rich Ocherbauer- Georg Kodolitsch
le Altstadt als Wohn- und
Wrtschaftsraum, als Stätte
r Kultur und Freizeit
n Beispiel Radkersburg
' anderthalb Jahrzehnten etwa haben neben
1 Einzelbaudenkmal auch erweiterte Begriffe
Denkmalzone und des Ensembles Eingang
die Nomenklatur der Denkmalpflege gefun-
.„Schutz" und „Wiederbelebung" der histori-
en Stadt- und Ortskerne waren wiederholt die
men der Konfrontationen des Europarates.
Frankreich wurde 1962 durch die „Loi Mal-
x" das umfassendste Altstadt-Revitalisierungs-
iekt Europas geschaffen. Der 1965 gegrün-
e Fachverband ICOMOS (International Coun-
of Monuments and Sites) bezieht sich aus-
cklich auch auf „Situationen", im Bestreben,
Baudenkmal nicht lediglich als isoliertes Ein-
)biekt zu sehen und zu werten, sondern im
1e der internationalen Charta von Venedig
4 ebenso das städtische oder ländliche Denk-
gebiet in die Definition des Denkmalbegrif-
einzubeziehen.
cheidenen Gemeinschaftsleistungen, die im
fe der Zeit kulturelle Bedeutung und eine
lisse Charakteristik erlangt haben, wird nicht
dere Aufmerksamkeit zuteil wie den großen
ikünstlerischen Schöpfungen.
Österreich wurden Altstadterhaltungsgesetze
Salzburg (1967), Wien (1972) und Graz
'4) erlassen, die sich nicht auf restriktive
stische Grundlagen beschränken, sondern
h administrative und finanzielle Vorausset-
gen für die Bewahrung und Nutzung der
komplexe schaffen. Daß es dabei keines-
ys, wie mitunter angenommen und interpre-
t wird, lediglich um die Bereitstellung von
ndenverkehrsattraktionen geht oder um die
rahrung einer kulissenhaften Scheinwelt blo-
Fassaden unter gänzlicher Opferung der
struktur, mag das mit „Lebensraum Altstadt"
umschriebene Motto des 1. Internationalei
stadtkongresses in Graz im September 197
deutlichen. Eine Altstadt wird lebensfähig
ben, wenn es gelingt, der einst geforderten
mischung" der Wahn-, Arbeits-, Geschäfts-
tur- und Freizeitfunktionen entgegenzuv
und die nicht zuletzt durch solche Verlag
und Zersplitterung der einzelnen Funktione
vorgerufenen Verkehrsfragen zu läsen. Das
steht, bezeichnend für den menschlichen I
dualismus, immer noch am Anfang aller s
baulichen und planerischen Überlegungen.
Kleinere Städte unterwerfen sich noturg
leichter dem Wunsch und der Forderung
ungeschmölerter Erhaltung, so sie nicht der
verstandenen, doch häufigen und gerac
ländlichen Bereich allzu willig aufgenomr
Parole nach Fortschritt und Modernisierun
jeden Preis, auch den der völligen Preisgal:
eigenen Antlitzes, unterliegen.
Die Stadt Radkersburg, im südöstlichsten
kel Österreichs, direkt an der iugoslaw
Grenze gelegen, durch die historisch-ge
phische Geschlossenheit ausgezeichnet und
eine gewisse, von der Randlage abhängige
schaftliche Stagnation im 19. Jahrhundert
Überfließen und Sprengen der historische:
festigten Grenzen bewahrt, vermittelt das
liche Beispeil einer alten, an geschichtliche
eignissen reichen Grenzstadt, die gleichem
sehenswert wie lebenswert erscheint.
Der Name der Stadt leitet sich von der
„Rategay" ab, die, südlich der Mur ge
und schon im 12. Jahrhundert urkundlicl
nannt, die im Talboden der Mur nach U
führende Straße zu schützen hatte. Zu
Füßen entstand im späten I2. Jahrhundei
einer Murinsel die Siedlung, aus der zur
des 13. Jahrhunderts der planmäßig angi
wehrhafte Grenzmarkt am Ostrand der K
tanischen Mark wurde. 1286 ist als Jah
Stadterhebung überliefert. ln diesen Zei
fällt die Errichtung der trapezförmigen
mauer der Stadt, deren innere, bis heut
wahrte Struktur ebenfalls auf die Grüne
onlage zurückgeht: Westlich der Mittel
verläuft die 500 Meter lange Nord-Süd-[