71 Zu diesem Zwecke führten sie an der Donau auch große Arbeiten aus, deren stellenweise noch vorhandene Ruinen auch jetzt Bewunderung für diese mit bedeutender Fachkundigkeit ausgeführten und im Verhältniß zu jener Zeit eine riesige Kraftentwicklung erfordernden Werke erregen. Außer den zahlreichen steinernen Brücken, deren Ruinen uns mit Erstaunen ob der Leistungen der römischen Baukunst erfüllen, legten sie auch längs des Stromes, von Regensburg hinab und an der unteren Donau vorbei, eine Schiffszugbahn (sogenannten „Hufschlag") an, um ihren Schiffen das ungehinderte Hinanbugsiren zu sichern. Um die Stromschnellen des Eisernen Thores zu umgehen, bauten sie am rechten Ufer einen Kanal, dessen Reste, nebst den noch jetzt vorhandenen Spuren und Denkmälern der am rechten Ufer der Unteren Donau in den Felsen gegrabenen Trajansstraße, ein bei nahe zweitausendjähriges Zeugniß ablegen, wie die gewaltige geistige und materielle Kraft eines welt- crobcrnden Volkes kein Hinderniß kannte. Den Bau der Trajansstraße be gann eigentlich schonKaiserTiberius; Trajan war nur ihr Fortsetzer und beendigte sie um dasJahr 103n. Ehr. mit Hilfe der IV. scythischen und der V. macedonischen Legion. Die Trajanstafel. Dieser großartigen technischen Anlage haben die Römer auch mehrere Gedenktafeln gewidmet. Sie sind sümmtlich in die Felswände des Ufers eingemeißelt und einige sogar in künstlerisch durchgebildete, mit Reliefs geschmückte Rahmen gefaßt, wie man aus einzelnen noch vorhandenen Theilen an der besterhaltenen Trajanstafel im Kasanpasse noch jetzt entnehmen kann. Die eine Tafel sieht man zwischen den Strom schnellen Kozla und Dojke, beinahe gegenüber dem Szirinya-Bache, am rechten Ufer in die hohe und steile Felswand eingegraben, unter der die Trajansstraße entlang zieht. Unweit von ihr befindet sich die zweite, noch stärker verwitterte, mit der nämlichen Inschrift. Das Vorhandensein beider ist nur Wenigen bekannt und Niemand trägt für ihre Erhaltung Sorge. Der stürmische Lauf der Zeiten und die Pietätlosigkeit, ja