275 aus deu alten Resten wieder erbaut und 1513 vollendet), St. Valentin (Hallenkirche mit sechs Rundpfeilern und seltsam zusammengesetztem Netzgewölbe, 1476), Wilhelmsburg (dreischiffig mit breiten Spitzbogenarkaden zu den Abseiten), Weißenkirchen (durch Zubauten stark verändert), Waidhofen an der Ibbs (Hallenkirche mit drei Pfeilerpaaren und ziemlich reinen Formen), endlich die zweischiffige Spitalkirche daselbst. Die Thurmanlagen finden sich bei den Kirchen ohne bestimmte Grundsätze durch geführt, an den Langseiten als Zubauten, an der Fa^ade als Vorbauten, oft auch als Zwischenbauten zwischen dem Schiffe und Presbyterium als älteste Gruppirung und auch von einem älteren Baue stammend. Als merkwürdigen Thurm haben wir zu erwähnen den an der Pfarrkirche in Deutsch-Altenburg, der, obwohl ein Werk des XV. Jahr hunderts, noch in seinem gemauerten Helmdache und dem Giebelbesetze an den romanischen Stil erinnert.Eigenthümlich ist die sattelförmige Bedachung, die man an Kirchen dieserBau- zeit häufig angewendet findet, wie zu Wilhelniburg, Böheimkirchen, Mauer, St. Valentin, Kapellen und an dem freistehenden Thurm zu Perchtoldsdorf. In Betreff der Innenausstattung der gothischen Kirchen sind zunächst die Kanzeln zu erwähnen; solche mit reicher Ausstattung finden sich zu Arnsdorf, Eggenburg und Maria Laach, dann die Sacramentshäuschen, davon manche, thurmähnlich aufgebaut, sich in mehreren Geschossen in reichster gothischer Decoration erheben, wie zu Eggenbnrg, Drosendvrf, Mauer an der Pielach, Pottendorf (Schloßkapelle), Guntersdorf; einfachere zu Mödling, Korneuburg, Lichtenwörth, Purgstall und an andern Orten. Renaissance und Barockzeit. Das letzte Jahrhundert der mittelalterlichen Kunst bezeichnet,: eine fruchtbare Bau periode, hauptsächlich in Kirchen; für lange Zeit hinaus war dann dem Culturbedürfnisse Genüge gethan. Diese und andere Gründe, darunter kirchliche Wirren, verursachten, daß wir meist bescheidene Einzelheiten als Werke der Renaissance anzuführen haben. Dahin gehören als älteste Denkmale die Portale des von Kaiser Ferdinand I. erbauten Zeughauses in Neustadt. Das Hnuptportal mit der inschriftlichen Zeitbestimmung 1524 ist ein feines Musterstück italienischer Bauweise. In einigen Städten wie Krems und Waidhosen an der Mbs zeigen einzelne Häuser den Stil des XVII. Jahrhunderts, in Waidhofen ist der Arkadenhvf des Gemeindehauses bemerkenswert^ Eigenthümlich ist die weitverbreitete Art, die Giebel der mit der Schmalseite der Gasse zugcwendeten Häuser durch ein Pseudostockwerk zu verblenden in dem Streben, einen palastartigen Charakter zu erzielen, unter dem offenbaren Einflüsse der italienischen Bauweise. Weitaus wichtiger sind einige Schlvßbauten. Allen voran steht das den Freiherrn von Tinti 18'