Emporen; Decke: Westen: Die Lebensalter. Osten: Die fünf Sinne. Vorhalten: Osten: drei Rundbilder. Die seitlichen mit Putten mit Früchten und Blumen, in der Mitte Raub der Astraea. Westen: drei Rundbilder. Die seitlichen mit Put- ten und Blumen, in der Mitte die Drei Grazien. Stiegenhaus: Decke: Allegorie des Überflusses, Reichtum und Wohlstand entfalten sich unter der Fahne der Pax. Abbundantia mit Füllhorn und Merkur lagern darunter; Fortuna schreitet, begleitet von zwei Genien, herbei. Die Einigkeit, unter- stützt von der Gerechtigkeit (Putten mit Ruten- bündel) stürzen Neid und Zwietracht. Fama verkündet den darunter stehenden Menschen, daß das neue goldene Zeitalter des Chronos begonnen hat. Wände (Grisaillemalerei): Opfer der Diana, Opfer der Kybele, Fluß Pram (zerstört). Stie- genabsätze: Diana, Jäger, Amme mit Kind, Türke, am Gitter lehnend. Das Schloß muß bald nach der Errichtung der Verwahrlosung preisgegeben worden sein, und vor allem die eindringende Feuchtigkeit hat sich auf die Malereien Überaus nachteilig ausge- wirkt. 1821 wurde es von Graf Maximilian von 50 Arco-Valley im Zuge des Ankaufes des gesam- ten Tattenbachschen Besitzes erworben 5. Um 1900 nimmt die Denkmalpflege erstmals Notiz von dern Bau und seiner Ausstattungf. Zwei Jahre später meldet der Korrespondent Apothe- ker Eduard Kyrle aus Schärding der k. k. Central- Commission für Denkmalpflege, daB die Mole- reien im Schloß ihrem vollständigen Ruin ent- gegengehen7. Seine Mitteilung wird durch den lnspektionsbericht des Landeskonservatars von Salzburg, Hans Folnesics, vom 12. Oktober 1916 bestätigt. Das schon damals von Mietparteien bewohnte Objekt findet er im Zustand völliger Verwahrlosung. Von einem der Wandbilder und an mehreren Stellen des Deckengemöldes sind Teile herabgefallen, andere in Ablösurlg begrif- fen. Das offenbar zwischen den beiden Welt- kriegen entfernte Olbild des Erbauers über der südlichen Festsaaltüre befand sich damals nach an Ort und Stelle. 1920 bezeichnet es der Kunst- historiker Rudolf Guby in seiner schon zitierten Arbeit' als „ein himmelschreiendes Verbrechen, daß sie (die Malereien Winks) allmählichem Ver- fall preisgegeben werden". Auch der Kunsttopo- graph Dagobert Frey meldet 1927 lakonisch: „Schlechter Erhaltungszustand, große Stücke ab- geblätterW." Seither hören wir nichts, bis die Gemeinde Zelll Pram 1938 bei der Landeshauptmannschaft den Plan vorträgt, das Schloß mit den etwa 40 Joch zugehörigen landwirtschaftlichen Gründen zu werben, es wegen Baufölligkeit abzubrechen hier ein neues Schulgebäude zu errichten, ' die sofortige Stellung unter Denkmalschutz Dezember 1938) zur Folge hatte. Auch dar wurde von dem Landeskanservator Erwin I nisch festgestellt, daß ein „beträchtlicher des Deckengemäldes des Festsaales bereits gebröckelt" sei. Ein neuer Alarmruf kam zu ginn des zweiten Weltkrieges von dem Heir forscher Otfried Kastner". Während des Krieges übergab Graf Anton l Valley das Schloß an die Gemeinde Rie (1941), welche einige Räume für Gemeinschi zwecke verwendete, so den Festsaal als T saal: lm Herbst 1943 hat dann die Reichsb das Objekt angekauft und die Dachflächen gebessert. Bei Kriegsende lagerte Eisenbi material im Festsaal. Die Bundesbahn als gender Verwalter hat das Bauwerk vorerst ' ter als Depot benützt, 1949 aber geräumt. Kurz vorher (Herbst 1948) macht die Gemei Zell a. d. Pram den Vorschlag, die einstwi treuhänderische Verwaltung zu übernehmen, bauliche Instandsetzung - vor allem im s gefährdeten Dachzonenbereich - zu besol und deponiert ihr Interesse am käuflichen werb. Maria Kapsreiter, die ehrenamtliche respondentin des Bundesdenkmalamtes, ur stützt die Werbekampagne für das künstleri Juwel des lnnviertels durch Eingaben an Unterrichtsminister und den Landeshauptman 1950 erfolgt schließlich der Erwerb des Schlo aus dem Eigentum der Österreichischen Bun bahnen durch die Gemeinde Zell a. d. Pi Volksschule, Kindergarten und Mietparteien von da ab in dem Bauwerk untergebracht somit vorerst zumindest eine teilweise Revi sierung der Anlage sichergestellt. Die kl Ortsgemeinde (1974: 2013 Einwohner), we im Jahre 1953 durch den Ankauf der Filialki von Jebling aus Privatbesitz eine weitere d malpflegerische Aufgabe übernahm, hat dl eine vorbildliche Tat gesetzt und das Scl sowie die Kirche vor dem Verfall gerettet. außerordentliche Leistung wird auch durch Erfahrungen des folgenden Vierteliahrhund welche gezeigt haben, daß ihre Kräfte di Aufgabe auf die Dauer nicht gewachsen wc nicht geschmälert. ln mehreren Kampagnen wurden vom n: Eigentümer und der Denkmalpflege Anst gungen unternommen, dem Verfall der Bau stanz und der Malereien entgegenzuwirken: erste von 1950 bis 1953, wobei die Sichel des bildkünstlerischen Bestandes nur notdü vorgenommen worden ist". Eine Nachbehi lung mit neuerlichen Dachreparaturen er sich schon 1965 als notwendig. Aber schon ein Jahr später fällt ein ca. Quadratmeter großes Stück von der Dec malerei des Hauptraumes herab und bewirk Alarmzeichen eine neuerliche Anstrengung Gemeinde für die Bausubstanz sowie eine ßere, durch die Werkstätten des Bundesd malamtes geleitete Restaurieraktion, die 1 auf die Galerien und das Stiegenhaus ü greift und bis ietzt noch nicht abgeschlo ist". Die Untersuchungen haben ergeben, daß schlechter Aufbau der Putz- und Malschichter den Decken und Wandzonen vorliegt. Die l ken sind in einer halbfreskalen Art auf äut mogerem und sandendem Feinputz gemal vielen Teilen wurde auch der Unterputz lo an anderen Stellen blätterte die Farbschicht Neben der lange andauernden Feuchtigkeit: wirkung dürften die Ursachen hiefür aucl dem unsoliden Aufbau des Putzes selbst lie