Aktuelles KunstgeschehenlÖsterreich SH seum des 20. Jahrhunderts - Geschichte der Foto- tfie in Österreich er außerordentlich informativen und interessanten Ausstei- g werden etwa 800 Objekte gezeigt. Eine Arbeitsgruppe des reines der Geschichte der Fotogr in Österreich-i gestal- 2 den Überblick nach den verschiedensten Gesichtspunk- . Natürlich ist der chronologische Aspekt ein wichtiger und gt welche hohe Qualität schon in der Frühzeit der Fotografie nserem Land erreichtwurde. Esheglnnt 1839 mit Daguerro- ien und Kalotypien und führt bis in die verschiedensten Ge- te der Fotografie unserer Zeit. Diese werden auch mit den ippierungen: wDieAtelierfotografie in Österreich im 19. Jahr- ldefltt. nFrühe österreichische Expeditions- und Relsefoto- fiel, wVon der Kunstfotografiezur Neuen Sachlichkeit-x. wAkt- igrafieti, iiMode.Tanz.Werbungii usw. illustriert. Diethernati- ien Gruppierungen werden jeweils von erklärenden Textte- l begleitet. sodaß der interessierte Laie einen leichten Ein- ig in das Thema findet. Erstaunlich ist die Schärfe der Bilder icn um 1860. und das nicht nur bei Atelieraufnahmen. son- n auch bei Dokumentationen von Forschern In fernen Län- n. Finden wir vor der Jahrhundertwende im Porträt. im Stil- en und im lnterieur oft eine Begegnung mit der zeitgenös- :hen Malerei. sofindet das neue Medium mit Heinrich Kühn. 1s Watzek und anderen Mitgliedern des CameraCIubs bald :h 1900 zur eigenen Aussage. Hiersehen wir Leistungen. die Jahrzehnte beispielgebend und auch kaum überboten wur- l. Ein sehr beachtenswertes Kapitel ist das der Pressefotc fie. Mit ihr wird ein Stück Geschichte dokumentiert das uns lzutiefst bewegt. Hierher gehören auch die Abteilungen der lener Arbeiterphctographenii und nFotografie und Faschis- sa. Beide Dokumentationen sind leider etwaszu kurz gekom- n. werden abervon Belegen in zeitgenössischen illustrierten tschriften. also der Anwendung der Fotografie. ergänzt. en breiten Raum nehmen die Bilder des Themas xZLlf Dar- liung des Bauern und der alpinen Landschaftii ein. P. P. Atz- wger. H. Angerer. A. Deiner und St. Kruckenhauser sind hier iekannte Namen geworden. Weniger bekannt. oft anonym d aber die Fotografien. die nicht den malerisch In der Land- iaft stehenden, sensenwetzenden Mäher zeigen. sondern i Landarbeiter der zwanziger Jahre bei der Zuckerrüben- le. in seinen Elendsquartieren, die ärmlich gekleideten Kin- vAuf dem Heimweg vom Kirchgangc. Wie lange es braucht. lsich hierdie Sehweise des Fotografen ändert. zeigt der Ver- ich der Bilder i-Motivvis a vis Neuhaus-Untermühl-i um 1915 i K. Heller und i-Weinbauernhaus in der südlichen Steier- rk. um 1930 von M. Kornitschnigg. die beiden die wHeile ltii bringen. Erst in jüngster Zeit werden. etwa von M. Schu- rlH. Skerbisch realistisch die Gegebenheiten aufgezeigt. Es selbstverständlich. daß so wichtige Bilder aus dem Zeitge- iehen wiejene der Heimkehrerserien von E. Haas nicht feh- dürfen. Eine interessante Perspektive eröffnet auch das Ka- al der Knipsenalso derAmateure. Fotoaiben geben hier Ein- ik in den Alltag. Abschließend sei noch das Kapitel "Kunst mit ografier erwähnt. in dem gezeigt wird. wie einerseits das 'o als künstlerisches Ausdrucksmittel heute eingesetzt wird. bei der Betrachter zum nmitarbeitenii angeregt werden soll. fererseits Fotografien Werken der MalereioderderCoilagen verleibtwerden. Hierzeigt sich. wie immerbeider Präsenta- 1 der Zeigenossen, die Bevorzugung gewisser Gruppen. Ein eibändiger Katalog mit ausführlichen Essays von Fachleu- .mitvielen Abbildungen aus allen Zeiten. mit einem Lexikon "österreichischen Fotografie. mit wichtigen Fotografen. mit iweisen auf Fotozeilschriften. auf Ausstellungen. auf andere Jlikationen wird für alle Interessenten dieses Mediums ein antbehrlicher Arbeitsbeheif sein. Besonders erfreulich ist. 5 die Schau auch in Graz, Linz. Innsbruck und Bregenz ge- Q1 wird. (8. 12.1983 bis 8. 1. 1984) - (Abb. i) storisches Museum der StadtWien - Richard Gersti 383 - 1908) lZUlTl 100. Geburtstag auf Initiative von Otto Breicha gezeig- I Werke des sehrfrüh freiwillig aus dem Leben geschiedenen rlers gaben einen Einblick in die Arbeitsweise und Entwick- g Gerstls. die seiner Zeit weit voraus war und der Malergene- ion nach 1945 in Wien einen Weg wies. 43 Exponate. davon :h eine Menge Zeichnungen. konnten leider nur sehr unvoll- ndig das Oeuvredieses Künstlerspräsentieren. Sehr schöne illder aus seiner frühen Zeit und einige wenige (z. B. nGrup- tbild Schönbergu). die bereits in freien Farbschwüngen die ilösung der Formen ankündigen. alsozurAction Painting wei- i, geben Höhepunkte. Der Katalog bringt Abbildungen noch sentlicher Spätwerke. die freilich nur einen schwachen An- tspunktgeben. Ein Situaticnsbericht überdas Wien derJahr- tdertwende von Robert Waissenberger und ein Essay über 1 Maler von Otto Breichaorientierenjenen Besucher. der mit ' neueren österreichischen Malerei noch wenig vertraut ist. 12. 1983 bis 2G. 2. 1984) Ä (Abb. 2) ener Künstlerhaus - Joan Mirö Retrospektive B0 bis 1980 33 wurde der bekannte spanische Künstler 90 Jahre alt. Aus semAnlaß konnte diesegroße. das reife Werk umfassenddo- nentierende Schau nach Wien gebracht werden. Miro. der zte noch lebende nVater der klassischen Modernen. gehörte ten zwanziger Jahren der surrealistischen Bewegung an. in I der er zu einem wichtigen Vertreter der nMalerei des Unbewuß- ten: wurde. Sein Spätwerk umfaßt nun viele rein spontan auf große Flächen aufgetragene. von einem kalllgraphischen Duk- tus geprägte Bilder. Der Mensch. die Frau und der Vogel sind seine Hauptmotive. in einem lockeren schwarzen Linienge- flecht läßt er kraftvolle Farben. meist Rot. Blau. Grün. Akzente bilden. Seine Bilder haben meist eine heitere Grundmelodie. Selbst dortnoch. wo Trauriges oder Bedrückendes zurAussage kommt. ist noch ein Schußfreudiger Ergebenheit zu spüren. Bei den annähernd 240 (l) Exponaten handelt es sich auch um viele BeispieiedesplastischenSchaffensdes Künstlers.Auch hierist die Frau immerwieder ein in vielen Variationen gestaltetes Mo- tiv. Fetischartig werden einfache Gerätschaften zu den von Mi- rogewünschtenGestalten umgeformt.werden mit Körpern. wie Scheibe. Walze. aber auch unbestimmbaren Formen verbun- den. bekommen ein Gesicht. Gliedmaßen oder werden mit an- deren. das ganze verfremdende Gegenständen in ein Gebilde gebracht. das einen neuen. überraschenden Sinnzusamrnen- hang ergibt. Ergänzt wird die Ausstellung noch durch eine Aus- wahlaus der Reproduktlonsgraphlk. den Kupferdrucken und Li- tographien sowiedurch eineAnzahl von farbenfrohen Plakaten. Ein großer Katalog (278 Seiten) mit vielen farbigen Abbildungen liegt auf. (2. 12. 1983 - 8. 1. 1984) - (Abb. S) Zwei polnische Romantiker. Grottger und Michalowski im Rahmen eines Kulturabkornmens konnten diese Bilder aus dem Nationalmuseum Krakau erstmals in Österreich gezeigt werden. Beide Künstler waren für die Entwicklung der Malerei in Polen sehrbedeutungsvoll. ArturGrottger(1837 - 1867) ist si- cher der romantischere der beiden. Bei ihm. der an der Wiener Akademie studiert hat. finden wir auch die typischen rvStllTl- mungsvollenii Bilder des polnischen Heidenkampfes im Auf- standgegen die Besatzer deroftmaligen Teilungen des Landes. Wir finden auch an die deutsche Romantik anklingende Waid- und Andachtsbilder. Erst in den letzten Bildern ist ein leichtes Flimmern. eine Ankündigung lmpressionistischer Lichteinwir- kungen zu beobachten. Anders bei Piotr Michaiowski (1800 bis 1855). er ist vor allem von der französischen Romantik beein- fluBt. Delacroix und Gericauit haben in seinen Werken ihre Spu- ren hinterlassen. aber. und das besonders in der Dämonie des Farbauftrages. ist auch Velazquez Einfluß auf ihn festzustellen. Seine dunklen Bilder mit den groben. hell herausleuchtenden Pinselstrichen der Lichtflecken sind seinerZeit weit voraus und haben durchaus allen romantischen Anhauch verloren. Die Ge- staltung der großen Flachen und des Gewimmels von Pferde- leibern in dem Schlachtenbild von Somosierra ist einmalig. Ein Katalogmitguten Farbwiedergaben undeiner Einführung durch Franciszek Stolot aus Krakau begleitet die Schau. (23. t1. bis 22. 1. 1984) - (Abb. 4) Wiener Secession - Reimo Wukounig Die ausgestellten Objekte wurden zwischen 1980 und 1983 in diese Anordnung gebracht. Es handelte sich fast nur um Bügel- bretter. Einzelnisoliertundin Gruppemauch inaltarartigemAuf- bau drapiert wirken diese. meist alten. zum Teil durch den Ge- brauch ieicht gebräunten Gerätschaften, ausnahmslos senk- recht montiert. wie phallische Symbole. Ab und zu wurde der Eindruck noch durch leichte von Wukounig angebrachte Farb- spuren verstärkt. Eine Reihe borstiger Bürsten. die den auf- rechtstehenden Objekten gegenübergeiegt waren. verstärkte den zweideutigen Eindruck. Die Zeichnungen. ein wenig an Schnittmuster erinnernd. sind das Gegenteil der strengen Ein- fachheit der gezeigten Objekte. Hier wimmelt es von Erschei- nungeninfröhlicherUngeordnetheit.Allesdrängtsich durchdie dünne Kanüle des Bleistiftes an das Licht der Welt. (18. 10. bis 1a. 11. rasa) - (Abb. s) Musikalische Graphik, Klang - Farbe - Gebärde Eine Dokumentation dieser Bestrebungen zwischen 1913 und 1983. Die von Oskar Rainer ausgehenden Ideen zur musikali- schen Graphik wurden in der Ära Glöckl an den Schulen aufge- nommen und verbreitet. Untersuchungen über formmusikali- sche Wurzeln führten zu Vergleichen. Es zeigte sich, daß gera- de in Wien die angestammte. natürliche Muslkalltät in Verbin- dung mit tänzerischem Ausdruck einen fruchtbaren Boden für die musikalische Graphik ergab. Beispieievon Kindern belegten diese Theorie. (18. 10. - 13. 11. 1983) internationaler Künstierclub - Risto Stijovic Der 1894 in Podgorica geborene IBI ldhauer studierte nach dem Ersten Weltkrieg in Paris auf der Ecole des Beaux-Arts und wur- de durch die kraftvollen Skulpturen der Ägypter und Khmer in den Museen beeinflußt. Dieausgestellten Objekte derfünfziger Jahre zeigten allerdings Jugendstiimerkmale. Am gewichtig- sten waren die ausdrucksstarken Porträts undeinigeTierplasti- ken. in denen die Eigenart der gezeigten l'iere besonders gut herausgearbeitet war. Stijovic war lange Zeit eine einsame Er- scheinung in derjugcslawischen Kunst. Der Lyrismus seinerAr- beitsweise stachvon dem dominierenden Pathos eines lvan Me- strovic und später des oberflächlichen sozialistischen Realis- mus ab und trug dazu bei. daß er erst spät die ihm gebührende Anerkennung fand. (23. 9. - 31. 10. 1983) Neue Galerie Wien - Ragnhild Rpd Die seit Jahrzehnten in Niederösterreich lebende Künstlerin zeigte Bildteppiche. die eine starke Affinität zur pastosen Male- relelnes Boeckl haben. Die Farbakkorde sind heftig gesetzt. da- beiaberinihrenTönenverhalten.habenSchwerpunkteundeine Dynamik. Rdd hat nun das Landschaftiiche. das sie meist in freier Weise gestaltete. offenbar ganz in Ernr umgesetzt. Mitdieser Dokumentation bewiessie. daßsi Spitzenkraften österreichischer Gobelinkunst zu zäl (21.9. - 15. 10. 1983)-(Abb. 6) Feri Zotter Mit dieser Schauwurdedes 60. Geburtstages des Küns dacht. Zotter spielt auch im burgenländischen Kulturlel wichtige Rolle. denken wir an die Landesgalerie. an die der alten Bauernhäuser in Neumarkt a. R. und ihre Verv als AtelierhäuserderSommerkurse. Hier bot erAquare dicht zugemalt. mit einem Netz von graphischen Eis überzogen. Die Grundmelodie ist eher düster. ab und 2 ten helle Signale auf. (21. 9. - 15. 10. 1983) - (Abb. Jürgen Messensee Die neuen Arbeiten des Künstlers zeigen. daß Messer nen einmal eingeschlagenen Weg bewußt. nur nccl duenter. forlsetzt. Fast Immer sind es Frauen in den v densten Situationen. die er uns zeigt. Immer ist das gra Element ein sehrwesentliches. Es wirdzwarsehrheftig dem Handgelenk hingesetzt. doch bestimmt es Aufbau staltung. Die Farbflächen. oft nur einzelne unzusamr gende Elemente. dann wieder die ganze Flache füllenc ten Pinselhieben aufgetragen. geben Körper undWärm nigen Bildern verwendet der Künstlerauch Folien als G ment. Siegebeneineirisierende Farbstimmungje nach iung des Betrachters. so daß dieser bei der Gestaltung i drucks auf diese Weise mitwirken kann. (1 . 12. - 31. 1 - (Abb. B) Galerie Basilisk - Dietmar Schubert lnkleinenquadratischennBerichtenristeIltSchubertkal sche Figurinen ironisch. witzig hintereinander. Wir fan auchWortspieleundWortverdrehungen. eine bittersüE giyphik. (22. e. 4 14. 10. 1983) Brigitte Goebel Die Malerin zeigte Aquarelle und Bilder in Mischtechni sächlich von mediterranen Landschaften. Besonders g waren die lockeren Aquarelle in kräftigen Farben. Vie Flächen schaffen Raum und Tiefe und weisen auf eini sammennänge in ihrer Tiefe erfassende Schau der Ki hin. (4. - 31.10.1983) Palais Auersperg Orangerie - Henry Moore Es war sehr verdienstvcll. daß Gerhard Harbarta dies 171 Objekte umfassende Schau von Werken der letzter re nach Wien bringen konnte. Auch die Aufstellung wai lich. der Park des Palais bot sich für dieAufstellung dert stiken geradezu an. Moore ist immer der menschlich verpflichtet. Die Frau steht im Mittelpunktseines Schal le Arbeiten haben ein starkes architektonisches Gefüg beitetaberdurchwegs in kleinen Dimensionen. so daßi alles umschließen und abtasten kann. Daß schließlich: ien diesen kleinen Objekten eine monumentale Linie s zeigten dann die Umsetzungen im Garten. Der "Goslar ist ganz antike Gestalt und Haltung. die liegende Frauei ne Herausforderung und zugleich eine erschrockene Sehr schönwaren auch die Graphiken des Künstlers. F sen die dichten Blätter zu Audens Gedichten hervorg werden. Fremd für Moore wirken die Farblithographit dem haben sie etwas magisches. Bei den naturnahen finden wir aber Blätter, die geradezu hübsch genannt müssen. besonders jene in Farben. (24. 9. - 20. 11. (Abb. e) Galerie am Graben - Kunst als Handarbeit- Crafts - Art comme Artisant Hier wurden Textilien gezeigt. die von neun tschechc schen Künstlerinnen geschaffen wurden. Kleidung Textilschmuck und Accessoires. die sich weit über das hinausheben und mit ihrem einfallsreichen Gepräge de rinnen sicher einen einmaligen Reiz geben. AlteTechni denwiederbelebt. Verwendung von verschiedenen Mai von kostbaren Steinen bis zu einfachen Garnen. konnt sofestgestellt werden wie Einflüsse der verschiedensti ren. Eine reiche Schau! (24. 10. - 19. 11. 1983)-(i Schmuck aus dem modernen Japan Die von Japan Jewellery Designes Association besor wahi bewies. wie eindrucksvoll traditionelle Kulturwer dernen Formen weitergeführt werden können. Noch kleinsten Gegenständen, wie Ringen oder Kiipsen. korr alten Vorstellungen zur Aussage und werden so im i wußtsein derTrägerinnen bzw. der Betrachter eine Le tung über die Zeiten vermitteln. Es ist daher nicht zu dem. daB die einfachsten. strengen Objekte in ihrer Kle meisten Strahlkraft haben. (30. 1. - 3. 3. 1984) Alt Salzburg Salzburg. Verleihung des Anton-Faistauer-Pre Malerei des Jahres 1983 an Wolfgang Böhrn Das Bundesland Salzburg hatte 1972 einen Preis türt gende Werke der zeitgenössischen Malerei gestiftet seither an bedeutende Maler Jährlich verliehen. Die Herren Otto Breicha. Drago Prelog und Hans Widrich b- de Jury hat die zu begrüßende und völlig zu Recht bes