D. GEBÄUDE EUR BILDUNG UND UNTERRICHT. I. MUSEALOEBÄUDE. Die k. k. Hofmuseen (Abb. 262 bis 265 und Tafel XII). Der Bau der beiden auf dem Maria Theresien-PIatze einander gegenüberliegenden Hofmuseen wurde unter der Leitung des Architekten Prof. Karl Freiherrn von Hasenauer mit Benützung der Projekte Sempers im Jahre 1872 begonnen und 1881 äußerlich vollendet. Dem Betriebe übergeben wurde der Bau des Naturhistorischen Museums im Jahre 1889, jener des Kunsthistorischen in den Jahren 1889 und 1891. Beide Museen stimmen in der äußeren Erscheinung und Dimen sion sowie in der architektonischen Durchbildung der Fassaden fast völlig überein. Sie er heben sich auf einem länglichen Rechteck von 169 m Länge und 74 m (beziehungsweise beim Naturhistorischen Museum 70 m) größter Breite. Die Gebäude bedecken eine Fläche von 10.778 m 2 , wovon nach Abzug der in jedem der Museen vorhandenen zwei großen Höfe 8720 m 2 als verbaute Fläche bleiben. Ihre Hauptfassade ist dem Maria Theresien-Monument zugewendet und wird durch einen mächtigen, von einer Attjka überhöhten Mittelbau, welcher die lange Horizontallinie unterbricht, und durch zwei Eckrisalite gegliedert. Den Mittelbau überwölbt eine große Kuppel mit Laterne, die vier Eckrisalite je eine kleinere Kuppel. Von der Ringstraße gegen die Lastenstraße zu steigt das Terrain um mehr als 2 m, weshalb die Gebäude an der Ringstraße höher sind als im rückwärtigen Teile. Bis zur Attika des Mittel baues beträgt diese Höhe 3L60m, bis zur Kuppel einschließlich der bekrönenden Figur — beim Kunsthistorischen Museum Pallas Athene, beim Naturhistorischen Helios, beide nach Mo- Abb. 262. Naturhistorisches Hofmuseum. Langseite gegen den Maria Theresien-Platz. dellen von Johannes Benk — 64 32 m. Beide Museen weisen an den Balustraden und Giebel feldern des oberen Randes reichen Schmuck an Statuen auf, welche beim Kunsthistorischen Museum hervorragende Künstler aller Epochen, beim Naturhistorischen teils allegorische Figuren, teils berühmte Naturforscher darstellen.