tlle waren als Einzeltiguren oder Paare edacht gewesen und sind in keinem Falle uf uns überkommene Reste eines größeren Zyklus. Das einzigartige Auftreten einer eschlossenen statuarischen Reihe der Alle- orien im Park von Kukus muß, da sich eine zeitgenössische Analogie dafür findet, anz besondere, eigenwillige und individuelle Irsachen gehabt haben. )hne Zweifel sind Thema und monumentale larstellungsform dem Wunsche des Bauherrn on Schloß, Park und Hospital, Reichsgraf tnton von Sporck (1662-1738), zuzuschreiben. porck ist der Kunstgeschichte als groß- ügiger Mäzen und tatkräftiger Förderer des Lildhauers Matthias Bernhard Braun (1684 bis 738) bekannt; er soll den Bildhauer aus dessen sterreichischer Heimat Y er ist in Ötz in "irol geboren - nach Prag berufen haben. leben der Bautätigkeit in seinen eigenen esitzungen Kukus, Gradlitz und Lissa, das benfalls von Braun mit Figuren ausgestattet rurde, gründete er Klöster und ließ auf seine Iosten eine Kirche erbauen. ein Wesen war von tiefer Frömmigkeit estimmt. Er bevorzugte als Lektüre die insenistischen Erbauungsschriften und sorgte nermüdlich für ihre Übersetzung und weite 'erbreitung. Hierfür diente ihm zunächst seine lgene Druckerei in Lissa. Später, nachdem iese geschlossen worden war (1711), ließ er i Nürnberg, Dresden und Kempten drucken. Der Augsburger Georg Philipp Rugendas, die lürnberger Michael Heinrich Rentz und Josef Daniel von Montalegre waren als Stecher für ihn tätig. Sie illustrierten seine Schriften und stachen Ansichten von seinen Besit- zungen. Sporck erwartete von den Menschen wahre Frömmigkeit und schätzte Herzenseinfalt in jeder Glaubensrichtung und in jeder Form. Er bedachte mit seiner Güte und seiner Hilfe Katholiken und Protestanten in gleicher Weise und verstrickte sich damit in unzählige Streitigkeiten mit seinen Glaubensgenossen, besonders mit den jesuiten. Diese waren seine Nachbarn in Kukus. Tatsächlich hat er ihnen in streitbarer Absicht einen Miles Christianus an der Grenze zwischen beider Besitzungen entgegengestellt. Aber es gab auch mit der weltlichen Obrigkeit Auseinandersetzungen. Mit Hartnäckigkeit und im Alter mit unbeug- samen Starrsinn kämpfte er gegen Mißstinde der Gesetzgebung und Rechtsprechung und schuf sich viele Feinde. So scheint das Proklamatorische der Reihe der „Tugenden" und „Laster" ebenso in den frommen und weltverbessernden Zielen wie in den menschlichen Erfahrungen des Auftrag- ANMERKUNGEN 1 - 3 l Die in der Tu dreihc fehlende Alle steht heute im ein . 1 Die fe lende All 'e der lasterreihe wurde von den "Betrug" (1881-1 5) von B. Otto Seelig ersetzt. Diue Pi steht heute vor der rediten Seitenfront du Hmpilal- ge udn. E. Pazauxek. Franz Anton Rei af vun S ck und seine Lieblin un Kukus. Leipzig 190i. . Anm. M. - Ob die fehlende 'gur Braun: ein „Betrug" war. ist fragiidi. da eine verwandte Allegorie, die "Arg-List" vor- 'e der Mäßi eit of des Hospitals. Sie ist ui die Untersur uug gebers seine Ursache zu haben. Ein Zeugni der eingehenden Beschäftigung Sporcks n-u den Tugenden und Lastern in den jahre vor der Errichtung der Skulpturen ist di „Tugendschule", ein umfangreiches Komper dium, das im jahre 1715 in Prag in lateinische Sprache erschienen war, vielleicht mit seine Unterstützung. Er ließ es auf seine Koste übersetzen und drucken 3. Das intensiv Bemühen Sporcks um dieses Thema läl vermuten, er habe über die Themenstellun hinaus weiterreichenden Einiluß auf die G4 staltung des Figurenzyklus gehabt. An den Allegorien in Kukus erstaunen imm: von neuem die unvergleichlich-großartig Charakterisierung der Typen und die Übe fülle der symbolischen Beigaben, die oft noc ergänzt werden von einer erklärenden Relie szene auf den Stützpfeilern oder auf eine eigens zu Füßen der Figur aufgestellten kleine Tafel, eine Fülle, für die es in der statuarische Plastik kein weiteres Beispiel zu gebe scheint. Wiederholt ist nach den Quellen diese lkonographie gesucht worden. Auf Vorbild: handm ist. All! dem hier vorgmlelllem Kupfnstichuierk i zu einnehmen. daß der "Betrug" der Stiche Vorbild fv Braun! "Ar ' " war. Der "Ehrgeiz" der Siirhfolge h: als einzi Lastenllegorien. keine entsprechende Da stellun m Kukm. So wirr es denkbar. am der von Brat m: "Ehrgeiz" fehlt; vielleicht war er sehr bßchädii und - in Verkennung seiner lkonographie -- wurde er vr einem "Berru " ersetzt i P. lves: m: dlehule der Glristm. Aus dem Franlu zischen ins Teu überxenzt. Prag. t bey Wolfgal Widaarr. m0. - Hdrrridi Benedikt: Franz Anton vt Sporck. Wim im. s. 421. Nr. au. 2