136 Verwaltungsgebäude. Palais mit dem noch ersichtlichen, ehemals durch zwei Geschosse reichenden Festsaal, der Kapelle im ersten Stocke und der Prachttreppe zunächst als herrschaftlicher Wohnpalast größer und prächtiger neu aufgebaut und erst später ebenfalls zu „Bankozwecken“ angekauft wurde. Im Jahre 1845 wurde auf dieses Haus ein Stockwerk aufgesetzt und die neue Attika, wie aus ziemlich sicherer Quelle entnommen wurde, mit Figuren vom Eugenschen Winterpalaste in der Himmelpfortgasse (jetziges Finanz-Ministerial-Palais) besetzt. Die Fassade des Gebäudes Singer straße 17 ist in edlem Barockstil gehalten. Im Inneren des Palais gehören die Einfahrtshalle und die herrliche Treppe zu den besten Werken der Wiener Barockkunst. Das 4 m breite Vestibül er weitert sich gegen den Hof zu in eine zirka 8 m lange und 12 m breite Halle, deren flachgewölbte Decke durch zwei Bündel von je vier Säulenmonolithen in toskanischer Ordnung getragen wird. Besonders bemerkenswert sind noch der neben der Prachtstiege befindliche große, ehemals auch durch zwei Stockwerke reichende Saal und hofseits im ersten Stocke eine kleine Kapelle, beide in Stuckmarmor mit Vergoldungen. Ein zelne sonstige Räume enthalten noch Mar morschmuck mit Vergoldung an den Wän den und Stukkodecken. Bei den seit einigen Jahren im Zuge befindlichen umfassende ren Bauveränderungen (auch Einrichtung der Zentralheizung) wurde nach Tunlich keit auf die Erhaltung beziehungsweise Wiederherstellung solch künstlerischer Abb. 216. Finanzgebäude, ui., Zollamtsstraße Ebenerd. i : iooo. Ausschmückungen Rücksicht genommen. Das mit dem vorgeschilderten Palast bau um zirka 1845 organisch in Verbin- Abb. 219. Finanzgebäude, III., Zollamisstraße 7. Ebenerd. 1:1000. Lageplan mit Stadt- bahntrace im Unter geschoß. 1: 2000. Abb. 217. Finanzgebäude, III., Zollamtsstraße 5 und 7. Abb. 218. Finanzgebäude, III., Zollamtsstraße 5. Ebenerd. 1:1000. düng gebrachte anstoßende Gebäude Or.-Nr. 19 ist bedeutend einfacher gehalten, besitzt jedoch ein bemerkenswertes Torportal mit einer oben angebrachten Nischenfigur. Dasselbe hat in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts weitgehende Bauveränderungen erfahren. Seit dem 19. Jahrhunderte ist das Bankogebäude der Sitz der staatlichen Zentralkassen, der Direktion