorschrift Perso- nen oder Sachen bewelhrauchert, so ist darin ein äuße- res Zeichen der Verehru g zu erblicken. welches durch die Beziehung auf Gott, die dieser Zeremonie unterlegt werden kann, eine religiöse Bedeutung erhält. Liturgische Ftaucherungen haben eine lange Geschich- te, ebenso bis weit in die Antike zurück geht die Zahl der dazu notwendigen Gerate. des Rauchfasses und des der Aufbewahrung des Weihrauchs dienenden "Schiff- chensa. Mit den hier gezeigten, nur in den Banden derÖsterrei- chischen Kunsttopographie erwähnten und sonst kaum beachteten drei Weihrauchschiffchen aus Werkstätten von Salzburger Goldschmieden sei nur darauf hinge- wiesen, welch reiches Material für eine Geschichte des Ornaments hier zu suchen und zu finden ist. Denn wie viele Meßkännchengarnituren sind solche Weihrauch- schiffchen oft gestiftet und deshalb datiert worden. ganz abgesehen davon, daß durch Beschauzeichen und Meistermarken weitere Anhaltspunkte gegeben sind. Doch darüber soll in einem späteren Beitrag aus- führlich berichtet werden.