ause, das zugleich sein Erstlingswerk scheint er sehr bald, vermutlich noch vor :r Rückkehr nach Augsburg, 1502 einen r für das Benediktinerstift Melk ge- lfen zu haben, auf dem die Dornenkrönung Aggsbach in leicht variierter Weise lerkehrt. Bis auf den Mantel Christi, der äußerst prunkvoll ist, ist von der Ausstat- ; des Raumes bis zur Zahl der Schergen wesentlich vereinfacht. Die Gesichtszüge Knechte freilich lassen den Einfluß von gkmair und Holbein weit leichter er- ien als das Aggsbachcr Bild. irend es aus dem jahre 1522 noch zwei onnen von Breu gibt (Wien und Ham- g), ist 1528 im „Tod der Lukretia" der its erwähnte Motivwandel ersichtlich. h dieses Bild ist stark an Burgkmair itiert. 1529 entstand für Wilhelm IV. von :rn eine „Schlacht von Zama", deren iration durch die „Schlacht von Cannae" gkmairs ebenfalls offensichtlich ist. e lzigenständigkeit zeigt sich in den her- agend schönen 18 Münchener Blättern, die Kriege (14) und Jagden (4) Kaiser imilians I. festhalten. Diese Holzschnitt- mungen legen Zeugnis ab für die stete vicklung eines Anfangertalentes zu hoher iterschaft. jedoch auf das Aggsbacher-l-lerzogen- ;er Dornenkrönungsbild zurückzukom- , so erregen einige Eigenheiten dieser stellung unsere besondere Aufmerksam- ächst ist es die Siebenuhl der den Herrn irnden oder verspottenden Schergen. Fer- der Umstand, daß das Bild nicht eine : Illustration zu den Evangelienberichten will; denn keiner der Knechte ist als iat erkennbar, während Matthäus 27,29 irücklich von Soldaten als den Voll- :rn der Spottkrönung spricht. Drittens eht eine auffallende Unterschiedlichkeit ler Bekleidung dieser Folterer. Viertens dasselbe vom Mienenspiel, von der Art Weise ihrer Beteiligung an der Mar- ng Christi und von dem betonten Kon- der Körperhaltung dieser sieben Scher- Siebenzahl ist offenkundig mit Bedacht ählt, denn an sich würde die gleiche Fol- ng auch von zwei oder drei Henkers- :hten zu bewerkstelligen sein, wobei der durch puren Zufall hinzugekommene und symbolisch mittuende Zwerg wie eine inzung zur Siebenzahl wirkt. Breu gerade sieben Bösewichte darstellte daß er diesen sieben Gestalten im Gegen- zum biblischen Wortlaut alles nahm, was als Angehörige einer Armee erkennen . mußte seinen besonderen ("n-und llälirh. Das Gemälde ist von einer aszetisch-theo- logischen Grundidee inspiriert. Es soll die Qualen Christi darstellen, die er durch die sieben Hauptsünden (peccata capitalia) er- leidet. Die Hauptsünden sind nicht identisch mit den Todsünden, deren Zahl ja Legion ist. Eine Hauptsünde ist zunächst ein Charak- termanko, eine Quell- und Ursprungsünde für zahlreiche andere Vergehen, man denke etwa an die unzähligen Verbrechen, die der Unmäßigkeit in Gestalt der Trunksucht ent- stammen. Streng theologisch genommen ist eine Hauptsünde nicht auf jeden Fall eine Todsünde, da die Geringfügigkeit der Sache, der Mangel an klarer Erkenntnis oder an wirklichem Wollen das Vergehen zu einem läßlichen machen können, wodurch die spe- zifische Folge einer Todsünde: der Verlust der Heiligungsgnade, eben nicht eintritt. Be- reits seit Petrus Lombardus (f 1164) ist die Zahl der Hauptsünden auf sieben festgelegt, seit Thomas von Aquin (1- 1274) steht ihre Reihenfolge fest: l-loifart, Neid, Unkeuschheit, Geiz, Unmäßigkeit, Zorn und Trägheit (super- bia, invidia, luxuria, avaritia, gula, ira, ace- dia). Irgendwie kannte man diese Sünden schon in der Philosophie der Stoa, und bereits die an- tiken Kirchenlehrer wie Cyprian von Kar- thago (1- 258) oder Gregor der Große (1- 604) handeln über sie. Dante nimmt sie, allerdings noch nicht in der thornistischen Reihenfolge, als Einteilungsprinzip seines Fegfeuerberges. Dies vorausgeschickt, wenden wir uns wieder der Aggsbach-Herzogenburger Tafel zu. Zu- nächst der erste Scherge links: Seine gecken- hafte Kleidung, sein pompöser roter Pelzhut in der Form eines Hahnenkammes, sein weibisch gepflegtes, bis zu halber Rückenhöhe sich niederringelndes Haupthaar lassen ihn leicht als den Vertreter des Hochmuts f dargestellt durch hoffärtige Kleiderpracht und den Hut als „geschwollenen Kamm" - als Vertreter der Superbia, der ersten Hauptsünde, erkennen. Das überbetont selbstbewußte und distanzhaltende Gehaben ist gleichfalls nicht dem Zufall zuzuschreiben. Der nächste Folterknecht, ebenfalls noch in der linken Bildhälfte, trägt nicht nur eine jacke nach Frauenart, mit übergroßen Knöpfen geschlossen, sondern außer dem sehr un- männlichen Kranz im Haar auch noch einen faltenreichen Weiberkittel, der ihm recht eigent- lich das Gepräge eines Zwitters gibt. Die gewollte Andeutung eines weiblichen Busens verstärkt den Eindruck eines Hermaphroditen und macht ihn als den Vertreter der Un- keuschheit, der Luxuria, kenntlich. Der dritte Folterknecht in der Mitte des Hintergrundes, der mit einem umgewendeten DrpiFnR am" Aä. nnvnnnl 1 -4 4:- v „„,_........Dcc___ D ..... .... p ...... m... Hut muß irgendwo gestohlen oder erv sein. Deutlich handelt es sich um die P fikation der Avaritia, des Geizes. Sein Nachbar auf der rechten Bildsei sich mit stark mißvergnügter Miene vu Knechten die geringste Mühe macht nur schwach mitwirkenden Hände aul noch soweit wie möglich aufstützt, eindeutige Bild der Trägheit. Seine grüne joppe über dem breitgeöffneten erinnert lebhaft an die Kleidung eines 1 burschen, dem der Volksmund bis he Faulheit als speziüsches Merkmal beilej haben hier den Vertreter der Acedi Trägheit, vor uns. Links von ihm wird ein Stangenende zu von einem Schergen kräftig abwärts gei der durch sein extrem gelbes schaffö Gesicht auffällt. Sowohl die Farbe al die Form seiner Gesichtszüge weisen i schwer als den Mann des Neides, a „Neidhammel" aus. Der Ausdruck hemmel" ist nach Angabe von C Deutschem Wörterbuch für das 16. hundert nachweisbar, so daß kein I darüber bestehen kann, was Breu mi derart dargestellten Figur eigentlich wollte. Die gleiche Stange wie sie preßt m: Kraft in beiden Händen und einem gestemmten, zu Hilfe genommenen Fi nächste Scherge nach unten. Sein zu Geschrei weit aufgerissener Mund, als b: Ausbruch von Ungeduld, Unmut und steht ihm als die Personihzierung des 1 wohl an. Der grimassierende, häßliche und fett Zwerg, der in seiner Zerlumptheit und hl den l-lockstellung mit scharf zurückged: Kopf i der stupide Kopf eines Säufe Fressers f eben im Begriffe ist, seine l: dicke Zunge herauszustrecken, schlic Bild der Gula, der Unmäßigkeit, den s lichen Reigen ab. Mit seiner Proviant die ihm rückwärts zugleich mit einem l herabhängt, der sehr geeignet ist, die H die er sich mit Hilfe des langen Wer seiner Linken einfängt, zu verdecken, für jeden Betrachter des Bildes klar gekennzeichnet. Das schwertartige Sc] messer, das er mit sich trägt, hat als Abru seiner Symbolbedeutung eine nicht rniß stehende Funktion. Nicht ebenso klar erscheint die Perso: rung der Hauptsünden auf der ein Jahr gemalten Melker Tafel mit einer sehr ähnlichen Darstellung der Dom nung Christi. Neid und Unkeuschheit vollkommen, Bewegtheit, Symbolik um sagekraft stehen offensichtlich hinte a._a_i___t n, 1 ..-. ..