174 zur Holzfestigung an der überlebensgroßen Mut- tergottes von Josef Matthias Götz in Tautendorf, NÖ. (Abb. 26), die ehemals den Mittelpunkt des Hochaltares der Dominikanerkirche in Stein von 1733 gebildet hat l". Wie an Bildwerken der Spätgatik die starken Ausdrucksqualitöten erst mit der Wiederherstel- lung von Farbigkeit und Perücke aus natürlichen Haaren (aus Wildschweinborste) gewonnen war- den sind, macht ein Vergleich des Kopfes des monumentalen Kruzifixes von St. Veit an der Gölsen, NÖ, var und nach Restaurierung deut- lich (Abb. 27 und 28) ll. Die Restaurierung er- folgte im Rahmen der Gesamtherstellung des prachtvollen spötgotischen lnnenraumes der Pfarrkirche und ist ein schönes Beispiel dafür, daß auch bei mehrfacher Ubermalung (hier ins- gesamt acht Schichten von fünf bis sechs Reno- vierungen) durch den zugegebenermaßen hohen Aufwand einer langwierigen Freilegung die viel- fach zusätzlich durch die Grundierung (heraus- tretende Adern!) modellierte Oberflüche und Farbigkeit des Originals zerstörungsfrei restau- riert werden kann (Abb. 29). Solche Beispiele sind zwar kostbare und wichtige Modellarbei- ten für methodische Fassungsfreilegung und Bau- steine einer erst zu schreibenden Stilgeschichte der mittelalterlichen Skulpturenfassung, doch an- dererseits rnuß der Vergleich mit vielen anderen zu rasch und damit unter bedenklichen Verlusten Anmerkungen w, n "Ausstellungskatalag 1000 Jahre Kunst in Krems, Krems 1971, KaL-Nr. 260. Zur Arbeitsmethode vgl. B. Aberle - M. Koller, Zur Konservierung von Halzskulpturen, Wien (Bundesdenkmalamt) ms. H Ausstellungskatalag 1970(zit. Anm. n, s, 221 r. 16 17 Engel aus Tafelbild vom Meister des Stepi altars, St_ Pölten, Diözesanmuseum: lnfraro nahme zeigt ausführliche Pinselunterzeich auf der Grundierung. Mikroschliff aus demselben Bild wie Abb. 16 Farbschichtenaufbau des grünen lnfelstre einer gemalten Mitra, und zwar von unten oben: Grundierung (Kreide), rötliche Unte lung (Bleiweiß, Zinnober, Schwarz), hellg Zwischenschicht (Grüne Erde, Bleiweiß, Blei-l