168 Reichstages und den Erzbischof von Kalocsa dem königlichen Paare vorgeführt; nach der salbungsvollen Rede und der huldreich ertheilten Antwort begann der Aufzug. Die Bevölkerungen der beiden Städte trachteten, es einander dabei zuvorzuthun. Die Majestäten betrachteten vom Balcon des königlichen Schlosses aus den glänzenden Aufzug. Nachdem so die Hauptstadt ihre Huldigung dargebracht, kamen die berittenen Banderien. Voran der Oberststallmeister auf weißem Rosse, hinter ihm die Reiter von Pest und Ofen, dann die Jazygier und Kumanier, von ihrem Obercapitän geführt, der das Horn Lehels an der Hüfte, das Leopardenfell über der Schulter, das wahre Muster bild eines urmagyarischen Kriegers darstellte, und schließlich die Banderien der Comitate, jedes in anders gearteter ungarischer Galatracht, jedes mit dem Wappen seines Comitats auf der Fahne, deren Träger sie hoch in den Lüften flattern ließ und vor dem königlichen Paare senkte. Ein so erhabenes Schauspiel aus dem ungarischen Volksleben soll man nur einmal im Leben sehen, um es dann nie wieder zu vergessen!