lnkunabel sakraler Boeckl-Wandmalerei der Bea trachtung freizugeben. Tänzerisch ist die Bewe- gung das Christus. Das Rosa seines Gewandes ist zum Blaugrün des Meeres gestimmt: links oben die Silhouette des Kahns mit den übrigen Aposteln vor dem goldgelben Horizont, der die Farbe des lnkarnats nochmals im Hintergrund aufleuchten läßt. (Die Wellen der Moldau, über denen Nepomuk am rechten lnnanflügel des Altarwerkes - im Gegensatz zum Stephanus im geschlossenen Umriß hieratisoh-frontal, wie von einem frühchristlichen Mosaik angeregt s steht. sind eine deutliche Erinnerung an das Meer in Maria Saal. Fast ein Jahrzehnt seines späten Schaffens. 19514960, hat Boeckl der Engel- kapelle in Seckau gewidmet. Großartige Aquarell- studien katalanischer Fresken des frühen Mittel? alters, vor allem aus Tahull (heute im kata- lanischen Museum Barcelona vereint) als lnspirationsquelle für die Komposition ver- wertend. Es ist zu sagen, daß er mit dieser Kapelle zu der Schicht der großen religiosen Schöpfun- gen, vor allem französischer Künstler, etwa Legeis oder Matisses, emporgerückt ist. (Wie Matisse hat er auch Plastik geschaffen, das springende Pferd, bei dem wie bei der Aktis technisch viel von der Oberfläche des gekneteten Wachses in die Bronze übernommen wurde, die diese Plastiken der Technik nach eher in die Nähe Degas rücken.) Als Herbert Boeckl am 20. Jänner 1966 starb (das Photo zeigt ihn knapp vor seiner langen, zum Tode führenden Krankheit), ging der österreichischen Kunst nicht zuletzt euch ein ganz großer Meister des Aquarells verloren, der dessen Tradition weit über Kokoschka hinaus- gefuhrt hat, dem in diesen Aquarellen wie in der Graphik der Schritt ins Abstrakte zwanglos ge- lang, der damit vielen jungen osterreichischen Künstlern den Weg wies und dessen Faraphrasen nach spanischen oder ägyptischen Fresken in unserem Jahrhundert etwas ähnliches bedeuten wie die Paraphrasen Picassos nach Gemälden älterer Kunst, zugleich aber eine Künstler- persönlichkelt, die durch ihr Schaffen als Kärntnar die österreichische Malerei ins Europäische ge- weitet hat. Halben Boeckl, Allee, 1919 Hevben Boackl, Brüssel. 1935. GBIEHE Wunhle, Wien Hevben Boeckl, Die apokalyptischen Rei1ov,1951-l960. Fvsskumalevel, Ostwind der Engelskspalla Seckau. Steiermark. B Hevben Boeckl, Hcillgev Stephanus, 1932. Kveide au! Karton. Landesgalerie Xhqenluvl s Hevhen Eneckl (eines sainev lelzlen Photos vor seiner langen Krankhan) xmw: LITERATUR Meielei aus Notwendigkeit". In: „EueckV o. Benasch. Wien 1947. w. Hnlmann : „Herbert Bueckl, Zeichnungen und Aquavells", Schriften des Museums des 20. Jahrhunderts, Wien 196a. n. Milesi: HGrephik des 2a. Jahrhunderts in Kamtan" (ZLII Drucklegung vorberewteles Manuskript).