159 namentlich des Albrecht von Böttau und des Heinrich von Kunstatt, genannt der „Dürren tenfel" (zu Zuaim), mit denen bald auch der Adel auf den Burgen jenseits der Donau gemeinsame Sache machte und deren Unwesen man vergeblich durch ein außerordentliches Gerichtsverfahren, „das Geräune", zu steuern suchte. Als auf der Rückkehr von einem Zuge gegen Znaim Herzog Albrecht IV. gestorben war (1404), entbrannte zwischen den Brüdern Leopold und Ernst von der leopoldinischen Linie um die Vormundschaft über den erst siebenjährigen Herzog Albrecht V. ein Streit, welchen die österreichischen Stände auf dem Landtage zu Wien (1406) vergebens zu schlichten sich bemühten. Erst auf Grund einer Vereinbarung mit seinem Bruder Ernst trat Leopold als Vormund über den jungen Herzog Albrecht V. auf. Bald aber entstanden zwischen beiden neue Zer würfnisse, die 1407 sogar zum Bürger kriege führten, der, da Bürgerschaft und Adel verschiedene Parteistellnngen nahmen, in den folgenden Jahren von beiden Seiten mit großer Heftigkeit, ja Erbitterung und seltener Wildheit ge führt wurde. Wenngleich die beiden Herzoge unter sich mehrere Verein barungen getroffen hatten, so am 13. Jänner 1408 zu Korneuburg, am 2. Juni desselben Jahres zu Krems, so trieben doch die Parteien ihr „grausam Spiel" fort, bis der Schiedsspruch König Sigmunds, daß beide Herzoge gemeinsam die Vormundschaft über Herzog Albrecht V. führen sollten, den Kampf beendete (1409). Der Friede schien wohl hergestellt, aber das Land unter der Enns mußte erst von Dieben und Räubern durch die „Geräunmeister" gesäubert werden. Um den jungen Herzog Albrecht V. vor der von August 1410 bis Jänner 1411 herrschenden Pest zu schützen, hatte man ihn auf die Veste Starhemberg gebracht. Da nach dem Beschlüsse der Stände von 1406 die Vormundschaft am 24. April 1411 ihr Ende hätte finden sollen, die Herzoge Leopold und Ernst aber keine Anstalten dazu trafen, so entführten Reinprecht von Wallsee und Konrad von Eckartsau Albrecht aus seinem Asyle und brachten ihn nach Eggenburg, wo ihn die versammelten Stände mit Jubel empfingen und der Vormundschaft für ledig erklärten. Herzog Leopold aber war, wie man sagte, aus Zorn hierüber in der Wiener Hofburg einem Schlagflnsse erlegen (3. Juni 1411).